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Vater-Pacini-Körperchen



  Vater-Pacini-Körperchen sind rasch adaptierende Mechanorezeptoren der Haut, die besonders gut Vibrationsempfindungen vermitteln. Sie sind benannt nach dem deutschen Anatom Abraham Vater (1684-1751) und dem italienischen Anatom Filippo Pacini (1812-1883).

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Die Vater-Pacini-Körperchen finden sich in der Subkutis (Unterhaut) sowie an den großen Sehnenplatten, im Pankreas, Periost, der Vaginalwand, im Retroperitonealraum und im Gewebe um die Harnblase.[1]

Aufbau

    Der Rezeptor wird von dem marklosen Ende einer markhaltigen Nervenfaser gebildet, die von 40–60 zwiebelschalenartigen Lamellen aus abgeplatteten Perineuralzellen und einer Bindegewebskapsel umgeben ist. Die Lamellenkörperchen erreichen eine Größe von bis zu 2 mm.

Das marklose Ende des Neurons stellt den Sensor dar. Durch mechanisch aktivierbare Ionenkanäle löst eine mechanische Verformung der Lamellen ein Sensorpotenzial aus, das elektrotonisch weitergeleitet wird. Diese Umwandlung des mechanischen Reizes in eine elektrische Potenzialänderung bezeichnet man als „Transduktion“.

Am ersten Schnürring der Markscheide wird das Rezeptorpotenzial beim Überschreiten einer Schwelle durch die Öffnung potenzialabhängiger Natriumkanäle in ein Aktionspotenzial umgewandelt („Transformation“).

Das Vater-Pacini-Körperchen gehört zu den schnell adaptierenden Rezeptoren. Es reagiert auf (positive und negative) Beschleunigungen und ist damit als Vibrationsdetektor geeignet. Die höchste Empfindlichkeit liegt bei einer Vibration um 300 Hz, bei der eine Verformung von wenigen Mikrometern genügt, um die Rezeptoren zu erregen.

Neuronale Verschaltung

Das Aktionspotenzial wird ohne Umschaltung bis in den Lemniscus medialis im Hirnstamm weitergeleitet. Die Bahn kreuzt im weiteren Verlauf zur Gegenseite und erreicht die Thalamuskerne. Nach erneuter Umschaltung erreicht die Information dann die sensible Areale der Großhirnrinde.

Krause-Körperchen

Die kleinere Variante des Vater-Pacini-Körperchens wird auch Krause-Körperchen genannt.

Literatur

  • Schmidt, Schaible (Hrsg): Neuro- und Sinnesphysiologie, Springer, 2000, ISBN 3-540-41347-2
  • Kandel et al. (Hrsg): Neurowissenschaften, Spektrum 1995, ISBN 3-86025-391-3

Einzelnachweise

  1. http://www1.medizin.uni-halle.de/iaz/deutsch/haut1.htm
 
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