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Typhus
Als Typhus (von gr. typhos Dunst, Nebel, Schwindel), Typhus abdominalis, auch Bauchtyphus oder typhoid fever, werden schwere fieberhafte Infektionskrankheiten bezeichnet, welche meist mit Durchfall verbunden sind und durch Salmonellen (Salmonella enteritica Serovar typhi) hervorgerufen werden. Unbehandelt sind die Krankheiten gefährlich und können zum Tod führen. In Deutschland und Österreich sind sowohl ein Verdacht als auch Erkrankung und Tod an Typhus meldepflichtig. Als Paratyphus bezeichnet man ein abgeschwächtes Krankheitsbild des Typhus, bei dem der Erreger nicht Salmonella typhi sondern Salmonella paratyphi ist. Das Fleckfieber wurde früher auch als Typhus levissimus oder Typhus ambulatorius bezeichnet, obwohl es durch Rickettsien übertragen wird.
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Erreger
Erreger ist das Typhusbakterium (Salmonella enterica subsp. enterica Serovar Typhi), ein gram-negatives, begeißeltes Bakterium, das fäkal-oral übertragen wird, also beispielsweise durch verunreinigte Nahrungsmittel oder verschmutztes Wasser. Heutzutage ist Typhus vor allem ein Problem der Entwicklungsländer, Fälle in Industrienationen sind die Ausnahme – ein Großteil der hier auftretenden Typhuserkrankungen hängt mit Fernreisen der Betroffenen in Länder mit geringem hygienischen Standard zusammen. Bei Reisen in tropische Gebiete (z.B. Indien) sollte eine Immunisierung erwogen werden, auch wenn diese nur einen partiellen Schutz bietet. Weltweit erkranken jährlich etwa 32 Millionen Menschen. Klinisches BildDie Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 8-14 Tage, Extremwerte von 3 bis zu 60 Tagen sind beobachtet worden. Es kommt zunächst zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Mattigkeit, Kopfschmerzen, Verstopfung, Durchfall sowie zu einem treppenförmigem Fieberanstieg. Nach ca. 8 Tagen wird ein Stadium von anhaltendem hohen Fieber (40 bis 41 °C) erreicht, das über Wochen andauern kann (Fieberkontinuum). Dabei findet sich eine relative Bradykardie, das heißt man findet nicht die typischerweise bei hohem Fieber zu erwartende Tachykardie, sondern einen für die Temperatur eigentlich zu niedrigen Puls. Außerdem lässt sich (wiederum im Gegensatz zu den meisten bakteriellen Infektionskrankheiten) eine Leukopenie feststellen. Hinzu kommen bisweilen Bewusstseinsstörungen (daher der Name), Milzschwellung und rötlich-fleckförmiger Hautausschlag am Oberkörper (Roseolen). Durch die Zerstörung der Peyer-Plaques im Dünndarm entsteht der charakteristische erbsbreiartige Durchfall, der erst nach etwa 14 Tagen auftritt oder auch völlig fehlen kann. Darmperforationen, Haarausfall, Knocheneiterungen und Hirnhautentzündung sind möglich. Während der langen Genesungsphase sinkt das Fieber stufenweise ab. In der Folge bleiben einige Erkrankte (ca. 5 %) Dauerausscheider der Salmonellen, da diese in der Gallenblase und den Gallenwegen persistieren. Diese Personen können, ohne selbst noch Krankheitszeichen zu zeigen, andere anstecken. DiagnoseDie Stellung der Diagnose stützt sich auf die typische Klinik zusammen mit der Anamnese (Reise in tropische Regionen, v.a. Indien, Nepal und Indonesien), Blutbild (Leukopenie, Eosinopenie) und den Erregernachweis durch Blutkulturen oder aus dem Stuhl. Antikörpernachweis (AK gegen 0/h Antigen sind etwa 14 Tage post infectionem im Blut nachweisbar). BehandlungAntibiotika-Therapie:
ProphylaxeHygiene ist der beste Schutz. Die auf Tropenreisen üblichen Maßnahmen, das heißt der Verzicht auf unzureichend gegarte Speisen und Leitungswasser, sollten auf jeden Fall beachtet werden. Obst, das unmittelbar vor dem Verzehr geschält wurde, ist sicher. Die Impfprophylaxe bietet nur einen Schutz von 60–75 %, mildert aber im Erkrankungsfall den Verlauf. Bekannte Opfer des Typhus
Kategorien: Bakterielle Infektion | Meldepflichtige Krankheit |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Typhus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |