Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Walter FreemanWalter Jackson Freeman (* 14. November 1895; † 31. Mai 1972) war ein amerikanischer Psychiater. Er studierte in Yale und propagierte später die neuartige Technik der Lobotomie (Hirnoperationstechnik), deren Erfindung man dem Portugiesen Egas Moniz zuschreibt. Er selbst führte mehr als 3400 solcher Operationen durch und auf ihn ist es zurückzuführen, dass sich die Lobotomie als gängige Behandlung für verschiedene Geisteskrankheiten in der Fachwelt etabliert hatte. Seine erste Operation führte er 1936 durch und arbeitete weiter bis ihm 1967 die Zulassung entzogen wurde, weil eine Patientin nach der dritten "Operation" starb. Weiteres empfehlenswertes FachwissenSeine OperationsmethodeAuf der Suche nach einer schnelleren und günstigeren Lobotomie entwickelte er eine transorbitale Operationsmethode, bei der dem Patienten ein von Freeman entwickeltes Werkzeug über dem Auge in den Kopf eingeführt und damit die Schädelplatte durchschlagen wird (dieses Werkzeug ist einem Eispickel nachempfunden, weshalb diese Methode oft als "Eispickelmethode" bezeichnet wird). Nachdem die Schädelplatte durchbrochen ist, wird der "erkrankte" Teil des Gehirns zerstört (welcher Teil des Gehirns erkrankt ist, obliegt der subjektiven Meinung des Operateurs). Beim Patienten bleiben - außer einem Veilchen am Auge - keine äußeren Schäden zurück. Die Operationsmethode ist so einfach, dass sie von nur einer einzigen Person durchgeführt werden kann, die zudem keine neurochirurgische Qualifikation haben muss. Für eine genauere Darstellung siehe unter Lobotomie. Kritik aus heutiger SichtFreemans Drang, seine Art der Lobotomie zu verbreiten, erreichte zuweilen äußerst skurrile Auswüchse. So fuhr er zum Beispiel in einem Wohnmobil (er nannte es "Lobomobil") von Klinik zu Klinik, um dort Operationen durchzuführen. Er führte auch Operationen vor vielen Zuschauern durch, selbst Fernsehkameras waren manchmal dabei. Als 1952 das erste massenhaft wirksame Psychopharmakon Chlorpromazin auf den Markt kam, pries er weiterhin die Lobotomie als optimale Behandlungsform an, obwohl eine Behandlung mit Medikamenten weitaus schonender für einen Patienten ist als eine Operation. Selbst aus damaliger Sicht war die Lobotomie äußerst umstritten, denn es gab (und gibt bis heute) keinerlei Studien über den Erfolg. Nur die Verfechter dieser Operationsmethode berichteten von positiven Ergebnissen, jedoch waren die körperlichen und geistigen Schäden, die eine Lobotomie hervorrief, unübersehbar. Auch waren viele der "Geisteskrankheiten", die damals mit einer Lobotomie "behandelt" wurden, so zum Beispiel Homosexualität oder die Tatsache, dass man Kommunist war, aus heutiger Sicht unverzeihliche Verbrechen.
Kategorien: Mediziner (20. Jahrhundert) | Neurochirurgie |
||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Walter_Freeman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |