Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Steckbeckenspüler



  Ein Steckbeckenspüler reinigt und desinfiziert neben Steckbecken, Urinflaschen und Nierenschalen auch Waschschüsseln und Stuhleimer und Sauggläser. Eingesetzt werden Steckbeckenspüler in Krankenhäusern und Altersheimen. Die Desinfektion kann nur thermisch oder nur chemisch oder chemo-thermisch erfolgen. Chemo-thermische Desinfektion ist nicht empfehlenswert, da durch die Wärme die Desinfektionsmittel im Dampf gelöst in die Raumluft übergehen und die Atemwege reizen und schädigen sowie Allergien auslösen können.


Die ersten Steckbeckenspüler wurden von Walter Fischer aus Stuttgart in den 30er Jahren gebaut. Die von ihm gegründete Firma KODRA (Kunstwort aus: KOmbinierte Desinfektions und ReinigungsApparate) besteht heute noch. Der reinigende Wasserstrahl wurde früher mit einem Hebelsystem von außen manuell gelenkt.

Heute verfügen Steckbeckenspüler über Mikroprozessorsteuerungen. Diese ermöglichen je nach Spülgut ein spezifisches Waschprogramm mit verschiedenen Durchläufen.

Bei thermischer Desinfektion wird über eine bestimmte Haltezeit, das Zeitfenster, in der die Temperatur konstant gehalten wird, das Spülgut mit Hitze desifiziert. Als ausreichend gelten über 60 Sec. 86°C. Manche Geräte können jedoch sogar 93°C über 10 Minuten halten. Der Energieverbrauch steigt allerdings bei unnötig langer Desinfektion erheblich an, ohne einen zusätzlichen Nutzen zu erbringen.

Mit Hausdampf sind faktisch 120°C über einen unendlichen Zeitraum möglich. Nachteilig sind hierbei der hohe Energieverbrauch durch die ständige Bereithaltung von Dampf und die Installationskosten und der Wartungsaufwand für die im Haus verlegten Dampfleitungen. Hinzu kommt die unerwünschte Aufheizung des Gebäudes, dadurch steigen die Energiekosten (Kühlanlage) im Sommer nochmal erheblich.

Bei chemischer Desinfektion wird das Spülgut mit in Wasser verdünntem Desinfektionsmittelkonzentrat besprüht. Dadurch ist eine Reinigungszeit von wenigen Minuten möglich. Die Desinfektionszeit beträgt jedoch mindestens 60 Minuten, da die Desinfektionsmittellösung solange einwirken muss, um die Keime zu reduzieren. Höhere Konzentrationen des Desinfektionsmittel in der Lösung können die nötige Einwirkzeit verkürzen, erzeugen aber mehr schädliche Dämpfe, die die Atemwege schädigen und Allergien verursachen können.

Steckbeckenspüler sind Medizinprodukte der Klasse IIa Medizinproduktegesetz (MPG). Allerdings sind davon nur Geräte, in denen die thermische Desinfektion angewandt wird, betroffen. Bei den thermischen desinfizierenden Steckbeckenspülern sind nach dem Spülen und daran anschließender thermischer Desinfektion die Steckbecken bei der Entnahme aus dem Gerät vollständig desinfiziert. Dadurch die Zweckbestimmung - die Desinfektion - bereits im Steckbeckenspüler erfüllt und es handelt sich bei dem thermischen Steckbeckenspüler um ein Medizinprodukt.

Die Steckbecken in chemischen Geräten sind nach dem Spülen und dem anschließen Einsprühen mit Desinfektionsmittellösung noch nicht desinfiziert, wenn das Gerät zur Entnahme der Steckbecken entriegelt wird. Erst nach einer Einwirkzeit von 60 Minuten ist die Desinfektion vollzogen. Die Zweckbestimmung - die Desinfektion - ist nach Ablauf des Spülprogrammes noch nicht erfüllt. Daher handelt es sich nicht um ein Medizinprodukt.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Steckbeckenspüler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.