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Thujon
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteDie Struktur konnte im Jahr 1900 von Friedrich Wilhelm Semmler aufgeklärt werden. VorkommenIn der Wermutpflanze (Artemisia absinthium) kommt Thujon als Gemisch der beiden Stereoisomere α- und β-Thujon vor. Bei der Herstellung von Absinth wird Thujon als Nebeneffekt aus den Blättern des Wermutkrauts (Folia absinthii) oder der ganzen Pflanze (Herba absinthii) extrahiert. Thujon findet sich daneben auch in vielen anderen Artemisien und z.B. auch mit einem Anteil von bis zu 60 % in den ätherischen Ölen des Echten Salbeis (Salvia officinalis)und ebenfalls in der getrockneten Form des weißen Salbeis (Salvia apiana), welches u.a zum Räuchern verwendet wird. WirkungenThujon ist ein Nervengift, das in höherer Dosierung Verwirrtheit und epileptische Krämpfe (Konvulsionen) hervorrufen kann. Auch andere Symptome, wie z. B. Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen, die nach Einnahme thujonhaltiger alkoholischer Getränke beobachtet werden konnten, wurden diesem Wirkstoff zugeschrieben. Ebenso werden diese Getränke, insbesondere der Absinth, wegen einer angeblichen euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung beworben. Da der zulässige Thujongehalt in alkoholischen Getränken auf maximal 35 mg je Liter begrenzt wurde, kann die Mehrzahl der Effekte des Absinthkonsums jedoch eher dem Alkohol als dem Thujon zugeschrieben werden.[1] Die Symptome des chronischen Absinthkonsums (Absinthismus) sind identisch denen eines Alkoholismus.[2] Für die beschriebenen konvulsiven Wirkungen des Thujons werden insbesondere GABAA-Rezeptoren verantwortlich gemacht. Als Antagonist und Modulator dieser Rezeptoren hemmt Thujon die antikonvulsive Wirkung der γ-Aminobuttersäure (GABA), wenngleich mit schwacher Potenz.[3] Auch eine Desensibilisierung von 5-HT3-Rezeptoren kann an den beobachteten Effekten beteiligt sein.[4] Ein möglicher gemeinsamer Wirkmechanismus mit dem Cannabis-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol über eine Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren, der auf Grund entfernter Analogien der Molekülstruktur und klinischen Wirkungen vermutet wurde [5], konnte hingegen nicht bestätigt werden [6]. Für den bitteren Geschmack des Thujons wird eine Aktivierung des Geschmacksrezeptors TAS2R14 verantwortlich gemacht.[7] Siehe auch
Quellen
Sicherheitsdatenblätter
Kategorien: Gesundheitsschädlicher Stoff | Psychotrope Substanz | Nervengift | Sekundärer Pflanzenstoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Thujon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |