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Werner ReichardtWerner Ernst Reichardt (* 30. Januar 1924 in Berlin, † 11. September 1992 in Tübingen) war ein deutscher Physiker, Biologe und Mitbegründer der Biokybernetik. Weiteres empfehlenswertes FachwissenLebenWerner Reichardt arbeitete schon als Schüler im Privatlabor von Hans Erich Hollmann und wurde dort mit der von diesem entwickelten Ultrakurzwellentechnik vertraut. Aufgrund seiner Kenntnisse wurde er 1939 als Funkmesstechniker zur Luftwaffe eingezogen. Dort kam er in Kontakt mit Regimegegnern und baute in der Folge eine geheime Funkverbindung zu den Westalliierten auf. Kurz vor Kriegsende flog die Gruppe auf, und Reichardt wurde von der Gestapo verhaftet und zum Tode verurteilt, konnte jedoch vor der Strafvollstreckung fliehen. Von 1946 bis 1950 studierte er Physik an der Technischen Universität Berlin. Ab 1950 war er Doktorand von Ernst Ruska am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft Berlin Dahlem und wurde 1952 zum Dr.-Ing. promoviert. Von 1952 bis 1954 war er Assistent an diesem Institut, wo unter anderem Max von Laue sein Lehrer war und großen Einfluss auf seine weitere Forschungstätigkeit hatte. Bereits während des Krieges hatte Reichardt den Zoologen Bernhard Hassenstein kennen gelernt, der ihm biologische Gedankengänge nahebrachte und mit dem er fachübergreifende Theorien über das Bewegungssehen entwickelte. 1954 war Reichardt als Postdoctoral Fellow am California Institute of Technology bei Max Delbrück, ab 1955 war er Assistent am Max-Planck-Institut für physikalische Chemie in Göttingen bei Karl Friedrich Bonhoeffer. 1958 gründete er zusammen mit Bernhard Hassenstein und dem Elektroniker Hans Wenking die Forschungsgruppe Kybernetik am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen. Als Bernhard Hassenstein 1960 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wechselte, wurde Reichardt Leiter einer selbständigen Abteilung am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen, die zur Keimzelle des 1968 gegründeten Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik wurde. WirkenReichardts Entdeckungen haben entscheidend zum Verständnis der Informationsverarbeitung in Nervensystemen beigetragen. Aus gemeinsamen Arbeiten (mit Bernhard Hassenstein und Hans Wenking) über das Sehsystem von Insekten und dessen Einfluss auf die Flugorientierung wurde das Korrelationsmodell entwickelt, das auch im Sehsystem des Menschen nachweisbar ist und zu einer allgemeinen Theorie der Bewegungswahrnehmung führte. Ehrungen und Auszeichnungen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Werner_Reichardt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |