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UmkehrblockierungDie Umkehrblockierung ist ein Begriff aus dem Tauchen. Sie kann bei aufsteigenden Tauchern als auch bei Insassen eines startenden Flugzeuges auftreten und entsteht infolge eines Abfalls des Umgebungsdruckes. Dabei kann Gas (in der Regel Atemgas) aus einem Hohlraum nicht austreten, wodurch ein Druckausgleich mit der Umgebung verhindert und im betroffenen Hohlraum ein Überdruck aufgebaut wird. Für den Sporttaucher relevante gasgefüllte Hohlräume im Körper sind Lunge, Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen, Mittelohr aber auch kariöse Zähne sowie der Verdauungstrakt. Umkehrblockierungen sind teilweise sehr schmerzhaft und können im Extremfall zu schweren Verletzungen wie dem Riss des Trommelfelles führen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
SymptomeDa verschiedene Hohlräume des Körpers betroffen sein können, treten auch unterschiedliche Symptome auf. Eine Umkehrblockierung ist mit leichtem Druckgefühl bis heftigen Schmerzen in den betroffenen Bereichen verbunden und tritt nur beim Auftauchen auf.
Umkehrblockierungen sind leicht daran zu erkennen, dass die Symptome bei Abbruch des Aufsteigens und erneutem Abtauchen verschwinden. (Gilt nicht für den Stimmritzenkrampf!) Ursachen und FolgenBeim Tauchen wird der Körper des Tauchers dem mit größer werdender Tiefe ansteigenden Außendruck ausgesetzt. Der Druck ist zuerst an den empfindlichen Trommelfellen und schon oberhalb 1m Tauchtiefe zu spüren. Alle Taucher, auch Apnoetaucher, müssen aktiv einen Druckausgleich durchführen, bei dem der Druck in den Hohlräumen hinter dem Trommelfell auf das Niveau des äußeren Wasserdruckes angehoben wird. Beim Gerätetauchen kommt hinzu, dass die Lunge nicht in der Lage ist, sich gegen den äußeren Druck zu füllen. Die geatmete Luft wird durch den Lungenautomaten genau mit dem Umgebungsdruck zugeführt, weshalb auch die Lunge einen Innendruck hat, der dem Umgebungsdruck entspricht und trotzdem ihr Volumen beibehält.[1] Beim Auftauchen fällt der Umgebungsdruck und die Luft dehnt sich wieder aus. Dieses Verhalten ist auf das Boyle-Mariottesche Gesetz zurückzuführen das besagt, dass Druck und Volumen eines Gases in einem geschlossenen System umgekehrt proportional sind. Im Normalfall entweicht das überschüssige Gas selbständig über die Atemluft. Aus diesem Grunde sollte ein Gerätetaucher niemals die Luft anhalten sondern ununterbrochen atmen, so dass überschüssiges Gas insbesondere aus der Lunge entweichen kann. Das Mittelohr ist über die Eustachische Röhre mit dem Rachenraum verbunden, weshalb die Luft auch aus dem Ohr austreten kann. Bei einer Umkehrblockierung ist einer der Wege, durch die die Luft zum Rachenraum gelangt, zumindest teilweise blockiert oder ganz verschlossen. Die Luft kann nicht entweichen, wodurch ein Überdruck in dem betroffenen Hohlraum verursacht wird. Es kommt zu Krafteinwirkungen auf das umgebende Gewebe, die zu Schmerzen und Verformungen führen.
GegenmaßnahmenBei einer akuten Umkehrblockierung ist die einzige Möglichkeit, den Außendruck wieder zu erhöhen. Der Auftauchvorgang muss abgebrochen werden. Der Taucher sollte auf eine Tiefe absinken, in der die Symptome nachlassen, danach sehr langsam mit Pausen auftauchen und anschließend keine größeren Tiefen mehr suchen oder gegebenenfalls den Tauchgang abbrechen. Meist verschwinden die Symptome nach wenigen Minuten. Dies gilt nicht für einen Stimmritzenkrampf, Treten die Symptome in einem startenden Flugzeug auf, kann ein umgekehrter Valsalva-Versuch helfen, indem man Nase und Mund verschließt und die Luft vorsichtig ansaugt. Sollten sich die Symptome wiederholen, ist die Konsultation eines mit der Tauchmedizin vertrauten Arztes dringend zu empfehlen. Es besteht die Möglichkeit, dass es chronische organische Ursachen gibt. Diese müssen behandelt werden. Im seltenen Extremfall können die verursachenden Erkrankungen auch zu einer Tauchuntauglichkeit führen. Umkehrblockierungen der Zähne sind ein eindeutiger Beleg für undichte Zähne. Der schnellstmögliche Besuch eines Zahnarztes ist unumgänglich. Es ist vorgekommen, dass in Caissons bei plötzlichem Druckabfall („Abbläser“) verunfallten Arbeitern die Trommelfelle durchstoßen werden mussten, um sie schnell genug aus dem Gefahrenbereich in eine Dekompressionskammer bringen zu können. Diese Methode ist nur bei akuter Lebensgefahr und als allerletztes Mittel sinnvoll, da die Gefahr irreparabler Schädigungen am Ohr besteht. Verhalten bei einem StimmritzenkrampfDer Stimmritzenkrampf ist ein natürlicher Schutzreflex, der verhindern soll, dass Flüssigkeit oder Fremdkörper in die Lunge gelangen. Die unteren Atemwege werden komplett verschlossen. Es handelt sich um einen unkontrollierbaren Reflex, der bei der betroffenen Person zu Todesangst und dem unkontrollierten Wunsch zum schnellst möglichen Aufstieg führt, was zum einen die Blockierung nicht lösen würde und zum zweiten zu tödlichen Verletzungen der Lunge führen kann. Die Situation eines Stimmritzenkrampfes ist extrem lebensgefährlich! Die einzige Möglichkeit der Rettung besteht darin, den Ertrinkenden mit Gewalt so lange auf dem aktuellen Tiefenniveau zu halten, bis er aufgrund des Sauerstoffmangels in Ohnmacht fällt. Bei Bewusstlosigkeit erschlafft die Muskulatur und auch der Krampf sollte sich lösen, so dass der Atemreflex wieder einsetzt. Anschließend muss langsam aufgetaucht werden. Nach dem Auftauchen müssen umgehend Reanimationsmaßnahmen wie Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt werden. Rettungskräfte sind schnellstmöglich über den Notruf anzufordern. Vorbeugung und Vorsorge
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Umkehrblockierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |