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SprechtechnikSprechtechnik als Bestandteil der Sprecherziehung ist das Einüben artikulatorischer Vorgänge anhand von vorgegebenen Übungsmustern sowie die damit verbundene Atem- und Gliederungstechnik. Unterricht in Sprechtechnik umfasst vor allem also sprechtechnische Übungen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenDiese können im autodidaktischen Bereich beispielsweise artikulationstechnische Übungen wie das schnelle Sprechen von Zungenbrechern ("Fischers Fritz fängt frische Fische....") oder der Versuch deutlichen Sprechens mit einem Korken im Mund sein. Zumindest eine Verbesserung der Artikulationsgeläufigkeit und Schulung der Zungengrundmuskulatur kann also auch ohne sprecherzieherische Hilfe von außen geschehen. In der professionellen Ausbildung galt über viele Jahrzehnte Julius Heys Buch "Die Kunst des Sprechens" (auch "Der Kleine Hey") als Referenzwerk zur Sprechtechnik für Schauspieler, Rundfunksprecher und andere sprechende Berufe. In neuerer Zeit gerieten die oft eintönig-mechanistischen Sprechübungen des "Kleinen Hey" in die Kritik. Viele Unterrichtswerke der vergangenen Jahre arbeiten mit Text-Übungen, die lebensnäher sind, nach Ansicht nicht nur von Traditionalisten allerdings auch suboptimale Ergebnisse zeigen. Die wichtige Bedeutung der Atmung für die Sprechtechnik wurde in jüngster Zeit fundiert von Horst Coblenzer und Franz Muhar herausgearbeitet, die das Konzept der atemrhythmisch angepassten Phonation entwickelten. Dabei wird die Bedeutung des physiologisch richtigen - nämlich diaphragmatischen - Atmens herausgestellt und dazu genutzt, einen möglichst ökonomischen Stimmeinsatz zu gewährleisten. Ursprünglich wurde die atemrhythmisch angepasste Phonation nach Coblenzer/Muhar für die Sprecherziehung entwickelt, sie findet aber auch in der Logopädie bei Sprachstörungen Anwendung. Seit einigen Jahren hat es sich der Münsteraner Sprecherzieher Uwe Schürmann zur Aufgabe gemacht, die atemrhythmisch angespasste Phonation nach Coblenzer/Muhar auszubauen und einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen. Hierzu verfasste er ein Lehrbuch und gründete die Internationale Vereinigung für atemrhythmisch angepasste Phonation, mit deren Hilfe diese Atem- und Sprechmethode systematisch erlernt werden und eine weitere Verbreitung finden kann. Die Ausbildung in Sprechtechnik widmet sich neben der Atemschulung und Stimmbildung zunächst den einzelnen Lauten (Phonemen) der gesprochenen deutschen Sprache, deren Klang und Bildungsweise über die Normen der deutschen Standardlautung definiert sind. Die Einzellaute werden zumeist mit Hilfe von Lauthäufungsübungen geschult. Der Sprecherzieher kontrolliert und korrigiert den Übenden direkt über Ohr oder über technische Aufnahme. Er überprüft den Stimmsitz und den lautreinen Klang des artikulierten Phonems. Die Bewegungsabläufe zur Bildung eines Lauts sind ebenfalls definiert. Dies gilt es zu trainieren. Beispiel: Ein "w" im Deutschen wird durch leichtes Vorstülpen der Unterlippe bei gleichzeitigem, sehr weichem Aufsetzen der oberen Schneidezähne auf die Unterlippe gebildet. Der Atemstrom reibt sich dort. Zusätzlich wird beim "w" Stimme gegeben. So ist zwar jeder Laut in seiner idealen Bildungsweise definiert, wird aber beim Sprechvorgang von den vorausgegangenen und nachfolgenden Lauten beeinflusst. In der nächsten Phase der Ausbildung werden Wort- bzw. Textelemente in der erlernten lautreinen Artikulation realisiert. Hinzu kommen das Einüben und das intellektuelle Erfassen von Gestaltungsmerkmalen wie Pausengliederung, Betonungsentscheidungen (Betonungsschwerpunkten) und Melodieführung (Prosodie). Textsortenspezifische Präsentation (Nachrichtenmeldungen werden grundlegend anders präsentiert als z.B. Lyrik) ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Sprecherziehung, entfernt sich aber weit von der eher mechanischen Übungsweise und Begrifflichkeit der Sprechtechnik. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sprechtechnik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |