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Theodore Nicholas Gill
Weiteres empfehlenswertes FachwissenDer bedeutende US-amerikanische Ichthyologe Prof. Dr. Theodore Nicholas Gill (* 21. März 1837 in New York (NY); † 25. September 1914 in Washington (DC)) war über 50 Jahre außerordentliches Mitglied an der Smithsonian Institution. Obwohl er dort auf ein Amt bestand, war er nur recht selten ein vollwertiges Mitglied. Trotzdem sind seine Dienste bei der Smithsonian nicht mehr wegzudenken, hat er doch besonders zum guten Ruf des Instituts beigetragen. LebenTheodore Nicholas Gill wurde in New York geboren. Sein Vater wollte, dass er ein Geistlicher wird und sicherte ihm eine gute Ausbildung, besonders in Altphilologie. Gill jedoch fand das weniger attraktiv und entschied sich fürs Studium der Rechtswissenschaften, um bei seinem Onkel in der Rechtsanwaltschaft unterzukommen. Seine wahren Interessen jedoch waren die Wissenschaft und die Natur. Seine Besuche auf einem der größten Fischmärkte, dem Fulton Fish Market, und dessen Nähe zum Überseehafen New York führten ihm zum Studium der Fische. Die Wissenschaft bot damals nur wenige Möglichkeiten für eine Anstellung, doch Gill bekam ein Stipendium am Wagner Free Institute in Philadelphia PA, wo er seinem Studium weiter nachgehen konnte. Er begann, seine wissenschaftlichen Bekanntschaften auszubauen, und traf 1856 den Weichtierzoologen William Stimpson (1832-1872) in New York, der gerade von der North Pacific Exploring Expedition zurückgekommen war und an der Smithsonian arbeitete. Stimpson kehrte nach Washington zurück und erzählte Spencer Fullerton Baird (1823-1887) über den jungen Naturwissenschaftler. Baird und Gill wurden durch Korrespondenz miteinander bekannt, und Baird arrangierte die Publikation Gills Berichts über die Fische New Yorks im Smithsonian Annual Report 1856. Im Dezember folgenden Jahres reiste Gill nach Washington, um seine Expedition in die Karibik vorzubereiten. Dort traf er Baird dann persönlich und den Sekretär der Smithsonian Joseph Henry (1797-1878). Das war der Beginn einer lebenslangen Mitgliedschaft an der Smithsonian Institution. Gill kam mit einer wichtigen Sammlung aus der Karibik zurück, teils auch mit Seefischen aus Trinidad. Im August 1858 ging er nach Washington, um seine Sammlung aufzuarbeiten, die an der Smithsonian deponiert ist. 1859 unternahm er eine zweite Reise, diesmal nach Neufundland, um seinem Großvater bei der Errichtung seines Anwesens zu helfen. Diese zwei Reisen waren die einzigen beträchtlichen Feldarbeiten, die er je unternommen hat. Den Rest seiner Karriere verbrachte er mit dem Studium der immer weiter wachsenden Sammlungen im Museum. Nach der Rückkehr aus Neufundland wurde Gill von Baird auserwählt, bei der Aufarbeitung der Ergebnisse des Northwest Boundary Survey zu helfen. 1862 wurde Gill als Verantwortlicher der Smithsonianschen Bibliothek eingesetzt. Als diese Bibliothek 1866 in die Library of Congress (Washington) integriert wurde, wurde Gill mit übernommen und als Assistant, später als Senior Assistant Librarian of Congress eingesetzt, diesen Posten hatte er bis 1874 inne. Neben seiner Karriere bei der Smithsonian war er sehr lange wissenschaftliches Mitglied am Columbian College in Washington, heute George Washington University. Dort begann Gill 1860 als stellvertretender Professor und wurde 1864 Dozent, 1884 Professor und letztendlich 1910 Professor emeritus. Während dieser Zeit erwarb er von der Universität vier akademische Grade:
Trotzdem war Gill ein wenig inspirierter Dozent und zeigte kaum Interesse in Verwaltungsangelegenheiten oder tagtäglicher Arbeit an den Sammlungen. Tatsächlich hat er Baird früh in seiner Karriere zu verstehen gegeben, dass er nach dreimaliger Änderung der Smithsonianschen Fischsammlungen nichts mehr damit zu tun haben wollte. Forschung war seine Leidenschaft, und darin hat er sich selbst übertroffen. Sein Temperament hat genau zu diesen sorgfältigen, gewissenhaften und zeitaufwendigen Beobachtungen gepaßt, wie es für eine erfolgreiche Forschung in systematischer Biologie notwendig war. Gill war ein sehr produktiver Autor, er gab mehr als 500 Manuskripte in seiner langen Karriere heraus. Hauptsächlich ging es darin um Fische (388), aber er schrieb auch über Vögel, Säugetiere und Weichtiere sowie über theoretische und allgemeine Biologie. Eine Zeit lang gab er das ornithologische Magazin The Osprey heraus. Gill war sehr an Verwandtschaften zwischen Tieren und an Taxonomie interessiert. Er gebrauchte Osteologie und andere ähnliche Wissenschaften in seinen Studien. Als Resultat hatten Gills Werke einen sehr eigenen Gesichtspunkt dazu als andere taxonomische Beschreibungen in dieser Ära. Seine Arbeiten basierten immer auf sorgfältige Beobachtungen, jedoch wurden sie alle kurz und knapp gehalten. Er bevorzugte es, erst mal an kleineren Gruppen zu arbeiten, und die Resultate danach aufs Papier zu bringen. Viele seiner früheren Manuskripte wurden in den Annals of the New York Lyceum of Natural History (dem Lyceum trat er 1858 bei) und den Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia (die Academy wählte ihn 1860 zum Korrespondenten). Nachdem die Herausgabe der Proceedings of the United States National Museum 1878 begann, erschienen die meisten von Gills Manuskripten dort. Unter den einflussreichsten Arbeiten war auch seine Taxonomie der Fische (1872), deren Grundlage die Smithsonianschen Fischsammlungen waren und die den meisten Ichthyologen noch viele Jahre danach als Vorlage diente. Obwohl Gill nie geheiratet hat und viel Zeit in seiner Unterkunft der Smithsonian Institution verbrachte, war er durchaus kein Einsiedler. Er teilte sein Leben in Wissenschaft und Gesellschaft gleichmäßig auf. Er war ein Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften, wie die American Association for the Advancement of Science (Washington), der er 1897 als Präsident vorstand. 1873 wurde er zum Mitglied der National Academy of Sciences (Washington) gewählt. Gill wurde sehr geehrt und von seinen Kollegen geachtet. David Starr Jordan hatte Gill sogar mit Respekt vergöttert, so nannte er ihn den Master of Taxonomy und den leidenschaftlichsten Interpreten taxonomischer Fakten, den es je in der Geschichte der Ichthyologie gegeben hat. Gill opferte freiwillig seine Zeit, um seinen wissenschaftlichen Kollegen und der Öffentlichkeit mit seiner Kenntnis in Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er erstellte Artikel in Enzyklopädien und anderen öffentlichen Werken, u. a. gab er auch ein Interview der Washington Post über Seefische. Durch einen Schlaganfall geschwächt verbrachte Gill seine letzten Jahre still in Washington, wo er dann am 25. September 1914 verstarb. Werke
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Theodore_Nicholas_Gill aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |