Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Vesikorenaler RefluxDer vesikorenale Reflux (Synonyme: vesikoureteraler Reflux, vesiko-uretero-renaler Reflux, VRR, VUR, englisch vesicorenal reflux) ist ein unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Harnleiter (Ureteren) in das Nierenbecken. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
FormenDer vesikorenale Reflux wird unterteilt in eine primäre, angeborene und eine sekundäre, erworbene Form. Beginnt der Urinrückfluss bereits in der Füllungsphase der Harnblase, spricht man von einem Niederdruck-VUR. Lässt sich der Reflux erst in der Entleerungsphase der Blase nachweisen, spricht man von einem Hochdruck-VUR. Primärer RefluxDer kongenitale Reflux basiert auf einer Fehlanlage der Ureteröffnung in der Blasenwand. Der submuköse Verlauf des Harnleiters ist verkürzt. Dadurch kann die Harnblase bei einem intravesikalen Druckanstieg durch die Blasenmuskulatur nicht suffizient abgedichtet werden. Sekundärer RefluxDie erworbene Form des vesikorenalen Refluxes entsteht durch die direkte Schädigung des ehemals intakten Ureterostiums. Folgende Ursachen kommen in betracht:
Klassifikation des RefluxesDas International Reflux Study Committee hat 1985 eine allgemein gültige Schweregradeinteilung des vesikorenalen Refluxes erarbeitet:
ZahlenDie Inzidenz im Kindesalter liegt bei 1%. Das Verhältnis Jungen zu Mädchen bei über 1-jährigen liegt bei 1:5-6. Hellhäutige sind 10mal häufiger betroffen als Dunkelhäutige. Rothaarige Kinder haben ein höheres Risiko. Bei einem diagnostizierten Patienten liegt das Risiko für Geschwister bei über 30% ebenfalls einen Reflux zu haben. Von den Kindern mit Harnwegsinfekten zeigen 30-40% einen Vesikoureteralen Reflux. 20-30% der Kinder haben bei Diagnosestellung bereits Nierennarben. [1] SymptomatikDurch die unphysiologische Rückstauung des Harns ist der Weg für bakterielle Aszension und Infektionen bereitet. Dies äußert sich in rezidivierenden Harnwegsinfekten bis hin zu hochfieberhaften Pyelonephritiden mit Flankenschmerz. Spätsymptome können sein:
DiagnostikNach ausführlicher Anamneseerhebung werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt:
TherapieDie Therapie ist abhängig von der vorliegenden Form der vesikorenalen Rückflusses. Konservative TherapieJe nach Refluxgrad und Alter des Patienten kommt es zu einer Spontanheilungsrate zwischen 4 % (Grad 5) und 87% (Grad 1)[2] (sog. Maturation). Es sollte eine Infektprophylaxe durchgeführt werden, da das Auftreten von Harnwegsinfekten die Chance zur Spontanheilung mindert. Endoskopische TherapieEinspritzen von Material (z.B. stabilisierte Hyaluronsäure) mittels Zystoskopie an die Ureteröffnung zur Verengung derselben. Die Erfolgsrate liegt je nach Material und Erfahrung zwischen 50 und 90%. Der Eingriff kann mehrmals wiederholt werden. Operative TherapieDurchführung einer offenen oder endoskopischen Refluxplastik. Die Erfolgsrate bei dieser standardisierten Methode beträgt etwa 95%. Therapie des sekundären RefluxesBei sekundärem Reflux steht immer die Beseitigung der Ursache des Refluxes im Vordergrund. Die oben angegebenen Therapieverfahren werden ggf. zusätzlich durchgeführt. Quellen
|
|||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vesikorenaler_Reflux aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |