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VogelpockenAls Vogelpocken oder Geflügelpocken wird eine pockenartige Viruserkrankung bei Vögeln bezeichnet, die durch Vertreter der Gattung Avipoxviren (Poxviridae) hervorgerufen wird. Sie gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Die Vogelpocken sind hochansteckend, die Morbidität beträgt 100 %, die Letalität ist, außer bei Erkrankungen mit dem Kanarienpockenvirus, jedoch nur gering. Die Vogelpocken äußern sich in Haut- und Schleimhautveränderungen, können aber auch septikämisch verlaufen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ErregerMan unterscheidet heute bis zu 11 verschiedene Vogelpockenviren:
Beim Taubenpockenvirus und Truthahnpockenvirus ist jedoch nicht endgültig geklärt, ob es sich um eigene Arten, oder nur um Varianten des Hühnerpockenvirus handelt. Das Kanarienpockenvirus unterscheidet sich auch immunologisch deutlich von den anderen Vertretern. Vogelpockenviren und -erkrankungen sind bei einer Vielzahl von Vogelarten weltweit nachgewiesen. Die Wirtsspezifität ist nicht sehr hoch, die einzelnen Vertreter gehen auch auf heterologe Wirte über. Dabei wird jedoch eine Infektion aber im Regelfall nur über Insektenstiche/-bisse ausgelöst, nicht durch Kontakt mit virushaltigen Sekreten wie sonst. Ein Übergang vom heterologen Wirt auf den eigentlichen Wirt findet vermutlich nicht statt. Vogelpockenviren wurden auch aus Hautverletzungen bei Nashörnern isoliert. Vogelpockenviren unterscheiden sich deutlich von anderen Pockenviren. Sie haben das größte Genom aller DNA-Viren KrankheitsentstehungDie Infektion erfolgt im Regelfall durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren oder indirektem Kontakt mit virushaltigem Material über kleinste Haut- und Schleimhautverletzungen, bei heterologen Wirten jedoch nur, bei Wildvögeln vor allem durch Insektenstiche (Moskitos). Die Inkubationszeit beträgt 8 Tage. An der Infektionsstelle kommt es zunächst zu einer umschriebenen Hautrötung, die sich nach ein bis zwei Tagen in eine Papel und kurz darauf in eine borkige Veränderung („Primärpocke“) umbildet. Nach einer Virusvermehrung an der Infektionsstelle erfolgt die erste Ausschwemmung in das Blut (Virämie) und dann zur Besiedlung der lymphatischen Organe und der Leber. Nach einer weiteren Vermehrung erfolgt eine zweite Virämie, durch die sich die Krankheit an der Haut, den Schleimhäuten oder der Lunge manifestiert. Infizierte Tiere scheiden Viren über das Nasen- und Augensekret sowie über die Hautveränderungen aus. Klinisches BildNach der zweiten Virämie kann sich die Erkrankung in verschiedenen Formen äußern:
Bei Papageienvögeln werden auch Sonderformen wie schwere diphteroide Darmentzündungen und Nekrosen des Herzmuskels beschrieben. BekämpfungEine Therapie ist nicht möglich. Zur Prophylaxe kann ein Lebendimpfstoff eingesetzt werden. Dieser wird vor allem bei Ausbrüchen der Vogelpocken an noch nicht infizierte Tiere verabreicht. Ziervögel sollten zumindest in größeren Beständen zum Schutz vor Kanarienpocken geimpft werden. Der Impfstoff wird intramuskulär oder durch Durchstechen der Flughaut (wing-web-Methode) verabreicht. GeschichteVogelpocken sind seit langem bekannt. 1873 wies Bollinger erstmals die in Zellen bei infizierten Tieren auftretenden Einschlusskörperchen nach. 1902 erkannten Marx und Sticker die Virusgenese anhand von Filtraten. Der endgültíge Beweis der Virusnatur gelang durch Anzüchtung 1930. Literatur
Kategorien: Anzeigepflichtige Tierseuche | Vogelkrankheit | Pockenviren |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vogelpocken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |