Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

The Extended Phenotype



The Extended Phenotype (mit dem Untertitel "The Gene as the Unit of Selection" - sowie später "The Long Reach of the Gene") ist ein 1982 erschienenes Sachbuch des englischen Biologieprofessors Richard Dawkins, der an der Oxford University lehrt. 1999 wurde eine revidierte Version mit einem Nachwort des Philosophen Daniel Dennett publiziert. Das Konzept des Extended Phenotype, das sich auf Deutsch mit Der erweiterte Phänotyp übersetzen lässt, sieht der Biologe Dawkins als sein Hauptbeitrag zur Evolutionstheorie.

Dawkins erweitert die bereits in seinem früheren Buch Das egoistische Gen entwickelte Idee, dass ein Organismus eine von seinen Genen konstruierte "Überlebensmaschine" sei um die Chancen der Gene auf ihre Verbreitung im Genpool zu maximieren. In The Extended Phenotype behandelt er das Thema von einem technischeren Standpunkt aus, vor allem auch um der Kritik an seinem ersten Buch Das egoistische Gen entgegenzutreten.

Dawkins formuliert in diesem Buch seine These des Extended Phenotype weiter aus. Er schreibt, dass der Einfluss eines Genes können nur im Kontext mit seinen konkurrierenden Allelen gesehen werden (wobei verschiedene Allele eines Genes unterschiedliche Auswirkungen auf den Phänotyp haben, so könnten zum Beispiel verschiedene Allele für die Fellfarbe eines Tieres existieren und die Farbe wird durch das im Genom eines Tieres anwesenden Allels bestimmt). Im klassischen Sinne ist der Phänotyp die Summe aller äusserlich feststellbaren Merkmale eines Individuums, jedoch will Dawkins mit seiner Definition des Extended Phentoype die Summe aller Effekte eines Genes beschreiben. Als Beispiele führt Dawkins Gene an, welche nicht nicht den klassischen Phänotypen (mit Merkmalen wie Grösse, Haarfarbe oder Augenfarbe) verändern sondern das Verhalten eines Organismuses und seine Interaktionen mit der Umwelt steuern. Ein weiteres Beispiel wäre ein Gen in einem Parasit, das ein bestimmtes Verhalten seines Wirtes verändert, womit sich das Gen selbst einen Überlebensvorteil verschafft (indem nämlich der Wirt sich für den Parasiten vorteilhafter verhält und dieser seine Gene vermehrt weitergeben kann - siehe Beispiel bei Weblinks). Dawkins fasst seine These wie folgt zusammen:

„ An animal's behaviour tends to maximize the survival of the genes "for" that behaviour, whether or not those genes happen to be in the body of the particular animal performing it.[1]

Mit seinem Buch versucht Dawkins, die Evolutionstheorie vermehrt mit dem einzelnen Gen im Zentrum zu sehen anstelle von Organismen oder gar Arten. Denn, so argumentiert er, schlussendlich sei es das einzelne Gen, welches Erfolg habe und im Genpool verbleibe oder nicht - und dies kann unabhängig von Arten und Rassen sein (so werden bestimmte, sehr erfolgreiche Gene, bei fast allen lebenden Organismen gefunden).

Quellen

  1. Richard Dawkins: The Extended Phenotype., S. 233, Oxford University Press 1999
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel The_Extended_Phenotype aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.