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Vorzeitige Retraktion der VorhautDie verfrühte oder vorzeitige Retraktion, manchmal auch "gewaltsame Retraktion" genannt, bezeichnet den Prozess des unangemessenen Zurückziehens der Vorhaut bei Jungen und Männern, wenn die Eichel und die Vorhaut sich noch nicht voneinander gelöst haben oder eine Phimose vorliegt. Der Vorgang ist oft schmerzhaft und kann die Eichel sowie die Vorhaut dauerhaft beschädigen. Eine mögliche Folge einer unsachgemäßen Retraktion ist die akute Paraphimose, welche, wenn nicht rechtzeitig behandelt, im schlimmsten Fall zum nekrotischen Verlust der Eichel führen kann. Häufig führt die Annahme, schon beim Kleinkind müsse die Vorhaut zurückstreifbar sein, zu Manipulationen durch Eltern oder medizinisches Personal. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Biologie der kindlichen VorhautSchon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist bekannt, dass die kindliche Vorhaut bei der Geburt mit der Eichel verklebt ist, und sich meist im Kleinkindalter, teils aber erst zur Pubertät löst[1] und damit zurückziehbar wird.[2] Eine dänische Studie gibt das Durchschnittsalter für die vollständige Trennung von Vorhaut und Eichel für 10.4 Jahre an.[3]Häufig ist der Übergang von der physiologischen Verklebung zur behandlungsbedürftigen Phimose fließend, eine Indikation zur Behandlung sollte daher vom Arzt individuell gestellt werden. [4] Etwa 2% der erwachsenen Männer haben eine Vorhaut, die sich nicht vollständig zurückziehen lässt. Meist führt dies zu Schmerzen bei sexueller Aktivität und zu Hygieneproblemen, weshalb die Patienten meist eine Therapie wünschen. FolgenUnangemessene Retraktion der Vorhaut kann zu Blutungen, Vernarbung, Phimose, Paraphimose, und zu Schmerzen führen. Kleine Hautrisse im inneren Blatt der Vorhaut können sich nach der vorzeitigen Retraktion mit der Eichel über narbige Hautbrücken verbinden, was die Retraktion dauerhaft erschweren kann. Durch die Vernarbungen werden zudem Harnwegsinfektionen und Eichel- bzw. Vorhautinfektionen (Siehe Balanoposthitis) begünstigt.[5] [6] Durch die forcierte Retraktion kann also die Zurückstreifbarkeit weiterhin erschwert werden. VorkommenEinige Therapierichtinien raten von einer vorzeitigen Retraktion ab, da die natürliche Lösung meist abgewartet werden könne. Dennoch wird auch heute noch die regelmäßige Retraktion zur Therapie gegen eine nicht retraktible Vorhaut angewendet.[7] Daß die Methode nach Aufklärung und Anleitung der Eltern sehr erfolgreich und mit relativ niedrigem Risiko durchgeführt werden kann, zeigt diese Studie:
Zu vermeiden sei zwar die unangemessen forcierte Retraktion, die vorsichtige regelmäßige Retraktion unter Anwendung analgetischer Salbe stellt jedoch weiterhin eine gute Therapieoption dar. Diskurs und PropagandaDie Frage nach Phimose, Verklebung und Therapie wird kontrovers diskutiert, wobei sowohl von Vertretern der regelmäßigen Zirkumzision als auch von sog. Intaktivisten polemische und einseitige Propaganda betrieben wird. Folgende Links bieten einen groben Überblick der einseitig intaktivistischen Internetseiten: Zirkumzisions-WeblinksIntaktivistische Weblinks
Neutrale Weblinks
Quellen
Kategorien: Penis | Krankheitsbild in der Urologie | Krankheitsbild in der Kinderchirurgie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vorzeitige_Retraktion_der_Vorhaut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |