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Tetrachlorethen



Strukturformel
Allgemeines
Name Tetrachlorethen
Andere Namen
  • Tetrachlorethylen
  • Per
  • Ethylentetrachlorid
  • Perchlorethylen
  • Perchlorethen (PCE)
Summenformel C2Cl4
CAS-Nummer 127-18-4
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit mit etherischem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 165,83 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,62 g·cm−3 (20 °C)[1]
Schmelzpunkt −22 °C[1]
Siedepunkt 121 °C[1]
Dampfdruck

19 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser: 160 mg/l[1], gut löslich in den meisten org. Lösungsmitteln

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
Umweltgefährlich
N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 40-51/53
S: (2-)23-36/37-61
WGK 3[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetrachlorethen (Trivialname: Perchlorethylen, Perchlor, Per) ist eine farblose, nicht brennbare, flüchtige Flüssigkeit, deren Dämpfe viel schwerer als Luft sind. Es lässt sich formal vom Ethen ableiten, bei dem alle vier Wasserstoffatome durch Chloratome ersetzt wurden, daher gehört es zu den Chlorkohlenwasserstoffen. Tetrachlorethen löst Polyolefine und chemisch verwandte Kunststoffe an und macht sie weich und undurchsichtig.

Aufgrund seiner weiten Verbreitung in Industrie und Gewerbe und einer hohen Umweltmobilität gehört Tetrachlorethen zu den Hauptkontaminanten des Grundwassers.

Inhaltsverzeichnis

Sicherheitshinweise

Tetrachlorethen ist als krebserzeugender Gefahrenstoff der Kategorie drei eingestuft. Die chronische Aufnahme führt zu Leber- und Nierenschäden. Es gilt als reproduktionstoxisch und karzinogen.

Tetrachlorethen zersetzt sich durch Licht, Feuchtigkeit und Hitze (Zersetzungstemperatur: ab 150 °C). Dabei setzt es u. a. eine Reihe gefährlicher Zersetzungsprodukte frei, wie z. B. Chlorwasserstoff, Phosgen, Chlor, polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD) oder polychlorierte Dibenzofurane (PCDF).

Tetrachlorethen reagiert mit einer Reihe von anderen Chemikalien (vor allem Metalle und Metallverbindungen) teils sehr heftig, dabei kann es zur starken Hitzeentwicklung bis hin zur Explosion kommen. Auch können dabei gefährliche Produkte und Dämpfe entstehen oder freigesetzt werden.

Verwendung

Tetrachlorethen ist ein Lösungsmittel, das in der Textil-, optischen und in der Metallindustrie Anwendung findet. Wegen seines hohen Fettlösevermögens wird es dort als Entfettungsmittel verwendet. In der optischen Fertigung werden Linsen und Prismen vor der Verbindung zu optischen Elementen durch Verkittung oder Ansprengen mit Tetrachlorethen gereinigt (auch manuell). Die heute gebräuchlichen Anlagen haben mehrere Fluttanks sowie die Möglichkeit der Dampfentfettung (Kondensation von Lösemitteldampf auf den zu reinigenden Teilen), so dass eine praktisch fettfreie Oberfläche erhalten wird. Das Lösemittel wird anlagenintern durch Destillation aufgearbeitet. Da chlorierte Kohlenwasserstoffe bei Säureeintrag zur autokatalytischen Zersetzung (Bildung von HCl) neigen, wird Tetrachlorethylen für die Metallreinigung mit speziellen Stabilisatoren (Amine, Epoxide) angeboten. Eine weitere bedeutende Anwendung ist in der chemischen Reinigung. Daher rührt auch das „P“ („Perchlorethylen“) auf dem Pflegesymbol der Textiletiketten.

Perchlorethylen als Gefahrstoff

Aufgrund der Verwendung sind Arbeitsplatzbelastungen in der Metallindustrie und in Chemischen Reinigungen möglich. Belastungen der Anwohner in der Nähe von Chemisch-Reinigungen und die Anreicherung von Tetrachlorethen im Grundwasser sind die häufigsten Umweltbelastungen. Stand der Technik ist seit geraumer Zeit die Verwendung in geschlossenen Anlagen, deren Emissionen durch verschiedene Maßnahmen (Vakuum, Aktivkohlefilter in der Abluft) minimiert wurden.

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu Tetrachlorethen in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 13.12.2007 (JavaScript erforderlich)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tetrachlorethen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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