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Tympanometrie



Bei der Tympanometrie handelt es sich um ein objektives Messverfahren der Audiologie. Ziel ist es anhand der Messung des akustischen Widerstandes des Trommelfells auf indirektem Wege den Druck im Mittelohr zu messen, pathologischen Mittelohrinhalt nachzuweisen und den Zustand der Gehörknöchelchenkette zu beurteilen. Die Messmethode basiert auf Arbeiten von Schuster (1934)[1], Metz (1946)[2], Zwislocki (1957)[3] und Terkildsen und Nielsen (1960)[4].

Funktionsweise

Bei einer Beschallung des Trommelfells mit einer definierten Schallenergiemenge wird ein Teil dieser Energie reflektiert und der restliche Teil an das Mittelohr weiter geleitet. Die Menge der reflektierten Energie hängt vom akustischen Widerstand, der akustischen Impedanz des Trommelfells ab. Unter natürlichen Druckverhältnissen, wenn vor und hinter dem Trommelfell der gleiche atmosphärische Druck herrscht, ist aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Trommelfells die Weiterleitung des Schalls am besten.

Voraussetzung für die Durchführung dieses Tests ist ein intaktes Trommelfell und ein luftdichter Abschluss des Gehörgangs durch die Messsonde.

  Zur Durchführung der Tympanometrie ist ein eigenes Gerät, ein Tympanometer, erforderlich. Die Messung erfolgt über eine Messsonde, die drei Bohrungen mit kleinen Schläuchen besitzt. Über die erste Bohrung wird durch einen Tongenerator ein Ton ("Sondenton") mit einer Frequenz von meist 220Hz vorgegeben. Die zweite Bohrung enthält ein Mikrofon, das an ein Messinstrument angeschlossen ist. Über die dritte Bohrung werden mithilfe einer Druckpumpe definierte Drücke im Gehörgang aufgebaut. Unter normalen Verhältnissen, wenn also die Druckverhältnisse im Gehörgang und Mittelohr gleich sind und das Trommelfell in "Normalstellung" steht, besteht ein bestimmter akustischer Widerstand, der vom Tympanometer als Bezugspunkt (Nullpunkt) verwendet wird. Wird nun über die Druckpumpe ein Über- oder Unterdruck erzeugt, wird das Trommelfell gespannt und es verändert sich der akustische Widerstand des Trommelfells. Damit erhöht sich auch die Menge der reflektierten Schallenergie des Sondentones, der Schalldruckpegel im Gehörgang erhöht sich, was durch das angeschlossene Messmikrofon festgestellt werden kann. Die veränderten Reflexionen werden im Tympanogramm als Compliance des Trommelfelles (Elastizität, Kehrwert des akustischen Widerstandes) grafisch dargestellt. Je nachdem welches Krankheitsbild vorliegt, verändert sich die Normalkurve im Tympanogramm, was zur Krankheitserkennung genutzt werden kann.

Bei einem Tubenkatarrh beispielsweise ist das Trommelfell krankheitsbedingt nach innen gezogen. Wenn nun über die Druckpumpe ein Unterdruck im Gehörgang erzeugt wird, stellt sich das Trommelfell in die Normalstellung und die normale Compliance wird erreicht. Die Messwerte werden in das Tympanogrammformular eingetragen, und zeigen eine Verschiebung auf der x-Achse in den Unterdruckbereich.

Quellen

  1. Schuster K.: Eine Methode zum Vergleich akustischer Impedanzen, Phys. Z. 35, 408 (1934)
  2. Metz, O.: The acoustic impedance measured on normal and pathological ears. Acta Otolaryngol. Suppl. 63, 1946
  3. Zwislocki J.: Some measurements of the impedance at the eardrum. J. Acoust. soc. Am. 29, 1312 (1957)
  4. Terkildsen, K. and Nielsen, S.: An electroacoustic impedance measuring bridge for clinical use. Arch. Otolaryng. 72, 339 (1960)
 
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