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VulnerabilitätVulnerabilität (zu lateinisch vulnus, Wunde) ist ein Fremdwort mit der Bedeutung „Verwundbarkeit“ oder „Verletzbarkeit“. Es findet in verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen Verwendung. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
IngenieurwissenschaftenHier ist (2004) eine Diskussion im Gange, aus dem Verständnis dieser Wissenschaften einen "Vulnerabilitäts"-Begriff zu entwickeln; es wird versucht, die dortigen Konzepte von "Risiko" zu erweitern. Ökonomie und GeographieIn der geographischen Entwicklungsforschung wird das Konzept der Vulnerabilität/Verwundbarkeit seit den 1980er Jahren verwendet und hat seither verschiedene Weiterentwicklungen erfahren. Verwundbarkeit ist inzwischen zu einem zentralen Begriff in der Entwicklungsforschung und der Entwicklungszusammenarbeit geworden. Im Prinzip ist das Verwundbarkeitskonzept eine Erweiterung herkömmlicher Armuts-Ansätze. Man erkannte, dass mit Armut allein die Entwicklungsprobleme und gesellschaftlichen Krisen in der sog. "Dritten Welt" nicht hinreichend beschrieben und erklärt werden können. Armut - also der Mangel an Geld und Vermögenswerten - ist nur eine von vielen Ursachen und Ausdrucksformen gesellschaftlicher Benachteiligung. Robert Chambers hat 1989 in einer Definition von Vulnerabilität dargelegt, dass Verwundbarkeit weit über Armut hinausreicht: Vulnerabilität meint nicht nur Mangel und ungedeckte Bedürfnisse, sondern einen gesellschaftlichen Zustand, der durch Anfälligkeit, Unsicherheit und Schutzlosigkeit geprägt ist. Verwundbare Menschen und Bevölkerungsgruppen sind Schocks und Stressfaktoren ausgesetzt und haben Schwierigkeiten, diese zu bewältigen. Diese Schwierigkeiten resultieren nicht nur aus Mangel an materiellen Ressourcen, sondern weil den Betroffenen die gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme an Wohlstand und Glück verwehrt wird, weil ihnen Unterstützung vorenthalten wird oder weil sie nicht ausreichend in soziale Netzwerke eingebunden sind. Vulnerabilität besitzt folglich nicht nur eine ökonomische bzw. materielle Dimension (Armut), sondern auch eine politische und soziale. Verwundbar sein heißt also: Stressfaktoren ausgesetzt sein (externe Dimension), diese nicht bewältigen zu können (interne Dimension) und unter den Folgen der Schocks und Nichtbewältigung leiden zu müssen. Verwundbarkeit muss als ein dynamischer Prozess verstanden werden. Betroffene können je nach Situation unterschiedlich verwundbar sein oder werden. Einzelne Phasen dieses Verwundbarkeitsprozesses reichen vom Stadium der Grundanfälligkeit (Phase der Bewältigung oder des Sich-Arrangierens) über mehrere Zwischenschritte bis hin zur existenziellen Katastrophe, die durch einen Kollaps der Lebensabsicherung und durch totale Abhängigkeit der Betroffenen von externen Hilfsmaßnahmen gekennzeichnet ist. Eine Hungerkatastrophe ist ein Beispiel für einen solchen Kollaps. Vgl. in diesem Zusammenhang auch: Portal:Entwicklungsländer SoziologieIn der Katastrophensoziologie wird derzeit (2004) ebenfalls daran gearbeitet. Hier werden Indikatoren entwickelt, die Gefahren zu Schutzmöglichkeiten (einschließlich Selbstschutzmöglichkeiten) in Bezug zu setzen und für Gruppierungen von Menschen und für soziologisch abgegrenzte Räume zu erarbeiten. Im Katastrophenschutz ist es ein Sammelwort für Probleme der Verwundbarkeit von Einrichtungen oder Kollektiven. MedizinIn der Medizin bezeichnet Vulnerabilität die Anfälligkeit, z. B. an einer Schizophrenie zu erkranken; bei vielen Erkrankungen (gewissen Tumorleiden, psychiatrischen Erkrankungen, Autoimmunkrankheiten wie Allergien) wird die Anfälligkeit des Einzelnen dafür durch verschiedene Faktoren (z.B. genetisch, psychosozial, expositionell - Schadstoffe, Rauchen) zusammen bedingt. Siehe Prädisposition, Diathese (Medizin). InformatikIn der Informatik ist mit Vulnerabilität meist eine konkrete Sicherheitslücke eines Computersystems oder Netzwerks gemeint, die sich durch einen Exploit ausnutzen lässt. Siehe auch Computersicherheit. Umweltwissenschaften, PsychologieBesondere Empfindlichkeit gegenüber Umweltbedingungen - Gegensatz zu Resilienz. |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vulnerabilität aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |