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TNI-Therapie



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Die TNI-Therapie (Therapie mit Nasaler Insufflation) ist eine nicht-invasive Atemtherapie, die die Eigenatmung eines Patienten unterstützt. Sie wird mit einem kommerziell vertriebenen Gerät der Firma TNI medical durchgeführt, dass einen warmen, befeuchteten Luftstrom in die Nase einbläst. Sie wird zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Formen von Schlafapnoe, moderaten COPD-Erkrankungen und Schnarchen zu Hause eingesetzt. Die TNI-Methode wurde 2006 in Deutschland eingeführt und wird derzeit nur nach Einzelfallprüfung von den Krankenkassen gezahlt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Über eine dünne Nasenbrille wird komprimierte, angewärmte und befeuchtete Luft in die Nase eingeblasen. Die Temperatur und die Feuchte können manuell vom Patienten auf seine Bedürfnisse eingestellt werden. Weil bei dieser Methode kein Überdruck verwendet wird, muss die Nase nicht verschlossen werden. Die Atemluft wird seitlich der Nasenbrille wieder ausgeatmet. Die momentan häufigste Anwendung erfolgt in der Behandlung von Schlafapnoen. Die Therapie wird zu Hause angewendet. Die Diagnose und die Verschreibung eines TNI-Gerätes erfolgt beim Hausarzt mit Zusatzqualifikation Schlafmedizin (wahlweise auch Pulmologen, HNO-Arzt, Internist) oder in einem Schlaflabor.

Wirkungsweise

TNI stabilisiert die Atmung und entlastet die Atemmuskulatur. Die Zuführung des hohen Luftflusses führt zu einer messbaren Erhöhung des Drucks zwischen 2 und 4 mbar in den oberen Atemwegen (die so genannte pneumatische Schienung) sowie des PEEPs um ca. 1-2 mbar (siehe auch Literatur "Stoohs" und "McGinley"). Die Therapie wird vor allem bei Patienten mit mild bis moderaten Ausprägungen der obstruktiven Schlafapnoe angewendet. Aber auch bei Patienten mit schwerer Symptomatik, die eine CPAP-Therapie aufgrund von Maskenintoleranz nicht anwenden, konnte die Therapie im Individualfall schon erfolgreich eingesetzt werden.

Therapiedauer

Schlafbezogene Atmungsstörungen gelten als therapiebedürftig. Zusammenhänge zwischen der Erkrankung und dem Risiko für spätere neuro- und kardiovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall bzw. Herzinfarkt) sind bereits schon bei mild-moderaten Formen der Schlafapnoe erwiesen.

Die Therapie mit TNI bewirkt keine Heilung, aber eine Reduktion der Symptome (z.B. Atemstillstände, Tagesmüdigkeit). Bei Abbruch oder Unterbrechungen der Therapie kehren die Symptome und Beeinträchtigungen sofort zurück. Deshalb ist es in den meisten Fällen eine dauerhafte Therapie, die regelmäßig im Schlaf angewendet werden muss.

Technischer Aufbau

Das Gerät besteht aus einer Lüftereinheit, einem Befeuchter und einer Nasenbrille. Mit der Lüftereinheit wird die Druckluft erzeugt. Diese gelangt in den Befeuchter, der mit normalem Leitungswasser befüllt ist. Dort wird die Druckluft befeuchtet und erwärmt, bevor sie über einen dünnen Schlauch, der in einer Nasenbrille endet, zum Anwender transportiert wird. Die Nasenbrille selbst ist im Gegensatz zur fest anliegenden CPAP-Maske offen.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Keine Nebenwirkungen durch eine Maske: Im Unterschied zur CPAP-Therapie wird die Nase nicht durch eine dicht sitzende Maske verschlossen und es treten keine Leckagen auf. Somit entfallen all die Nebenwirkungen, wie entzündete Augen, Druckstellen und Hautirritation durch die Maske, unter denen ein Teil der Patienten bei der CPAP-Therapie so stark leidet, dass es bis hin zum Abbruch der CPAP-Therapie führt.
  • Vor allem für Patienten mit mild-moderaten Ausprägungen der Schlafapnoe stellt die TNI-Methode eine Alternative dar.
  • Als willkommene Nebenwirkung – vor allem für den Bettpartner - wird das Schnarchen beseitigt.
  • Die gewohnten Schlafpositionen können beibehalten werden. Auch das Schlafen in der Bauchlage ist möglich. Die Luftbefeuchtung und -erwärmung verhindert das Austrocknen von Nase und Mund. Abhusten, Sprechen, Trinken und Nahrungsaufnahme sind bei laufender Therapie möglich.
  • Eine Druckeinstellung oder individuelle Maskenanpassung ist nicht notwendig. Der Wasserbehälter im Befeuchter wird in der Spülmaschine und die Nasenbrille mit einem feuchten Tuch gereinigt.

Nachteile

  • Das Gerät – vor allem der Lüfter - ist deutlich schwerer als ein CPAP-Gerät und nicht für Reisen (Flugreisen) geeignet.
  • Nicht alle Patienten, vor allem bei schweren Ausprägungen der Schlafapnoe oder COPD, können mit dieser Methode ausreichend therapiert werden.
  • Das Gerät ist von den Krankenkassen nicht als Standardtherapieanwendung gelistet. Sie übernehmen daher die Kosten nur nach Einzelfallprüfung.
  • Es handelt sich um eine neue Therapie. Ob sie bei milden bis mittelschweren Ausprägungen der Schlafapnoe die Standardtherapie wird, darüber fehlen noch umfassende klinische Studien.

Literatur

  • Stoohs, Schneider: Eine neue therapeutische Strategie zur Behandlung der oberen Atemwegsobstruktion im Schlaf: Insufflation von Luft durch eine Nasenkanüle, Pneumologie 2005; 59, www.thieme-connect.com
  • Spork, P: Das Schnarchbuch, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2007
  • McGinley et al.: A nasal cannula can be used to treat obstructive sleep apnea, Am. J. Respir. Crit. Care Med. 2007; 176: 194-200, Abstract
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel TNI-Therapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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