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TeleradiologieIn der Medizin versteht man unter Teleradiologie jeden Vorgang, bei dem radiologisches Bildmaterial über eine Telekommunikationseinrichtung an einen entfernten Ort übertragen wird (Bildübertragung). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Teleradiologie nach RöVIm engeren Sinn bedeutet Teleradiologie die bildgebende Untersuchung eines Menschen unter der Verantwortung eines fachkundigen Arztes (meist Radiologe), der sich nicht am Ort der Durchführung befindet. Der verantwortliche Radiologe steht dabei mittels elektronischer Datenübertragung (z.B. verschlüsselte Internet-Tunnelung oder Telefon-Verbindung) unmittelbar mit der anfordernden und durchführenden Stelle in Verbindung. Diese Form der Teleradiologie ist in § 2 der Röntgenverordnung (RöV) definiert und wird auch als "Teleradiologie nach RöV" bezeichnet. Die Teleradiologie nach RöV ermöglicht auch kleineren Krankenhäusern, die Computertomografie (CT) anzubieten, ohne dass immer ein fachkundiger Arzt vor Ort sein muss. Besonders im Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienst ergeben sich Vorteile. Teleradiologische Lösungen haben sich in mehrjährigem Produktiveinsatz an verschiedenen Orten bewährt. Der Gesetzgeber hat jedoch hohe Hürden an den Einsatz von Teleradiologie nach RöV gestellt, die Folge sind oft langwierige Genehmigungsverfahren. Voraussetzungen
AblaufVor der Untersuchung wird die Fragestellung und die Art der gewünschten Untersuchung übermittelt. Der Radiologe überprüft die rechtfertigende Indikation und legt das Untersuchungsprogramm fest. Die Untersuchung wird durchgeführt. Nach der Durchführung wird der Bilddatensatz an den Radiologen übermittelt. Der Radiologe sendet seinen Befund an die Anforderungsstelle zurück (per elektronischer Mail, Fax oder telefonischem Diktat, gelegentlich direkt per Telefongespräch mit dem anfordernden Kliniker. TelekonsultationDer zweite große Anwendungsbereich der Teleradiologie ist die Telekonsultation. Bei dieser Form der Teleradiologie ist immer ein verantwortlicher Radiologe am Ort der Durchführung. Bei besonders schwierig zu diagnostizierenden oder zweifelhaften Fällen kann der verantwortliche Radiologe für die Erstellung des Befundes eine weitere Meinung, z.B. die eines Spezialisten an einer Universitätsklinik, einholen. Durch die elektronische Übertragung der Bilddaten entfällt der heute noch weit verbreitete Versand der Bilder, z.B. mit dem Taxi. Da bei dieser Form immer ein verantwortlicher Radiologe am Ort der Durchführung ist, sind die gesetzlichen Hürden erheblich niedriger als bei der Teleradiologie nach RöV. Übertragene Datenmengen
Die Angaben sind als Richtwerte aufzufassen. Besonders bei der Sonografie (Ultraschall-Untersuchung) müssen unter Umständen größere Datenmengen übertragen werden, da hier zum Teil Farbbilder und/oder Videosequenzen anfallen. Allerdings sind teleradiologische Anwendungen im Ultraschall auch eher selten, denn zur Ableitung eines guten Ultraschallbildes braucht man einen erfahrenen Untersucher, der dann auch seine Bilder meist selbst beurteilen kann. Standardisierung der TeleradiologieFür die Bildübertragung im Rahmen der Teleradiologie kommen heute (Stand: 2006) so gut wie keine proprietären Lösungen mehr zum Einsatz, sondern standardisierte DICOM-Protokolle. Im Gegensatz zu früher ist es nicht mehr erforderlich, dass beide Kommunikationspartner die Teleradiologie-Software des selben Herstellers einsetzen. Allerdings müssen vor der erstmaligen Kommunikation einige Konfigurationen (AE-Title, Ports, Hostname oder IP-Adressen, Routereinstellung) vorgenommen werden, so dass vor allem bei sporadischen Telekonsultationen mit wechselnden Partnern Probleme entstehen können. Zur Lösung dieses Problems hat die Deutsche Röntgengesellschaft im Mai 2004 eine Empfehlung zur Standardisierung der Teleradiologie in Deutschland verabschiedet. Laut dieser Empfehlung soll die Verwendung von OpenPGP-verschlüsselter DICOM-E-Mail für die Bildübertragung zum Standard in der Teleradiologie werden. Zum Medizinproduktegesetz (MPG) konforme Teleradiologiesysteme, die diesen Standard unterstützen, werden von der Industrie angeboten. Siehe auch:
Kategorien: Medizininformatik | Bildgebendes Verfahren |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Teleradiologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |