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Zahnmedizin
Die Zahnmedizin (richtiger: Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde oder kurz Zahnheilkunde) umfasst die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung aller Erkrankungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich.
Der Zahn heißt auf Latein dens; dentes = Zähne; dentis = des Zahnes; dental = den Zahn betreffend. Die griechische Bezeichnung für Zahn lautet odous; odontes = die Zähne. Zahnmediziner sind sowohl der Zahnarzt, der Kieferorthopäde als auch der Oralchirurg. Der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg ist nicht nur Zahnmediziner sondern auch Humanmediziner. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten befasst sich die Zahnmedizin hauptsächlich mit einem relativ kleinen Ausschnitt des menschlichen Körpers. Der Kauapparat ist eingebettet in die Funktionssysteme des Kopf-Hals-Schulter-Bereichs. Erkrankungen und Störungen in diesen Bereichen können sich auf die Funktion des Kauapparates auswirken. Außerdem zeigen viele Krankheiten, z.B. Blutkrankheiten oder Infektionen, Symptome in der Mundhöhle. Umgekehrt wirken sich krankhafte Veränderungen der Mundhöhle oft auch auf den restlichen Körper aus. Darum beschäftigt sich der Zahnmediziner in der heutigen Zeit nicht ausschließlich mit Zähnen und Zahnfleisch, sondern berücksichtigt darüber hinaus auch angrenzende funktionelle Gebiete. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HistorischesZahnheilkunde2800 v. Chr. bis 1800 v. Chr. wurden im Gebiet der Indus-Kultur Zähne behandelt. Im sechzehnten Jahrhunderts vor Christus gab der Papyrus Ebers aus Ägypten unter anderem Anweisungen zu Zahnbehandlungen. Im Mittelalter hatten die Menschen die Vorstellung, ein Wurm, der sich durch den Zahn frisst, verursache die Zahnerkrankungen. Quälende Zahnschmerzen kurierte man bis 1829 mit dem Brenneisen zum Kautern der Karies und der Nerven. Die meisten Patienten verloren bei dieser Behandlung das Bewusstsein. Um den offenliegenden Nerv abzutöten verwandte man Arsenpaste, dem Patienten konnte man so die Schmerzen nehmen. Auch Äther, Chloroform und Lachgas waren bekannt. Kokain ergänzte später die Mittel zur Schmerzbehandlung. Jahrhundertelang benutzte man am Ende aufgefaserte Holzstäbchen, bestreut mit alkalischer Asche, Ingwer, Bengalpfeffer oder getränkt in Alaun zur Reinigung der Zähne. Die ersten Zahnbürsten stammten aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ebenfalls im 18. Jahrhundert fanden Zähne von Hunden, Pavianen und Schafen Verwendung als Implantate. Künstliche Zähne gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts.
ZahnmedizinerIm Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten wurden Zähne nicht von akademisch ausgebildeten Ärzten gezogen, sondern von Handwerkern, meist von Badern. Man nannte sie auch "Zahnbrecher" oder "Zahnreißer". Spezialisten übten ihren Beruf mit Hilfe von verschiedenen Instrumenten aus, es gab aber auch Marktschreier und Scharlatane, deren Interesse in der Hauptsache im Geldgewinn lag und deren Ruf zweifelhaft war. Bevor die Möglichkeit der Betäubung des Patienten oder seiner Zähne zur Verfügung stand, war schnelles Arbeiten notwendig.
Zahnmedizinische BehandlungenBefunderhebung und Diagnose
Hier sind zunächst Befunderhebung und Diagnose in Bezug auf die Kariestherapie berücksichtigt. Zur Erhebung einer allgemeinen Anamnese füllt der Patient, meist, wenn er das erste Mal in einer Praxis behandelt wird, einen Fragebogen aus. Allgemeinerkrankungen können Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben und spezielle Behandlungsrisiken beinhalten. Ergänzend zur schriftlichen Selbstauskunft des Patienten führen Patient und Arzt ein Gespräch.
Eventuell bittet der Arzt den Patienten einen Ernährungsfragebogen auszufüllen, um das individuelle Kariesrisiko besser einschätzen zu können. Über den Vergleich von so gewonnenen Informationen mit zahnärztlichen Unterlagen können Menschen identifiziert werden. Dies wird zur Identifizierung von Leichen verwendet. Zu den speziellen Diagnosemaßnahmen zählen Röntgendiagnose und spezielle Untersuchungen, etwa den Parodontalstatus betreffend.
Prophylaxe (vorbeugende Zahnheilkunde)Siehe Unterartikel: Prophylaxe (Zahnmedizin) Konservierende ZahnheilkundeDie konservierende Zahnheilkunde beschäftigt sich mit der Zahnerhaltung, sie lässt sich untergliedern in: Kariologie und FüllungstherapieDie Lehre von Ursachen, Entstehung und Behandlung der Karies. Dabei werden alle Faktoren, die Demineralisationsvorgänge auslösen, berücksichtigt, zum Beispiel der Einfluss von Nahrungsmitteln auf die Entmineralisation der Zähne. Bei der Behandlung der Karies gilt es meist, die infizierte Zahnhartsubstanz zu entfernen und den Zahn mit einem Füllungsmaterial zu versorgen. ParodontologieDie Lehre des Zahnhalteapparates, seinen Erkrankungen und ihrer Behandlung EndodontieDie Lehre vom Zahnmark (Pulpa), seinen Erkrankungen und deren Behandlungen. TraumatologieDie Lehre von den Verletzungen und Wunden der Zähne und der umgebenden Geweben. Zahnärztliche Chirurgie (Oralchirurgie)Die meisten konservierenden Fachgebiete umfassen auch chirurgische Eingriffe, wie z. B. neben der einfachen (Extraktion) auch die operative Zahnentfernung, Parodontalchirurgie, chirurgische Endodontie (Wurzelspitzenresektionen etc.). Kleinere Eingriffe dieser Art führt der Zahnarzt - in der Regel unter lokaler Betäubung - selbst durch, größere überweist er meist zum Oralchirurgen, zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (siehe weiter unten) oder zum Spezialisten des jeweiligen Fachgebietes.
ProthetikSiehe Unterartikel: Zahnersatz
Als Materialien stehen Edelmetall-Legierungen, Nicht-Edelmetall-Legierungen, Keramiken und Kunststoffe zur Verfügung. KinderzahnheilkundeDie Kinderzahnheilkunde ist Teilgebiet der Zahnmedizin zur speziellen Behandlung aller Krankheiten im Zahn-, Mund- und Kieferbereich während der Kindheit, also von der Geburt bis zur Pubertät. Weitere Teilgebiete der Zahnmedizin
Die Angst vor der ZahnbehandlungNahezu jeder kennt das etwas unangenehme Gefühl, das die meisten Menschen vor oder während einer Zahnbehandlung empfinden. Viele sagen von sich selbst, sie hätten Angst vor dem Zahnarzt. Das unangenehme Gefühl oder eine leichte Ängstlichkeit hindern sie jedoch nicht, wie von Zahnärzten und Krankenkassen empfohlen, halbjährlich oder zumindest jährlich zur Kontrolluntersuchung eine Zahnarztpraxis aufzusuchen.
Kosten der ZahnarztbehandlungDie Kosten der Zahnarztbehandlung sind in der Gebührenordnung für Zahnärzte normiert. Wegen einzelner Behandlungsmethoden und deren Kosten verweist diese auf das Gebührenverzeichnis. Siehe auch
Literatur/Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zahnmedizin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |