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Teleskopprothese
Eine Teleskopprothese ist eine Zahnprothese (herausnehmbarer Zahnersatz), die als Teilprothese (im Gegensatz zur Totalprothese) zum Ersatz mehrerer fehlender Zähne dient. Im Gegensatz zur Totalprothese müssen noch ein oder mehrere Zähne zur Kronenverankerung vorhanden sein. Die Teleskopprothese ist eine partielle Prothese. Sie zählt zur Kategorie des kombinieren Zahnersatzes, da die Kaukraft zum Teil von den Verankerungszähnen und zum Teil von der Mundschleimhaut aufgenommen wird. Die Prothese ist klammerlos. Während Klammerprothesen mittels gegossener oder gebogener Klammern am den Haltezähnen verankert werden, wird die Teleskopprothese mittels Teleskopkronen (eine Art Doppelkrone) auf den Zähnen verankert. Verwandt mit der Teleskopkrone ist die Konuskrone. Bei der Teleskopkrone haben wir das Primärteil (das Innenteleskop), eine kleine Krone mit senkrechten Wänden (nicht bauchig gestaltet, wie normale Kronen), die auf den Haltezahn fest zementiert wird. Dazu passend gibt es das Sekundärteil (die Außenkrone), das an der Prothese befestigt ist (angelötet, angeklebt - dann nicht ganz so haltbar; oder in Kunststoff eingebettet). Das Außenteleskop ist nach außen sichtbar und kann mit zahnfarbenem Kunststoff verblendet werden. Das Innenteleskop bleibt dagegen unter dem Außenteleskop versteckt. Es ist nur zu sehen, wenn man die Teleskopprothese zum Zähneputzen oder Abspülen herausnimmt. Das Innenteleskop wird nicht verblendet. Das Außenteleskop passt genau über das Innenteleskop. Ungefähr so, als ob man einen großen Fingerhut über einen kleinen Fingerhut stülpt. Daher der Name „Teleskop“ – wie bei den alten ausziehbaren Fernrohren. Zwischen Innenteleskop und Außenteleskop besteht eine Reibe-Passung. Sie lassen sich nur mit einer gewissen Kraft ineinander schieben und wieder auseinander ziehen. Teleskopprothesen gehören zum hochwertigen Zahnersatz, der in den letzten Jahrzehnten in Deutschland weitgehend zum Standard geworden ist. Die übrige Gerüstkonstruktion (Oberkiefer: Gaumenplatte; Unterkiefer: Sublingualbügel; aus Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung) unterscheidet sich nicht von den üblichen gegossenen Klammerprothesen (Modellgussprothesen). Auf Englisch werden Teleskopkronen als „german crowns“ (deutsche Kronen) bezeichnet, da sie sich wegen der hohen Kosten nicht im Ausland durchsetzen konnten und eine deutsche Besonderheit geblieben sind. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VorteileDie Teleskopprothese wird sicher durch die Teleskopkronen gehalten und bietet dadurch einen hohen Tragekomfort. Oft reicht es aus, wenn nur eine grazile Gaumenplatte gefertigt wird. Unter bestimmten günstigen Voraussetzungen der Anordnung und des Zustandes der Restbezahnung kann eventuell im Oberkiefer ganz auf eine Gaumenplatte verzichtet werden (das ist bei anderen Prothesen nicht möglich – insbesondere bei Klammerprothesen). Der Restzahnbestand wird durch die Teleskopkronen stabilisiert und günstig belastet. Oft sind die ästhetischen Ergebnisse besser als bei Klammerprothesen, da es keine sichtbaren Klammern gibt und oft durchgehende Zahnreihen mit verblendeten Teleskopen und Kunststoffzähnen aufgestellt werden, was eine einheitliches Bild schafft. Die Instandsetzung nach Zahnextraktionen ist sehr gut. NachteileDer erhöhte Platzbedarf für die Doppelkronen und die Kunststoffverblendung (sie muss wegen der Transparenz dicker sein als eine vergleichbare Keramikverblendung) schaffen bei kleineren Zähnen im Frontzahnbereich eventuell erhebliche ästhetische Probleme, die gewisse ästhetische Abstriche erfordern. Das Verblendmaterial Kunststoff ist in der Farbgebung nicht ganz so schön und farbstabil wie Keramikverblendungen. HerstellungDie Pfeilerzähne werden für die Aufnahme der Primärteile wie für normale Kronen präpariert („beschliffen“). Allerdings sollten sie für gute ästhetische Ergebnisse noch etwas stärker in ihren Maßen reduziert werden. Von Vorteil ist, wenn die Pfeilerzähne parallel zueinander stehen, da für die fertige Teleskopprothese die Außenwände der Primärteile streng parallel ausgerichtet sein müssen. Leichte Korrekturen kann der Zahntechniker noch vornehmen, indem er die Wandstärke der Primärteile stellenweise etwas dicker gestaltet. An diesen Stellen gibt es aber unter Umständen ästhetisch unschöne Übergänge an den Kronenrändern der Primärteile. Nach Anfertigung der Primärteile (Modellieren und Gießen) werden die Außenwände der Primärteile parallel zueinander gefräst. Dazu wir das Gipsmodell mit den aufgesetzten Primärteilen auf einem „Teller“ fixiert, der Teller steht auf einem Kugelgelenk und wird so gekippt, bis eine optimale gemeinsame „Einschubrichtung“ für alle Primärteile gefunden wird. Dann wird das Kugelgelenk fixiert und in dieser Position werden die Außenwände der Primärteile an einer speziellen Fräse parallel geschliffen. Diese Fräse hat einen horizontal verschiebbaren Spannkopf, dem Parallelometer ähnlich. Auf die Primärteile werden die Sekundärteile aufmodelliert und gegossen. Die Friktion (Abzugskraft) wird hauptsächlich durch die Expansion der Gussform gesteuert. Beim Ausarbeiten kann der Zahntechniker noch Feineinstellungen der Friktion vornehmen. Erst danach wird der Modellguss (das Prothesengerüst) angefertigt, in den dann die Sekundärteile eingelötet, oder geklebt werden. Heutzutage ist mit modernen Materialien auch ein sogenannter Einstückguss möglich, bei dem die Außenteleskope zusammen mit der Prothesenbasis gegossen werden. Für die Anfertigung werden etwa fünf Sitzungen benötigt, da für jeden Arbeitsschritt immer wieder Einproben und Abdrücke benötigt werden. MaterialienDie Primärteile und Sekundärteile sollten möglichst aus derselben Legierung hergestellt werden. Die Alternativen sind Goldlegierungen und edelmetallfreie (NEM) Legierungen. Aufgrund Ihrer Eigenschaften lässt sich die Goldlegierung mit einer größeren Passgenauigkeit verarbeiten, jedoch steigen die Kosten beträchtlich, und da die Prothesenbasis aus einem anderen Metall besteht und zudem noch oft gelötet werden muss, besteht die Gefahr einer Materialunverträglichkeit (selten). Kategorien: Zahntechnik | Prothese |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Teleskopprothese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |