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Trichomonas vaginalis



Trichomonas vaginalis
 
Systematik
Stamm: Axostylata (Axostylata)
Klasse: Parabasalia (Parabasalea)
Familie: Trichomonadidae
Unterfamilie: Trichomonadinae
Gattung: Trichomonas
Art: Trichomonas vaginalis
Wissenschaftlicher Name
Trichomonas vaginalis
Donné, 1836

  Trichomonas vaginalis ist ein parasitisch vorkommendes Protozoon im Genitalbereich (Schleimhäute) des Menschen. Es ist der Auslöser der Trichomoniasis.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Der Parasit wird nur durch direkten Kontakt übertragen (Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch). Der Befall gilt daher als echte Geschlechtskrankheit. Trichomonas vaginalis kommt weltweit vor.

Merkmale

Trichomonas vaginalis ist unregelmäßig oval und verformt sich oft. Die Länge beträgt bis zu 25 µm. Eine Vermehrung findet durch Längsteilung statt. Die Sequenz des Genoms wurde im Januar 2006 publiziert und ist etwa 160 Megabasen groß. Es besteht zu etwa zwei dritteln aus Repeats und Transponierbaren Elementen und ist größer als alle bisher bekannten Genome von Protisten. [1]

Lebenszyklus

Trichomonas vaginalis bildet keine Cysten oder Trophozoiten aus und wird nur direkt von Wirt zu Wirt übertragen.


Symptome

Männer: Bei den meisten Männern ist der Befall symptomlos. Vor allem nisten sich Trichomonaden in der Prostata, der Harnröhre und unter der Vorhaut ein. Gelegentlich kommt es zu einer schmerzhaften Entzündung der Harnröhre. Selten werden die Samenblasen oder die Prostata befallen. Da bei Männern meist keine Symptome auftreten, wissen sie oft nichts von der Infektion und sind die hauptsächlichen Überträger der Parasiten. Trichomonaden sind außerhalb ihres Lebensraumes nicht lange lebensfähig.

Frauen: Bei etwa 80 Prozent der Frauen kommt es nach einer längeren Phase ohne Symptome ebenfalls zu Entzündungen (Trichomonadenkolpitis) und dünnflüssigem gelblichem Scheidenausfluss (fluor vaginalis), in dem sich neben den Trichomonaden auch Bakterien und Eiterzellen finden. Bei Dreiviertel der Patienten ist die Harnröhre befallen. Dagegen sind Infektionen der Gebärmutter und der Harnblase selten. Auch zeitweilige Unfruchtbarkeit wurde beobachtet. Durch die mikroskopische Untersuchung eines Vaginalabstrichs kann das Vorhandensein der Trichomonaden festgestellt werden.

Ein Befall mit Trichomonas vaginalis führt bei Mädchen und Frauen zu einer erhöhten Infizierbarkeit mit HIV (AIDS). Der Trichomonas Erreger, der in der mobilen Form vom Aussehen her an eine Birne erinnert, greift die Schleimhäute der Vagina an. Er macht sich platt und versucht eine möglichst große Schleimhautfläche zu bedecken. Danach bildet er Dendriten aus, welche er in die Schleimhaut bohrt, und zapft dort Nährstoffe und Serum ab. Gleichzeitig scheidet er schädliche Proteine aus, welche erstens zum Tod der schützenden Vaginalflora (hauptsächlich Milchsäure-Bakterien) und zweitens zu Mikro-Nekrosen in der vaginalen Schleimhaut führen, so dass winzige punktförmige Narben in ihr entstehen. Diese bilden dann die Pforte für HI-Viren. Da die Narben in der Schleimhaut ein Leben lang bestehen bleiben, bleibt eine erhöhte Infizierbarkeit auch dann erhalten, nachdem der Befall mit Trichonomas vaginalis erfolgreich bekämpft worden ist. Die Infizierbarkeit gilt in beide Richtungen. Betroffene stecken sich nicht nur leichter mit HIV an; Frauen die HIV-positiv sind, werden dadurch auch infektiöser für ihre Geschlechtspartner.

Vorbeugung

Wie bei allen Geschlechtskrankheiten: Kondome schützen. Zur Therapie von Infektionen durch Protozoen eignet sich Metronidazol. Eine Behandlung dauert fünf bis sechs Tage. Zur Vermeidung des "Ping-Pong Effektes" ist eine medikamentöse Therapie des Sexualpartners notwendig.

Quellen

  1. [1] Artikel in Science zur Sequenzierung des Genoms vom 12. Januar 2006
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Trichomonas_vaginalis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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