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Strahlenpneumonitis
Strahlenpneumonitis (Synonym: Bestrahlungspneumonie engl.: Radiation Pneumonitis) ist die Bezeichnung für eine interstitielle Pneumonie, welche nach großvolumiger Bestrahlung bei einer Strahlentherapie als akute oder chronische Nebenwirkung auftreten kann. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
DefinitionDie Strahlenpneumonitis stellt eine toxisch-entzündliche Reaktion des Lungenparenchyms nach Bestrahlung eines Bronchialkarzinoms, Mammakarzinoms, Ösophaguskarzinoms oder eines Mediastinaltumors (z. B. eines Lymphoms) dar. Strahlengesamtdosis, Größe des Bestrahlungsfeldes und Fraktionierung bestimmen die Manifestationswahrscheinlichkeit. Unterhalb einer Gesamtdosis von 20 Gy tritt diese Strahlenreaktion nicht und über 60 Gy (appliziert innerhalb von sechs Wochen) tritt sie nahezu regelmäßig auf. Die Latenz zwischen Bestrahlung und Strahlenpneumonitis kann wenige Tage bis zu sechs Monate nach Bestrahlungsende betragen. PathogeneseFunktionsstörungen der Endothelzellen und Pneumozyten, der strahlenempfindlichsten Strukturen der Alveole, führen im akuten Stadium zu einem interstitiellen und alveolären Ödem. Im weiteren Verlauf tritt eine von Lymphozyten und Makrophagen dominierte Alveolitis auf, die in eine proliferativ-fibrosierende Phase übergeht. Die Strahlenpneumonitis beschränkt sich in der Regel auf das bestrahlte Areal. Veränderungen außerhalb des Bestrahlungsfeldes können jedoch auftreten und deuten auf einen klinisch schwergradigen Verlauf hin. Gedeutet werden diese Befunde als Immunreaktion auf Neoantigene, die durch Bestrahlung entstanden sind. SymptomeViele Patienten mit radiologischen Zeichen der Strahlenreaktion bleiben symptomlos, manche entwickeln einen trockenen Reizhusten, Schwäche und Kurzatmigkeit bis zur Dyspnoe. Im weiteren Verlauf kommt es entweder zur kompletten Ausheilung, oder infolge fortschreitender Fibrosierung und Gefäßsklerosierung zur Lungenfibrose. DiagnostikAufgrund des zeitlichen Zusammenhangs ist die Diagnose leicht. Radiologisch finden sich nach Ablauf der akuten Phase streifige Verdichtungen, die mit Schrumpfungen einhergehen. Lungenfunktionell bestehen eine restriktive Störung und eine ausgeprägte Hypoxämie. TherapieDie Therapie besteht in der Regel in der Gabe von Glukokortikoiden (1 mg/kg Körpergewicht), der Effekt ist jedoch häufig unbefriedigend. Bei akuter Manifestation und großer Ausdehnung der Strahlenpneumonitis kann bei realistischer Prognose eine Intubation mit Beatmung notwendig werden. Siehe auchLiteratur
Weblinks
Kategorien: Krankheitsbild in der Pneumologie | Strahlentherapie |
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