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Toxoplasmose



Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit des Menschen und bei anderen Säugetieren, übertragen durch den Parasiten Toxoplasma gondii. Hauptwirt für den Erreger sind Katzen und katzenartige Tiere, in deren Darm sich Vorstadien des Einzellers bilden, die durch die Exkremente ausgeschieden werden. Außerdem sind die Einzeller über die Erde (z. B. bei der Gartenarbeit), über die Nahrungskette durch rohe Eier und Fleisch (vor allem im rohem Fleisch) und Rohmilchprodukte übertragbar.

Die Inkubationszeit beim Menschen beträgt ein bis drei Wochen, die Infektion verläuft bei gesundem Immunsystem für etwa 90 % der Betroffenen beschwerdefrei und symptomlos. Bei schubweise verlaufender Erkrankung kann sich die Ausbreitung über Wochen und Jahre hinziehen. Hierbei bleiben die Erreger im Organismus in Zysten eingeschlossen. Sie platzen zu beliebiger Zeit und gelangen so in das Blutgefäß- und Lymphsystem. Bei einer durchgestandenen Erkrankung ist eine Immunität anzunehmen.  

Inhaltsverzeichnis

Infektion während der Schwangerschaft

Frauen, die einmal eine Toxoplasmose-Infektion hatten, haben Antikörper im Blut und sind normalerweise gegen eine Ansteckung immun - es besteht kaum Gefahr für den Fötus. Sie können eine sekundäre Toxoplasmose-Infektion bekommen, aber auch hier besteht kaum Gefahr für den Fötus. Ein einfacher Bluttest, am besten vor oder auch früh in der Schwangerschaft, kann feststellen, ob Antikörper gegen Toxoplasmose im Blut vorhanden sind.

Eine erstmalige Erkrankung der Mutter im ersten oder zweiten Drittel einer Schwangerschaft kann zu erheblichen Schädigungen des ungeborenen Kindes führen. Die Wahrscheinlichkeit der kindlichen Infektion beträgt im

  • 1. Trimenon 15 %
  • 2. Trimenon 45 %
  • 3. Trimenon 65 bis 70 %

Im ersten Trimenon entwickeln 70 % der infizierten Kinder eine konnatale Toxoplasmose, die meist zur Fehlgeburt führt. Im zweiten und dritten Trimenon entwickeln 30 bzw. 10 % eine konnatale Toxoplasmose, die in 75 bzw. 90 % in eine latente Toxoplasmose übergeht und zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Kind führt (s.u.). Die infizierten Kinder können epileptische Anfälle, kognitive Einschränkungen, Schäden an der Leber, Lunge, Gehirn, Augen, Herzmuskel und Hirnhaut aufweisen. Ein Viertel der vor der Geburt infizierten Kinder durch Toxoplasma gondii haben geistige Behinderungen, Spastiken, Epilepsie, Hydrocephalus und Verkalkungen der Hirngefäße. Die typische Trias bestehend aus Hydrozephalus, intrazerebraler Verkalkung und Chorioretinitis wird jedoch nur bei 2 % der Betroffenen ausgeprägt.

Therapie in der Schwangerschaft

Eine nachgewiesene Infektion in der Schwangerschaft sollte behandelt werden. Je früher die Behandlung begonnen wird, umso geringer ist die Schädigung des Kindes (Senkung der Schäden bis zu 60 %).

  • Bis zur 16. Schwangerschaftswoche: Gabe von Spiramycin
  • Ab der 16. Schwangerschaftswoche wird bis zur Entbindung eine Kombination aus Sulfadiazin, Pyrimethamin und Folinsäure in Zyklen von jeweils vier Wochen Dauer mit darauf folgendem vierwöchigen freien Intervall gegeben.

Infektionen bei Erwachsenen

Die Infektion ist bei immunkompetenten Personen zumeist symptomlos. Selten treten Beschwerden wie leichtes Fieber, Lymphknotenschwellungen im Halsbereich, Müdigkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen auf. Der Verlauf der Krankheit ist in der Regel günstig, der Infizierte muss nicht behandelt werden. Bei einer Infektion werden Antikörper gebildet, die eine spätere erneute Ansteckung verhindern.

Bei geschwächtem Immunsystem (z.B. AIDS-Patienten) können sich in allen Organen, am häufigsten im Gehirn, Entzündungsherde bilden und zu zusätzlichen Symptomen wie Wesensveränderungen, Lähmungserscheinungen und Krampfanfällen führen. Zusätzliche Manifestationen durch Toxoplasmose können Lungenentzündung und die Hirnhautentzündung sein. Daher ist meist eine medikamentöse Behandlung notwendig.

Siehe auch

  • Toxoplasmose bei HIV
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Toxoplasmose aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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