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Struma
Die Struma (lateinisch struma „Drüsenschwellung“; Mehrzahl Strumae oder eingedeutscht Strumen) oder der Kropf bezeichnet eine Vergrößerung der Schilddrüse. Man unterscheidet die Strumen nach ihrer Ursache und Stoffwechselsituation. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UntersuchungNeben dem Abtasten des Halses, dient vor allem der Ultraschall als Untersuchungsmethode um eine Struma zu erkennen. Im Ultraschall können die Längen der Schilddrüse gemessen und daraus das Volumen berechnet werden. Die Schilddrüse hat bei der Frau im Mittel ein normales Volumen von bis zu 18 ml, beim Mann bis zu 25 ml. Man unterscheidet folgende Struma-Grade:
Man unterscheidet weiterhin ein Struma diffusa (gleichmäßig vergrößert) vom Struma nodosa (bereits Knoten vorhanden), ferner ein eutopes Struma (normale anatomische Lage) von einem dystopen Struma (Struma im Brustkorb oder unter der Zunge). Zur Abklärung der Ursache bestimmt man im Labor die Schilddrüsenhormone T3 und T4, das Thyreotropin und evtl. Autoantikörper (TRAK). Bei Karzinomverdacht kann die Schilddrüse mit der Szintigraphie untersucht werden. UrsachenMan unterscheidet folgende Ursachen einer Struma: IodmangelstrumaDie häufigste Ursache für eine Struma ist der Iodmangel. Weil früher die Struma in Gebieten mit Iodmangel häufig vorkam, spricht man auch von sogenannte endemischer Struma. Bei Iodmangel wächst die Schilddrüse, um ihre Leistung erhöhen zu können. Sie kann dann bis zu 98 % des vom Körper aufgenommenen Iods aus dem Blut verwerten. Dies ist zunächst eine biologisch sinnvolle Anpassung an eine iodärmere Umgebung. Beim Iodmangelstruma ist die Stoffwechsellage normal (euthyreote Struma: TSH normal, T3 und T4 nur bei extremem Iodmangel vermindert). Neben Schluck- und Atembeschwerden kann es zu sog. Schilddrüsenautonomien kommen, deren Hormonproduktion nicht mehr von der Hypophyse gesteuert wird, und die eine mögliche Vorstufe zu Schilddrüsenkarzinomen sind. Hyperthyreote StrumenZweithäufigste Ursache für eine Struma ist die Schilddrüsenüberfunktion (TSH vermindert, T3 und T4 erhöht). Häufige Ursachen für die Überfunktion sind Stimulation durch TSH-Rezeptorautoantikörper (TRAK) bei Morbus Basedow sowie gutartige Wucherungen der Schilddrüse (autonomes Adenom). Eine hyperthyreote Struma kann auch während der Schwangerschaft auftreten. Die Schilddrüse produziert während der Schwangerschaft vermehrt T4. Diese Mehrleistung kann manchmal als Kropf bei Schwangeren sichtbar werden. Meist verschwindet er einige Zeit nach der Entbindung wieder. In der Schwangerschaft gebildete Zysten und Knoten in der Schilddrüse bilden sich jedoch nicht mehr zurück. Im Einzelfall kann eine Struma medikamentös bedingt sein (Lithium, Thyreostatika). Sehr selten ist eine Überstimulation der Schilddrüse durch zu viel Thyreotropin (TSH erhöht) oder Somatotropin (STH erhöht). TumorenSchilddrüsenkarzinome verursachen nur 2-5% der Strumen (Struma maligna). Sie erscheinen im Ultraschall als echoarme, in der Szintigraphie als kalte Knoten. Echoreiche, heisse Knoten sprechen dagegen für noch gutartige autonome Zentren, deren Hormonproduktion nicht mehr von Stimulation durch die Hypophyse abhängig ist (s.o.). Auch Schilddrüsenentzündungen können Schwellungen verursachen. BehandlungBei Iodmangelstruma mit normaler Hormonproduktion genügt die Gabe von Iod, evtl. zusätzlich T4. Bei Hyperthyreose muss dazu die Schilddrüsenfunktion zuerst mit Thyreostatika gedämpft werden, da diese sonst durch Iod noch weiter ansteigt. Eine operative Verkleinerung ist nur notwendig bei Funktionseinschränkung im Halsbereich oder wenn sich die Struma auf Dauer nicht ausreichend zurückbildet. Ein einzelner autonomer Knoten wird durch Radioiodtherapie, mehrere meist chirurgisch entfernt, wobei bei vielen Knoten nur ein kleiner Rest der Schilddrüse verbleibt. Bei karzinomverdächtigen (kalten) Knoten muss ein Karzinom histologisch ausgeschlossen bzw. ggf. die Schilddrüse ganz entfernt werden. VorbeugungZur Vorbeugung dieser Erkrankung werden seit langem das Speisesalz und seit ein paar Jahren auch andere Lebensmittel in den Industrieländern mit Iod versetzt. Dadurch ist die Häufigkeit der Strumen stark zurückgegangen. Allerdings ist Iodüberschuss bei Vorliegen der durch die Iodierung ausgelösten autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen (z. B. Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis) zu vermeiden, was die Versorgung mit Lebensmitteln bei diesem Personenkreis schwierig macht, zumal auch über das Tierfutter Milch und Eier in schwankender Menge Iod enthalten. Eine Pflicht zur Deklaration mit genauen Mengenangaben würde dieses Problem mindern. Wegen der Iod-Unterversorgung waren Kröpfe in der Alpenregion verbreitet. Aus der dortigen Trachtenmode stammt das Kropfband, das ursprünglich getragen wurde, um die Schwellung des unteren Halses zu verdecken. Es hat sich zu einem eigenständigen Schmuckstück entwickelt. Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Struma aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |