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Thyreoliberin
Thyreoliberin, auch Thyreotropin Releasing Hormon (TRH) oder Protirelin, ist ein Peptidhormon, das als Freisetzungshormon im Hypothalamus gebildet wird. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
StrukturThyreoliberin, chemisch L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-prolinamid, ist ein modifiziertes Tripeptid mit der Primärstruktur: Glp–His–Pro-NH2. Es wird aus dem Pro-Thyreoliberin (218 Aminosäuren) prozessiert, indem zunächst das Tetrapeptid Gln-His-Pro-Gly herausgeschnitten wird, welches dann C-terminal amidiert und N-terminal cyclisiert wird.[1] Die Struktur des Thyreoliberins wurde erstmals 1969 von den Forschergruppen Roger Guillemin und Andrew Schally aufgeklärt.[2] PhysiologieThyreoliberin wird im Hypothalamus hergestellt und dann über das hypothalamisch-hypophysäre Pfortadersystem zum Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Adenohypophyse) transportiert. Im Vorderlappen stimuliert Thyreoliberin die Bildung und die Ausschüttung von Prolaktin und dem TSH, dem sogenannten Thyreoidea-stimulierenden Hormon. Über das TSH stimuliert das Thyreoliberin dann indirekt auch die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 in der Schilddrüse. Liegt ein Defekt am Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappeninsuffizienz) vor, so dass der Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse nicht mehr oder nur noch vermindert auf das Thyreoliberin reagiert, so schüttet der Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, trotz ausreichender Thyreoliberinversorgung, zu wenig oder kein TSH aus, was wiederum zu einer verminderten Herstellung und Ausschüttung von T4 und T3 führt. Es entsteht eine sog. sekundäre Hypothyreose. Ist die Versorgung des Vorderlappens mit Thyreoliberin gestört, so hat dies dieselben Folgen, wie die eben beschriebene verminderte Reaktivität des Hypophysenvorderlappens, dies bezeichnet man aber aufgrund des anders gearteten Entstehungsmechanismus als tertiäre Hypothyreose. Sie entsteht z.B. bei einer Unterbrechung des Portalgefäßsystems zwischen Hypothalamus und Hypophyse (Pickardt-Syndrom). Neben seiner Hauptwirkung auf die Hypophyse stimuliert Thyreoliberin auch die Freisetzung von Prolaktin, einem Hormon welches die Milchproduktion der weiblichen Brust anregt. Bei Patienten mit Akromegalie oder Riesenwuchs kommt es in etwa der Hälfte der Fälle nach TRH-Gabe zu einem Anstieg der Wachstumshormon-Sekretion. Bei gesunden Personen wird dies nicht beobachtet. Zentralnervöse WirkungenEin größerer Teil des Thyreoliberins hat eine direkte Wirkung im Gehirn, die nichts mit der Wirkung im Schilddrüsenregelkreis zu tun hat. So erklärt sich auch die geringe bremsende Wirkung eines erhöhten Blutspiegels von T3 und T4 auf den TRH Spiegel. Thyreoliberin ist als Neurotransmitter im Gehirn
Thyreoliberin hat auch indirekte vegetative Wirkungen:
Thyreoliberin-TestDer Thyreoliberin-Test ist eine Funktionsuntersuchung zur Überprüfung des Schilddrüsenregelkreises und der Stimulierbarkeit der Hypophyse. Indikation
Kontraindikationen
Durchführung
Für verängstigte Menschen ist die Gabe von Thyreoliberin auch als Nasenspray möglich. BewertungDer TSH-Wert muss nach Thyreoliberin-Gabe beim Gesunden um mindestens das 2,5-fache, maximal bis ca 20 mU/l ansteigen.
Nebenwirkungen des TestesIm allgemeinen wird die TRH Gabe gut vertragen. Es kann zu vorübergehende Missempfindungen wie z. B. einem Wärmegefühl, Geschmackssensationen, Mundtrockenheit, Hunger, Schwindel und Übelkeit oder auch zu schnellem Herzschlag und Harndrang kommen. In seltenen Fällen kann ein Blutdruckanstieg, ein Angina pectoris Anfall oder auch ein Asthmaanfall auftreten, deswegen ist die Indikation bei entsprechenden Vorerkrankungen zu überdenken. Präparatenamen Protirelin
Quellen
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Thyreoliberin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |