Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
StressreaktionStressreaktion beschreibt die körperliche und seelische Reaktion auf die Einwirkung von Stress. Sie ist eine durch die Evolution geformte, sehr schnelle Anpassungsmöglichkeit des Körpers an auftretende Gefahrensituationen, mit dem Ziel, das Überleben zu sichern. Es wird Energie bereitgestellt, um eine Reaktion zu ermöglichen, die der Situation angemessen ist: Angriff, Flucht oder Erstarrung, welche sich im Rahmen der Evolution als überlebenssichernd bewährt haben. Als weitere Wirkung wird die Aufmerksamkeit auf die Gefahrensituation fokussiert und andere energieverbrauchende Körperprozesse unterdrückt, da sie in der akuten Situation unnötig oder behindernd sind. Stressreaktion ist eine Reaktion auf die Verletzung des inneren Gleichgewichtes/Homöostase durch die Stresseinwirkung. Der österreich-kanadischen Mediziner Hans Selye definierte im Kontext mit Stress (1936) das „General Adaptation Syndrome“.[1] Zugehörige Begriffe sind „Hyperarousal“, „akute Stressreaktion“ und die (1915) von Walter Cannon geprägte „Fight-or-flight“-respose.[2][3] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Drei-Phasen-ModellDie Stressreaktion wird nach Hans Selye, dem "Vater der Stressforschung" ("Das Salz des Lebens") in drei Phasen unterteilt. 1. Phase: SchockphaseDie erste Phase heißt Schockphase und folgt auf die akute Einwirkung des Stressors. An körperlichen Veränderungen machen sich arterieller Blutunterdruck (Hypotonus), Körpertemperaturabsenkung, Unterzuckerung des Blutes (Hypoglykämie), verminderte Harnabsonderung, Verringerung der Elektrolyte Chlorid, Natrium und Kalium im Blut, sowie eine Vermehrung der Lymphozyten bemerkbar. 2. Phase: WiderstandsphaseDiese Phase wird abgelöst durch die Widerstandsphase, Hierbei folgt, vermittelt durch das sympathische Nervensystem, eine rasche Ausschüttung des Hormons Adrenalin. Adrenalin setzt Glucose und freie Fettsäuren aus den Energiespeichern der Leber, der Muskulatur und des Fettgewebes frei. Es kommt zu einer Stimulation der Herztätigkeit und der Atmung. Der Blutdruck erhöht sich. Zudem werden andere stressabhängige Hormone, wie Cortisol und Wachstumshormone freigesetzt. Sie bewirken eine Stabilisierung der stressinduzierten Stoffwechselvorgänge, insbesondere bei chronischem Stress. 3. Phase: ErschöpfungsphaseWirken die Stressoren unvermindert stark ein, kommt es irgendwann zur Erschöpfungsphase, die im schlimmsten Fall mit Zusammenbruch des Organismus und Tod enden kann. Physiologie zur Phase 2Leistungssteigerung der MuskelnHierzu werden die Skelett-Muskeln vermehrt mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, die für die Bereitstellung von Energie in Form von ATP durch die Oxidation von Glukose und Fett benötigt werden. Eine Steigerung der Durchblutung der Muskeln erfolgt durch Steigerung des Blutdruckes, der Umlaufgeschwindigkeit des Blutes und durch Erweiterung der Blutgefäße der Muskeln. Die Steigerung des Blutdruckes erfolgt durch Erhöhung der Schlagfrequenz und des Schlagvolumens des Herzens und durch Verengung der herznahen Blutgefäße. Der vermehrte Sauerstoffbedarf wird durch Verstärkung der Atmung (Ventilation) und durch Ausschwemmen roter Blutkörperchen aus den blutbildenden Geweben gedeckt. Der erhöhte Nährstoffbedarf wird durch Freisetzung von Fettsäuren aus dem Fettgewebe und von Glukose aus dem Glykogenvorrat der Muskeln und der Leber gedeckt. Hemmung der RuheorganeDie Darmmuskulatur wird entspannt, die Verdauung gehemmt. Lymphatische Organe wie Thymusdrüse, Milz und Lymphknoten vermindern die Antikörperproduktion. Entzündungen in den Geweben werden gehemmt. Weitere Reaktionen:
Steuerung der StressreaktionÜber den Sympathikus: Über die Sinnesorgane gelangen Informationen über Stressoren in das Großhirn und ins limbische System. Hier findet die Bewertung der Situation als Stress-Situation statt. Signale an den Hypothalamus lösen Nervenimpulse an den Sympathikus aus. Die Aktivität des Sympathikus verändert die Aktivität der Organe: a) Aktivitätsorgane
b) Ruhorgane
Gleichzeitig aktiviert der Sympathikus das Nebennierenmark, welches Adrenalin ausschüttet. Mit Hilfe von Adrenalin und Noradrenalin: Das Adrenalin und Noradrenalin verstärken die Wirkung des Sympathikus:
Über die Hypothalamus – Hypophysen-Achsen: Der Hypothalamus aktiviert einerseits den Sympathikus, andererseits ist er Ausgangspunkt einer Kaskade von Hormonen, die die Stress-Reaktion verstärken und erweitern: Die vom Hypothalamus ausgeschütteten Hormone werden als releasing hormons (Liberine) bezeichnet, da sie in der nachgeschalteten Hypophyse die Freisetzung entsprechender Hormone, der Tropine, bewirken. Diese Hormone wirken wieder auf weitere Hormondrüsen, die ihrerseits Hormone ausschütten. Diese Hormone wirken auf ihre die Zielorgane ein, gleichzeitig hemmen sie Hypophyse und Hypothalamus. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass eine Stress-Reaktion bei fehlenden Stressoren auch wieder abgeschaltet werden kann. Steigerung des Grundumsatzes: Hormonkaskade der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse: TRH = Tyreotropin releasing hormon (früher statt Hormon: Faktor) Das Thyroxin fördert langfristig (Halbwertszeit 6 Tage) den oxidativen Stoffwechsel, erhöht die Körpertemperatur und stimuliert den Sympathikus. Hemmung des Immunsystems: Hormonkaskade der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse: CRF = Cortocotropin releasing factor Cortisol hemmt das Immunsystem, unterdrückt Entzündungen, aktiviert den Glykogenabbau in den Muskeln, die Neubildung von Glukose in der Leber und hemmt die Ausschüttung der Hormone von Hypothalamus und Hypophyse. Schmerzunterdrückung: Die Hypophyse produziert auch Endorphine, die die Schmerzempfindung dämpfen und die Körpertemperatur steigern siehe auchEinzelnachweise
Kategorien: Neuropsychologie | Neurobiologie | Physiologie |
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stressreaktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |