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Thyreotoxische Krise
Eine Thyreotoxische Krise oder Thyreotoxikose ist eine krisenhafte Verschlimmerung einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die aufgrund ihrer Symptome akut lebensgefährlich ist. Die Sterblichkeit (Letalität) beträgt 20 bis 30 %, bei älteren Patienten zum Teil höher. Das Krankheitsbild kann sowohl beim Morbus Basedow, als auch - in Iodmangelgebieten wie Deutschland häufiger - bei Schilddrüsenautonomie vorkommen. Es tritt oft unerwartet und rasch innerhalb weniger Stunden oder Tage auf. Auslöser sind meist größere Mengen von Iod, die vom Körper des Betroffenen ein bis vier Wochen zuvor - selten auch weiter zurückliegend - aufgenommen wurden (sogenannte Iodexposition, oft iatrogen durch Verabreichung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel). Andere Auslöser sind allgemeine Belastungen wie beispielsweise eine Virusinfektion oder eine Operation. Es besteht kein linearer Zusammenhang zwischen der Höhe der Blutspiegel der Schilddrüsenhormone und dem klinischen Erscheinungsbild. Auch bei nur mäßig erhöhten Hormonwerten kann eine lebensbedrohliche Situation bestehen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BegriffeIm deutschen Sprachraum werden Thyreotoxische Krise und Thyreotoxikose weitgehend synonym verwendet. Im anglo-amerikanischen Sprachraum wird thyrotoxicosis synonym zu hyperthyroidism (Hyperthyreose = Schilddrüsenüberfunktion) gebraucht. StadienDie klinische Stadieneinteilung nach Herrmann hat sich bewährt:
DiagnoseDie Diagnose wird anhand des klinischen Bildes gestellt. Die Indikation zur Therapie ist letztlich unabhängig von den in-vitro-Werten für die Schilddrüsenhormone und das TSH oder die Ursache der Thyreotoxikose. In unklaren Situationen können Scoring-Systeme die Diagnosestellung erleichtern. Ein solches System wurde von Burch und Wartofsky entwickelt. Burch-Wartofsky-ScoreMit dem Burch-Wartofsky-Score können die Wahrscheinlichkeit und der Schweregrad einer Thyreotoxikose unabhängig von der Höhe der Schilddrüsenhormone rein aufgrund klinischer und physikalischer Kriterien quantifiziert werden. In diese Punkteskala gehen Körpertemperatur, zentralnervöse Effekte, hepatogastrointestinale Symptome, kardiovaskuläre Dysfunktion und die Anamnese des Patienten ein.
Die Punktwerte werden aufsummiert und ergeben dann den Score-Wert. Bei einem Score-Wert von über 25 Punkten ist eine thyreotoxische Krise möglich, sie ist wahrscheinlich, wenn mehr als 45 Punkte erreicht werden. TherapieEs wird empfohlen, bei vorliegender Symptomatik nach Sicherung von Blutproben zur Bestimmung der aktuellen Schilddrüsenhormonwerte sofort zu therapieren, ohne das Ergebnis der Hormonanalysen abzuwarten. Patienten mit den klinischen Zeichen einer thyreotoxischen Krise sollen sofort auf einer Intensivstation aufgenommen werden, wo sofort mit der Therapie begonnen werden soll. Diese umfasst:
Zusätzlich wird eine symptomorientierte Therapie empfohlen: Bilanzierung des Flüssigkeits- und Elektrolyt-Haushalts, intravenöse Zufuhr von 3000 Kalorien pro Tag, Sauerstoffzufuhr, Eiskühlung und Prophylaxe von Thrombosen und Embolien durch Gabe von Heparinen. Als definitive Therapie soll kurzfristig die totale Thyreoidektomie angestrebt werden, auch wenn eine erhöhte Letalität des Eingriffs gegenüber der Operation bei Euthyreose besteht. Behelfsweise können mittels der mit Komplikationsmöglichkeiten behafteten Plasmapherese kurzfristig und vorübergehend die exzessiv erhähten Hormonspegel reduziert werden. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Thyreotoxische_Krise aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |