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ZeitwahrnehmungDie Zeitwahrnehmung bezeichnet kognitive Phänomene und Aussagen, die mit Widerspiegelung des zeitlichen Ablaufs von Vorgängen verbunden sind. Das umfasst auch Begriffe wie Zeitgefühl, Gleichzeitigkeit, Subjektive Zeit oder Zeitqualität. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GrundlagenDie richtige Widerspiegelung dieser Abläufe gehört zu den Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Orientierung in der Umgebung und aktiver Einwirkung auf sie. Sie setzt eine korrekte Abbildung mindestens bestimmter Aspekte zeitlicher Veränderungen im perzeptiven Widerspiegelungsvorgang voraus. Systematisiert nach den abgebildeten Ursprungsgrößen kann unterschieden werden zwischen
Als Bewegungs- und Geschehenswahrnehmung wird die anschaulich kontinuierliche Seite der Folgewahrnehmung bezeichnet. Anschaulich stetige Bewegung findet unter bestimmten Bedingungen auch dann statt, wenn objektiv diskrete Veränderungen vorliegen (siehe stroboskopische Bewegung). Die wahrgenommene zeitliche Ordnung diskreter Ereignisse oder Bewegungsabschnitte umfasst die Aspekte des zeitlichen Nacheinanders und der Gleichzeitigkeit. Es konnte gezeigt werden, dass die Folgewahrnehmung innerhalb der gleichen Modalität unter anderem von der Reizintensität (siehe Reiz) und von den Faktoren der Einstellung abhängt. Werden Ereignisse verglichen, die unterschiedliche Sinnesorgane erregen, so hat deren unterschiedliche Ansprechzeit sowie die Verschiedenheit der nervalen Übertragungszeiten bis zur gemeinsamen Widerspiegelung der Ereignisse im zentralen Nervensystem einen wesentlichen Einfluss auf die Folgewahrnehmung. Im Vordergrund von Untersuchungen zur Wahrnehmung von Zeitintervallen standen Probleme der Unterscheidung von Reizintervallen, einschließlich der Bestimmung der Schwellen, sowie die Analyse des Absoluteindruckes zeitlicher Dauer und die Gesetzmäßigkeiten zeitlicher Intervallschätzung. Größenschätzungen ergaben eine als Potenzgesetz darstellbare Beziehung zwischen objektiven und subjektiven Intervallen mit einem Exponenten nahe eins. Die relative Wahrnehmung von Zeitintervallen hängt jedoch in hohem Maße von Reizbedingungen wie der Ereignisfülle und von psychischen Faktoren, sowie von Monotonieerlebnissen ab. Ein wichtiger Aspekt von Untersuchungen zur Zeitwahrnhemung ist die Erkennung ausgezeichneter zeitlicher Ereignisanordnungen. Beispiele hierfür sind die zeitliche Wiederholung von Ereignisfolgen und zeitliche Periodizitäten. SchwellenGleichzeitigkeit in der Wahrnehmung der Zeit ist ein komplexeres Phänomen, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Folgende Wahrnehmungsschwellen werden unterschieden:
Objektive und subjektive ZeitIn den Formulierungen der Umgangssprache drückt sich das subjektive Zeitempfinden im Bezug auf das Vergehen der objektiven Zeit aus. Gleichzeitig kommt im jeweiligen Gebrauch dieser Formulierungen eine Wertung von Ereignissen, Zuständen und der eigenen Person zum Ausdruck. Beispiele hierfür sind:
In der Literatur (z. B. „Der Zauberberg“ von Thomas Mann) und Film, besonders im Science-Fiction-Genre wird bisweilen das Motiv der Abweichung, Umkehrung oder Überwindung des regulären Zeitflusses dargestellt. Als Stilmittel kann die rückwärtige Erzählung einer Geschichte dienen. „Pfeil der Zeit“ von Martin Amis ist hierfür ein gutes Beispiel. Im Film wurde dieses Stilmittel u. a. in „Memento“ verwendet. Weitere Stilmittel sind auch Zeitlupe oder Zeitraffer. Bedeutend ist der Unterschied von Erzählzeit und erzählter Zeit. Die Zeitqualität bezeichnet gewisse Kriterien des Empfindens, die mit dem Zeitgefühl verbunden sind. Im parawissenschaftlichen bis esoterischen Umfeld wird versucht, Gesetzmäßigkeiten des Zeitempfindens auch in über die persönliche Wahrnehmung hinausgehende Strukturen einzubetten. In der Hypnoseforschung gilt Zeitverzerrung, d.h. verlangsamte oder beschleunigte Zeitwahrnehmung, als Trancephänomen. Siehe auch
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