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Transiente globale Amnesie



Die Transiente Globale Amnesie (TGA) ist eine neurologische Erkrankung, die gehäuft im höheren Lebensalter auftritt. Dabei kommt es zu einer bis zu 24 Stunden dauernden Störung des Neugedächtnisses mit entsprechender Orientierungsstörung zu Zeit, Situation und Ort. Das Altgedächtnis (Name, Beruf, usw.) bleibt intakt. Die Symptomatik bildet sich vollständig zurück und hinterläßt lediglich eine Gedächtnislücke für die Zeit der Gedächtnisstörung. Die Ursache der TGA ist unbekannt.

Inhaltsverzeichnis

Diagnosestellung

Die Diagnose kann meist klinisch (ohne Zusatzuntersuchungen) gestellt werden nach den Kriterien von Caplan (1985) sowie Hodges und Warlow (1990):

  • plötzliche und schwere Neugedächtnisstörung
  • Dauer 1-24 Stunden
  • keine weiteren Auffälligkeiten in der neurologischen Untersuchung
  • insbesondere keine Bewußtseinsstörung oder Desorientierung zur Person
  • kein vorangehendes Trauma oder Epilepsie

Abzugrenzen ist die TGA insbesondere gegen Gedächtnisstörungen durch:

  • Epilepsie, insbesondere die transiente epileptische Amnesie (TEA)
  • Schlaganfall, insbesondere sog. "amnestic strokes"
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Vergiftungen (einschließlich Alkohol)
  • Entzündungen des Gehirns
  • funktionelle Störungen nach emotional belastenden Erlebnissen

Behandlung

Die stationäre Aufnahme ist immer dann erforderlich, wenn die Diagnose nicht eindeutig zu stellen ist oder zu Hause keine ausreichende Betreuung gewährleistet ist. Sie dient aber letztlich der Verlaufsbeobachtung (Abwarten der Besserung) und der Durchführung von Untersuchungen (EEG, MRT) zum Ausschluß der o.g. Erkrankungen.

Eine rationale Therapie ist nicht möglich, da die Ursache der Erkrankung nicht bekannt ist. Sie scheint auch nicht notwendig, da über die Gedächtnislücke hinaus keine weiteren Folgen verbleiben. Lediglich das Risiko für eine erneute TGA ist nach einmaliger Episode erhöht.

Überlegungen zur Ursache

In erster Linie wurde eine Durchblutungsstörung vermutet. Dagegen spricht jedoch, dass die TGA im Gegensatz zu anderen kurzzeitigen Ischämien des Kopfes (TIA, Amaurosis fugax) kein Risikofaktor für einen Schlaganfall ist.

Ferner wurde aufgrund der Assoziation zur Migräne eine Streudepolarisierung als gemeinsame Grundlage beider Erkrankungen angenommen. Dies konnte jedoch praktisch nicht weiter untermauert werden, auch das Lebensalter bei erstmaligem Auftreten spricht nicht dafür.

Auch wurde eine venöse Abflussstauung des Blutes aus dem Kopf vermutet. Dafür sprechen Untersuchungen an den Venenklappen der Halsgefäße von TGA-Patienten. Es gibt jedoch bisher keine Berichte, dass solche Patienten eine TGA mittels eines Valsalva-Manövers auslösen könnten. Wie bei den meisten Erkrankungen, deren Ursache nicht bekannt ist, wurden auch funktionelle (psychogene) Ursachen diskutiert. Letztlich ist die Ursache weiterhin nicht geklärt.

Literatur

  • Caplan, L. (1985): Transient global amnesia. In: Vinken, P. J., G. W. Bruyn. H. L. Klawans, eds., Handbook of Clinical Neurology, Volume 45. Elsevier, Amsterdam, 205-218.
  • Hodges, J. R., C. P. Warlow (1990): Syndromes of transient amnesia: Towards a classification. A study of 153 cases. J. Neurol. Neurosurg. Psychiatry 53, 834-843.
  • Gandolfo, C., C. Caponnetto, M. Conti, N. Dagnino, M. Del Sette, A. Primavera (1992): Prognosis of transient global amnesia: a long-term follow-up study. Eur. Neurol. 32, 52-57.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Transiente_globale_Amnesie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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