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Tiefenrausch
Weiteres empfehlenswertes FachwissenObwohl mit Pressluft bereits Tiefen von über 100 Meter (bei Rekordversuchen sogar 133 m bzw. 162 m in Apnoe) erreicht wurden, sind erste Symptome bereits ab einem Stickstoff- Partialdruck von 3,2 bar zu erwarten, was einer Tauchtiefe von ca. 30 Metern entspricht. Das Auftreten eines Tiefenrausches hängt jedoch auch von der körperlichen Verfassung (Anstrengung, Stress, Gesundheit, Drogeneinfluss) ab, weswegen vereinzelt auch schon ab einer Tiefe von 20 Metern erste Symptome auftreten können. Typische Erscheinungen einer Stickstoffnarkose sind Euphorie, vermindertes Urteilsvermögen, auch was Gefahrensituationen angeht, eingeschränkt logisches Denken, metallischer Geschmack und nach dem Tauchgang eine bleibende Müdigkeit. Ab Mitte der 1990er Jahre versuchte man im Sporttauchbereich den Anteil des Stickstoffs, der als wesentlicher Auslöser des Tiefenrauschs gilt, durch Erhöhung des Sauerstoffanteils im Atemgemisch zu verringern. Es zeigte sich allerdings keine wesentliche Verbesserung gegenüber Pressluft, zumal eine drastische Erhöhung des Sauerstoffanteils aufgrund des Paul-Bert-Effektes nicht praktikabel ist. Im Allgemeinen ist zur Ermittlung der narkotisierenden Wirkung eines Atemgases das Gascocktail-Prinzip anzuwenden, es wirken alle Gase im Atemgasgemisch, mehr oder minder. Dass Nitrox als „Safe Air“ vermarktet wird, ist im Hinblick auf die geringere Stickstoffsättigung und damit kürzeren Dekompressionszeiten zu verstehen und sollte nicht in Zusammenhang mit der Tiefenrauschproblematik gebracht werden. Bessere Ergebnisse erzielt man durch die Ersetzung von Stickstoffs durch Gase mit geringerem narkotischen Potenzial, wie Helium oder auch Wasserstoff (Hydrelux). Im sogenannten Technischen Tauchen wird für Tiefen ab etwa 40 Meter Trimix (Helium/Stickstoff/Sauerstoff) eingesetzt, beim kommerziellen Tauchen oft Heliox (Helium/Sauerstoff), wobei eine niedrigere Narkotizität durch eine längere Dekompressionszeit erkauft wird, die dann durch Dekompression mit Reinsauerstoff, im kommerziellen Bereich in einer Druckkammer, kompensiert wird. Die Bundeslehr- und Forschungsstätte der DLRG betreibt in Berlin eine Tieftauchsimulationsanlage, wo Sporttaucher unter sicheren Bedingungen Tiefenrauscherfahrungen sammeln können. Siehe auch: Dekompressionserkrankung (Caissonkrankheit) |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tiefenrausch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |