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Tiefe HirnstimulationDie Tiefe Hirnstimulation ist ein medizinischer Eingriff in das Gehirn, mit dem krankheitsbedingte Fehlleistungen korrigiert werden sollen. Dabei wird dem Patienten ein "Hirnschrittmacher" implantiert, der über subkutan verlegte Elektrodenleitungen mit minimalen elektrischen Impulsen die fehlgesteuerten Hirnregionen stimuliert.
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AnwendungsgebieteDie Methode wird gegenwärtig bei der Behandlung verschiedener Bewegungsstörungen angewendet, wie den Symptomen der Parkinson-Krankheit, essentiellem Tremor, Tremor bei Multipler Sklerose sowie Dystonie. Die Tiefenhirnstimulation und ihre Anwendungsgebiete sind Gegenstand aktueller Forschung:
Funktionsweise
Als Steuerelement dient ein kleiner batteriegetriebener und chipgesteuerter Impulsgeber, der unter der Haut der Brustmuskulatur eingesetzt wird. Die Elektroden werden durch kleine Löcher in der Schädeldecke in die Zielregion der Basalganglien der linken und rechten Gehirnhälfte eingeführt. Bei der Behandlung von Parkinson wird der der Nucleus subthalamicus angesteuert, bei essentiellem Tremor der Thalamus ventralis und bei Dystonie der Globus pallidus. Eine Studie der Universitätskliniken Köln und Bonn zur Wirksamkeit bei Depression untersucht die Stimulation des Nucleus accumbens.[7] Die Funktionsweise der Tiefenhirnstimulation im Detail ist bisher ungeklärt.[7]
OperationIn Deutschland werden an rund 30 Kliniken jährlich etwa 400 Hirnschrittmacher implantiert. Die Operation erfolgt in zwei Schritten. Im ersten, werden dem Patienten in einer stereotaktischen Operation kleine Löcher in die Schädeldecke gebohrt, durch die die Elektroden in das Gehirn eingeführt werden. Dabei ist der Patient bei vollem Bewusstsein. Nur so kann mit Hilfe von Teststimulationen die Wirksamkeit der einzelnen Elektroden und damit deren exakte Lage überprüft werden. Der Impulsgenerator (Hirnschrittmacher) wird entweder während dieses Eingriffs oder in einer zweiten, kürzeren Operation am Folgetag implantiert. Die Implantation ist reversibel.
WirkungenInzwischen sind weltweit über 35.000 Patienten mit der Tiefen Hirnstimulation behandelt worden.[7] Die Wirkung ist zumeist positiv. Die Symptome werden deutlich reduziert und die Medikation kann zurückgefahren werden. Einer gelungenen Operation können jedoch eine vorübergehende oder länger andauernde Dysarthrie oder ein meist auf ein Jahr begrenztes manisches Verhalten mit inadäquat gehobener Stimmung, abnormer Antriebssteigerung, materiellem Verschwendungsverhalten und starker Einschränkung der persönlichen Leistungsfähigkeit folgen. [8] Patienten mit erfolglos verlaufener Operation können depressiv werden. [9]
Ethische DiskussionDa die genaue Wirkungsweise im Gehirn unbekannt ist und es offensichtlich möglich ist, Stimmung und Verhalten zu beeinflussen (Depression, Zwangsstörung), ist die Tiefenhirnstimulierung auch Gegenstand ethischer Diskussionen. Ein weiterer Punkt ist die Debatte um technische Verbesserungen des Menschen (z.B. gesteigerte Kreativität) und bidirektionale Mensch-Maschine-Schnittstellen.[7]
Literatur
Siehe auch
Einzelnachweise
Kategorien: Medizintechnik | Neurochirurgie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tiefe_Hirnstimulation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |