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Yale-Technik



Der 2-Inzisionen-Zugang zum Hüftgelenk („Yale“-Technik) zur minimalinvasiven Implantation einer Primär-Endoprothese.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die entscheidende Grundidee der „Yale“-Technik ist die optimale Sicht auf das Operationsfeld ventral auf die Pfanne der Hüfte und dorsal auf den Schaft des Oberschenkels im Gegensatz zu anderen Methoden, die z. T. eingeschränkte oder sogar nur indirekte Sicht auf den Implantationsort haben. So kann der hohe Standard der optimalen Prothesenkomponentenpositionierung erreicht werden und sichere Langzeitergebnisse erwartet werden bei gleichzeitiger Verminderung der Komorbidität und Abkürzung der Rehabilitation.

Herkunft

Der 2-Inzisionen-Zugang zum Hüftgelenk zur Implantation einer Primär-Endoprothese geht zurück auf die Arbeiten nordamerikanischer Orthopäden (Keggi, Irving (Yale Universität) et al.), die eine Kombination eines kleinen distalen Anteiles eines Smith-Peterson-Schnittes mit einem kleinen dorsalen glutealen Moore-Zugang anwendeten. In Anlehnung an diese Tradition wird der neue Zugang „Yale“-Zugang genannt. In Deutschland wird diese Technik im Moment nur von Dr. Robert Kipping und Dr. Konrad Scheurer an der Wolfart-Klinik München/Gräfelfing angewendet.

OP-Technik

Prinzip dieses Zuganges ist die hervorragende direkte Sicht auf die anatomischen „landmarks“, die strikte Schonung des Komplexes aus Fascia lata, des Tensors und des Glutaeus medius und minimus und damit die Vermeidung eines postoperativen Hüftinsuffizienzhinkens sowie schmerzhafter Trochanterbursitiden. Daneben werden die den minimalinvasiven Zugängen generell zugeschriebenen Vorteile einer erheblich verkürzten postoperativen Rehabilitation, eines geringeren Weichteiltraumas sowie eines geringeren Blutverlustes erreicht. Wichtig ist, dass bei der hier beschriebenen 2-Inzisionen- Methode auf aufwändige und strahlenbelastende Instrumentationen (Bildverstärker und/oder Navigation) aufgrund direkter exzellenter Sicht gänzlich verzichtet werden kann. Damit wird diese Methode klar von der von Berger/Chicago beschriebenen 2-Inzisionen-Technik abgegrenzt. Einigkeit besteht mittlerweile darüber, dass sich die angewandte MIV-Methode an der sehr erfolgreichen Standard Implantationsmethode (dorsal, anterolateral etc.) messen lassen muss, die in über 90 % gute bzw. hervorragende Ergebnisse liefert.

Diskussion

Der 2-Inzisionen-Zugang stellt sich als praktikabler Standardzugang dar. Die körperlich aktiven Patienten jeder Altersgruppe, die den Erhalt der Muskelkraft am besten in Mobilität umsetzen konnten, profitieren von der Methode am meisten. Die Komplikationsrate ist mit der der Standardoperation vergleichbar. Zugangsbedingte weitere Komplikationen wie eine erhöhte Luxationsgefahr durch den dorsalen Zugang konnten ebenso wie das anfänglich vermehrte Auftreten von postoperativen Seromen konnten durch eine Anpassung der OP-Technik eliminiert werden.

Nachteile:

- Notwendigkeit des Tragens einer sogenannten Yale-Orthese am operierten Hüftgelenk über mehrere Wochen postoperativ, was in heutigen Zeiten nicht mehr als zeitgerecht eingestuft werden kann. - es gibt mittlerweile mehrere minimalinvasive operative Zugangswege zur Hüfte, die in Deutschland wesentlich verbreiteter sind. - Die Hüftendoprothese ist der häufigste orthopädische Eingriff in Deutschland. In der Regel haben viele Kliniken gute bis sehr gute Ergebnisse. Die heimatnahe Versorgung ist im Falle einer Komplikation (Luxation, Infekt o.ä.) einfacher, schneller und kostengünstiger. - Studien über die Langzeitergebnisse dieses Verfahrens sind nicht genannt. M.E. besteht bei ventralem und dorsalem Zugang eine erhöhte Luxationsgefahr. - der Wikipedia-Eintrag scheint von geneigter Seite angelegt. Die hier gegebenen postiven Informationen sind daher zu hinterfragen. Im Web findet sich bei google weder unter "yale+Prothese" noch unter "yale+thp" (total hip replacement) ein Treffer außerhalb von wikipedia.

Literatur

  • Kipping R.: Der 2-Inzisionen-Zugang zur Implation einer Hüfttotalendoprothese 2006; Orthopädische Praxis 42 10: 598-03
  • Irving, J. F.: Direct two-incision total hip replacement without fluoroscopy. Orthopedic Clinics N Am 35 (2004) 173–181
  • Sculco, T. P.: The mini-incision hip. Current concepts in joint replacement. Dec. 11-14th, Orlando/USA Paper (2002) #42
  • Berger, R. A.: Total hip arthroplasty using the minimally invasive two-incision approach. Clin Orthop 417 (2003) 232–241
  • Rittmeister, M., D. P. König, P. Eysel, F. Kerschbaumer: Minimal-invasive Zugänge zum Hüft und Kniegelenk bei künstlichem Gelenkersatz. Orthopäde 33 (2004) 1229–1235
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Yale-Technik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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