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Stammzellapherese



Die Stammzellapherese (von griechisch Apherese = Wegnahme) ist ein Verfahren zur Separation der im Blut enthaltenen Stammzellen. Das entstehende Apheresat, welches die Stammzellen enthält, kann entweder autolog oder allogen weitergegeben werden.

Verfahren

Einige Tage vor der Apherese bekommt der Spender das natürliche, auch im Körper vorkommende Wachstumshormon (G-CSF) medikamentös verabreicht, das die Produktion von Stammzellen anregt. Die Bildung und Proliferation der Stammzellen geschieht normalerweise in den Knochen. Werden aber sehr viele Stammzellen innerhalb kurzer Zeit gebildet, so gelangen einige in den Blutkreislauf, obwohl sie noch nicht ihr finales Entwicklungsstadium erreicht haben. Diese Zellen können im Aphereseverfahren von den restlichen Blutbestandteilen separiert werden.

Der Patient wird mithilfe zweier Venenkatheter an seinen Armen an eine Apheresemaschine angeschlossen. Das Blut wird aus einem Arm entnommen, in eine Zentrifuge geleitet und nach dem Zentrifugieren in den anderen Arm zurückgeführt. In der Zentrifuge geschieht die Zellseparation, und das gesammelte Apheresat wird in einem Beutel gekühlt gelagert. Die Stammzellen sind nur etwa 72 Stunden lebensfähig. Diese Art der Stammzellenentnahme wird ambulant durchgeführt, d.h. es ist kein längerer Krankenhausaufenthalt und auch keine Narkose wie bei einer Knochenmarkspende durch Punktionen notwendig.

Typischerweise läuft etwa das Vierfache des Blutvolumens des Spenders durch die Apheresemaschine, was in etwa 3-4 Stunden in Anspruch nimmt. Bei zu geringer Ausbeute an Stammzellen am ersten Entnahmetag kann am folgenden Tag eine weitere Sammlung durchgeführt werden.

Nebenwirkungen

Während der Medikamenteneinnahme können grippeartige Symptome auftreten, die sich dadurch erklären, dass G-CSF ein natürliches Hormon des Körpers ist, welches dieser z. B. während einer Grippe-Erkrankung ausschüttet, um verstärkt weiße Blutkörperchen zur Stärkung des Immunsystems zu bilden. Da die zu sammelnden Stammzellen (CD34pos) zu den weißen Blutkörperchen gehören, nutzt man die Funktion des G-CSF, um ihre Anzahl im Körper zu erhöhen. Die dadurch bedingte erhöhte Aktivität im Knochenmark führt zu den bekannten grippeartigen Knochenschmerzen. Die Ausprägung dieser Schmerzen in Reaktion auf das G-CSF ist bei jedem Menschen verschieden stark, manche spüren sogar überhaupt keine. Gegebenenfalls können diese Schmerzen durch die Gabe z. B. von Paracetamol gemildert werden. Die gewonnenen Präparate („Beutel“), die diese Stammzellen nach der Sammlung enthalten, werden in Stickstofftanks tief gekühlt bei -196°C aufbewahrt, wobei eine Lagerung üblicherweise in der Gasphase des Flüssigstickstoffs, d. h. bei etwa -160°C erfolgt.

Anwendungen

Bei schwer erkrankten Krebspatienten sind Hochdosisstrahlen- und Chemotherapien nötig. Da diese aber einen Großteil der Zellen im Blut des Patienten abtöten, wird vor der Behandlung eine Apherese durchgeführt. Die Stammzellen werden dann nach den Therapien in den Blutkreislauf des Patienten gegeben und beginnen dort mit dem Neuaufbau.

Bei autologen Spenden ist der Spender auch gleichzeitig der Patient: Er spendet seine eigenen Stammzellen für sich. Allogene Spender hingegen spenden ihre Stammzellen entweder Familienmitgliedern oder auch vollkommen fremden Personen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die HLA-Merkmale von Spender und Patient zusammenpassen.

Nähere Informationen über Methoden und Ablauf von Stammzelltransplantationen siehe dort.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stammzellapherese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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