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Zeigefinger
Der Zeigefinger (lat.: Index) ist Teil der Hand. Er ist der zweite Finger und befindet sich zwischen dem Daumen und dem Mittelfinger. Er trägt seinen Namen, da er bevorzugt dafür verwendet wird, um auf ein Objekt oder in eine Richtung zu zeigen. Unter Fingerzeig versteht man einen Hinweis. Der Zeigefinger wird von allen Fingern am häufigsten genutzt (ohne Greifen). Er kann im Gegensatz zu den anderen Fingern, aber ebenso wie der Daumen relativ unabhängig bewegt werden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AnatomieVom Zeigefinger führen zwei Sehnen zu den Unterarmmuskeln. Der gebeugte Finger wird mit dem Zeigefingerstrecker (Extensor indicis) auf der Ellenrückseite gestreckt. Vom zweiten bis zum fünften Finger münden je eine Sehne in einen Unterarmstrecker, den langen gemeinsamen Fingerstrecker (Extensor digitorum). Extoren sind streckende Muskeln des Unterarmes mit einer Wirkung im Handgelenk. Mit dem 12. Lebensmonat sollten Säuglinge in der Lage sein, mit dem Zeigefinger auf Gegenstände zu deuten. SchriftBei der Schreibschrift führt der Zeigefinger den Stift. Bei der Blindenschrift werden die Zeichen mit den Fingerspitzen der Zeigefinger ertastet. Der rechte Zeigefinger liest dabei eine Zeile zu Ende, während der linke Zeigefinger am Anfang der neuen Zeile steht, worauf der rechte wieder zum linken aufschließt. Das Maschinenschreiben auf einer Tastatur nur mit den beiden Zeigefingern (statt mit allen 10 Fingern) bezeichnet man auch umgangssprachlich als Zwei-Finger-Adler-Such-System. GestikHandzeichen und Gestiken: Zeigefinger alleine
Zeigefinger mit anderen Fingern
Symbolik des ZeigensEin Verweis mit der flachen Hand statt eines direkten Draufdeutens mit dem Zeigefinger (Befehlston) auf einen Gegenstand oder eine Person gilt als höflicher. Der ausgestreckte Zeigefinger gilt seit der Antike als Geste der Kraftübertragung. Der Zeiger überträgt dabei seine Kraft auf den Gezeigten. Das heutige Tabu, nicht mit Fingern auf Andere zu zeigen, hat seinen Ursprung in dieser Symbolik. Die Menschen hatten Angst, dass die Kraft des Zeigers auf den Gezeigten übergeht, der Zeiger also seine Kraft verliert. Als besonders gefährlich galt es, auf Kranke oder Leidtragende zu zeigen, da man annahm, dass diese Geste das Leid des Gezeigten anzieht. Kleinen Kindern wurde versucht, diese Gebärde abzugewöhnen, indem man ihnen sagte, sie erstächen damit einen Engel. KunstEin berühmtes Beispiel für das gleichzeitige Zeigen und Übertragen von Kraft ist in dem Deckenfresko "Die Erschaffung Adams" von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle dargestellt. Gott streckt seinen Zeigefinger aus und erschafft Adam. Im Fresko selbst wird der Augenblick nach der Berührung gezeigt, Adam lässt bereits seinen eigenen Zeigefinger sinken. Ein neueres Beispiel ist in einer Szene des Films E.T. zu sehen [1]. Johannes der Täufer wird auf christlichen Bildwerken meist mit dem deutenden Zeigefinger dargestellt (Isenheimer Altar). Die Funktion des Täufers und seines Fingers ist die, Weiser (von weisen) zu sein auf den Größeren, der kommt [2]. Ein nach oben gerichteter Zeigefinger gilt als typisch für die Malweise von Leonardo da Vinci (Beispiele: Johannes der Täufer [3], Das Letzte Abendmahl [4]). Im Fresko Die Schule von Athen verkörpert der italienische Maler Raffael den Philosophen Platon durch Leonardo da Vinci mit nach oben gerichtetem Zeigefinger. Aphorismen
EDVDer Zeigefinger wird bevorzugt verwendet, um einzelne Tasten und Schalter (z. B. Lichtschalter, Klingelknopf) zu drücken. Wegen der Symbolik des Knopfdrückens (Klick) stellen viele Browser (z. B. der Internet Explorer) den Mauszeiger als Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger dar, wenn sich der Zeiger über einem Link befindet (Pointer). UnicodeIn Unicode gibt es sechs Symbole, die eine zeigende Hand darstellen:
Quellen
LiteraturBailey, A.A., Hurd, P., Finger length ratio (2D:4D) correlates with physical aggression in men but not in women, Biological Psychology, Volume 68, Issue 3, März 2005, Seiten 215-222 (PDF) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zeigefinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |