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Thure von Uexküll



Thure von Uexküll (* 15. März 1908 in Heidelberg; † 29. September 2004 in Freiburg im Breisgau), Sohn Jakob Johann von Uexkülls, war Mediziner und Begründer der psychosomatischen Medizin.

1935 begann er seine medizinische Laufbahn an der Berliner Charité. Nach seiner Habilitation 1948 war er als Privatdozent an der Medizinischen Poliklinik der Universität München tätig. Bereits in diesen Jahren veröffentlichte er sein legendäres Standardwerk zur psychosomatischen Medizin, dem auch in seiner aktuellen Auflage heute noch dieser Status zukommt.

Nach Aussagen eines ehemaligen Kollegen in der Professorenschaft konnte er aber an der konservativen medizinischen Fakultät nicht die notwendige Forschungs- und Überzeugungsarbeit für sein neuentstehendes Fachgebiet leisten. Daraufhin wechselte er 1955 als Ordinarius und Leiter der Medizinischen Poliklinik an die neu gegründete Reformuniversität Gießen.

Nach seiner Berufung an die Reformuniversität Ulm auf den Lehrstuhl für Innere Medizin und Psychosomatik im Jahr 1966 machte er sich dort an eine Reform des Medizinstudiums, die z.B. durch die Integration von Fächern wie Psychologie oder Soziologie bis in die Gegenwart Spuren hinterließ. Thure von Uexküll war Mitglied der International Academy of Science.

1976 wurde Uexküll emeritiert, blieb aber seinem Fachgebiet treu, verfolgte die aktuelle Forschung und betreute weiterhin auch noch eigene Projekte. Als anerkannter Fachmann wurde er auch weiterhin regelmäßig von Kollegen konsultiert.

Literatur

  • Rainer Otte: Thure von Uexküll. Von der Psychosomatik zur Integrierten Medizin, Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 2001
 
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