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Visuell evoziertes Potential



Visuell evozierte Potentiale (VEP) sind elektrische Potentialdifferenzen, die nach einer visuellen Reizung von der Kopfhaut mit einem Elektroenzephalograph abgeleitet werden können. Durch diese Untersuchung lässt sich, über die Messung der Laufzeit des Lichtreizes (Latenzzeit) und der Höhe der Ausschläge (Amplitude), die Funktion der Sehnerven (Nervus opticus) beurteilen. Die visuelle Reizung des Sehnerven erfolgt entweder mit Lichtblitzen oder mit einem so genannten Schachbrettmuster mit Kontrastumkehr. Bei Gesunden liegt die Latenzzeit bei 100 Millisekunden (P100), das heißt nach dieser Zeit gibt es einen deutlich positiven Ausschlag.

Im Rahmen von Durchblutungsstörungen und degenerativen Prozessen, zum Beispiel infolge von Entzündungen des Sehnerven, kann die Latenzzeit deutlich verzögert und die Amplitude deutlich verringert sein. Die VEPs spielen unter anderem bei der Diagnostik der multiplen Sklerose eine bedeutende Rolle.

Quellen

  • K. Poeck, W. Hacke: Neurologie. Springer-Verlag 2006, 12. Auflage. ISBN 3-540-29997-1
  • K. Masuhr, M. Neumann: Duale Reihe – Neurologie. Hippokrates Verlag 1998, 4. Auflage. ISBN 3-7773-1334-3
 
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