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Substantia nigra



  Substantia nigra (auch Soemmerring-Ganglion nach Samuel Thomas von Soemmerring) bezeichnet einen Teil des Gehirns. Dabei handelt es sich um einen Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns (Mesencephalon), der durch einen hohen intrazellulären Gehalt an Eisen und Melanin dunkel (lat. niger, -gra, -grum "schwarz") gefärbt erscheint.

Inhaltsverzeichnis

Anatomie

Die Substantia nigra befindet sich im Mesencephalon dorsal der Hirnschenkel. Man unterscheidet morphologisch eine dunkle Pars compacta mit dicht gelagerten, melaninhaltigen Neuronen und eine rötliche Pars reticulata, deren Nervenzellen durch einen besonders hohen Eisengehalt auffallen.

Zur Substantia nigra verlaufen zuführende Nervenfasern (Afferenzen) vom Motorcortex und vom prämotorischen Kortex, die als Fibrae corticonigrales bezeichnet werden. Darüber hinaus gibt es Afferenzen aus dem Nucleus caudatus und dem Putamen, die Fibrae strionigrales genannt werden. Die herausführenden Nervenfasern (Efferenzen) ziehen über die Fibrae nigrostriatales zum Striatum (= Nucleus caudatus und Putamen zusammengefasst) und zum Thalamus. Histochemisch lassen sich verschiedene Neurotransmitter in den Neuronen der Substanz nachweisen, jedoch imponiert besonders ein hoher Dopamingehalt in der Pars compacta .

Physiologie

Die Substantia nigra ist in diverse Schaltkreise des extrapyramidalmotorischen Systems eingegliedert und steht auf diese Weise mit Cortex, Striatum, Nucleus subthalamicus, Thalamus und anderen Hirnstrukturen in Verbindung. Über ihre dopaminergen Neurone werden Signale vermittelt, die besonders auf die Planung und den Beginn einer Bewegung wirken („Starterfunktion“).

Pathophysiologie

Ein Ausfall des dopaminergen Systems führt zum Wegfall der Enthemmung (Desinhibition) anderer Bestandteile des Schaltkreises und damit zu den Symptomen des Morbus Parkinson. Im Gegensatz dazu führt ein Ausfall des Nucleus subthalamicus oder der externen Anteile des Globus pallidus zu einer relativen Überfunktion der Nigra-Neurone und damit zu Erkrankungen wie der Chorea Huntington (Pallidum) oder dem Hemiballismus (Nucleus subthalamicus).

Literatur

  • Martin Trepel: Neuroanatomie - Struktur und Funktion, Urban & Fischer, 3. Auflage 2004, München (ISBN 3437412973) (S. 133ff.)
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