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Symbiont



Als Symbiont bezeichnet man die kleinere der beiden an einer Symbiose beteiligten Arten. Den Lebenspartner mit dem größeren Körper nennt man auch Wirt.

Bakterielle Symbionten

Zu den Symbionten zählen u. a. Enterokokken, Escherichia coli humane, Bifidobakterium bifidum, Lactokokkus lactis, Lactobacillen u. a. Lactobacillus acidophilus und noch andere.

Vor allem bei Enterokkoken besonders die Spezies faecalis der serologischen Gruppe D und ebenso die Colibakterien haben einen enormen Einfluss auf das Mukosaimmunsystem, das ein wichtiger Teil des gesamten Immunsystems ist. Steriltierversuche haben gezeigt, dass kein Leben ohne Bakterien in freier Natur möglich ist, denn die steril aufgezogenen Tiere sterben, sobald sie die geringste Infektion bekommen.

Um das Immunsystem zu modulieren werden schon seit Jahrzehnten probiotische Bakterien verordnet, die bei vielen Erkrankungen wie Allergien, Magen-Darm-Erkrankungen, auch Hauterkrankungen usw. helfen können. In erster Linie sind das Enterokokkus faecalis und Escherichia coli. Die Colibakterien haben mit den stärksten Einfluss auf das Immunsystem. Sie wirken u.a. durch ihre Zellwandbestandteile (Enterotoxine) und veranlassen ein dauerndes Training des Mukosa-Immunsystems. Es ist schon seit Jahren bekannt, dass das Immunsystem nicht nur Antikörper ins Blut abgibt, sondern auch in das Darmlumen, in die Tränenflüssigkeit, insgesamt auf allen Schleimhäuten absondert. Diese Antikörper werden deshalb zu den sekretorischen gerechnet, die man z. B. als sekretorische Immunglobuline A auch mengenmäßig bestimmen kann. Der Wert ist bei Allergien meist erhöht, bei starken Immunschwächen erniedrigt.

Probiotische Bakterien produzieren auch (natürliche) Antibiotika, die Colibakterien z. B. Colicine, die Lactokokken z. B. Nisin usw. Dadurch können sie schädliche Bakterien abwehren. Das Ganze nennt man Kolonisationsresistenz. Schon Alfred Nissle hat um das Jahr 1920 den Typhusantagonismus der Escherichia coli beschrieben.

Der Mensch hat auf seiner Haut, den Schleimhäuten und im Darminhalt insgesamt etwa 100 Milliarden Bakterien, die ein Gewicht von ca. 2 kg haben. Die Zahl seiner Körperzellen beträgt ca. 10 mal weniger. Ein Bakterium hat einen 100-fachen oder noch schnelleren Stoffwechsel als eine Körperzelle. Daran kann man erkennen, dass die Stoffproduktion der körpereigenen Bakterien nicht unwesentlich ist. Sie produzieren z. B. niedere Kohlenstoffsäuren wie Propionsäure, Milchsäure usw. die dem Energiestoffwechsel der Schleimhautzellen des Darmes und auch der Ansäuerung des Darminhalts im Enddarm dienen.

Siehe auch

 
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