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Wirbelgleiten
Ein Wirbelgleiten, auch Spondylolisthesis, Spondylolisthese (v. griech. σπόνδυλος „Wirbel“ und ολίσϑησις „Gleiten“) oder kurz Olisthese genannt, ist eine Wirbelsäulen-Instabilität, wobei das obere Wirbelsäulen-Teilstück mit dem Gleitwirbel über das Teilstück unterhalb des Gleitwirbels ventral (bauchwärts) abgleitet. Auch wenn beim Wirbelgleiten zunächst oft kaum Beschwerden bestehen kann das Gleiten des Wirbelkörpers langfristig dazu führen, dass einzelne oder mehrere Nerven im Spinalkanal eingeklemmt und gedehnt werden. Dies kann Nervenschäden verursachen und evtl. zum Funktionsausfall eines Nervs führen. Es können Lähmungen auftreten, die sowohl die Beine als auch die Funktion von Blase und Mastdarm betreffen. Gleichzeitig verschleißen Bandscheibe (Bandscheibenvorfall) sowie Wirbelgelenk (Spondylarthrose) im entsprechenden Segment übermäßig, was teils starke Schmerzen verursachen kann. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Differenzierung nach Ursache und SchweregradUrsachenDas Wirbelgleiten kann verschiedene Ursachen haben, so sind aktuell (2007) nachfolgend gelistete Formen bekannt, von denen teilweise wiederum 2 Subtypen existieren:
SchweregradeMan unterscheidet nach Meyerding (MD) vier Schwerestadien:
Haben die Wirbel den Kontakt zueinander verloren und gleitet der obere frei nach vorne-unten, spricht man von einer Spondyloptose. DiagnostikDas linke Bild ist die konventionelle Röntgenaufnahme eines Wirbelgleitens zwischen den Wirbeln 4 und 5 der Lendenwirbelsäule. Der Schweregrad liegt auf der Grenze zwischen dem Stadium 1 und 2. Im Bild links ist die unterbrochene Interartikularportion zu sehen, ohne diesen Defekt kann es nicht zum Gleiten kommen. Dieser Defekt der Interartikularportion wird Spondylolysis genannt. Das kann angeboren sein, aber auch durch Materialermüdung (= Verschleiß, auch Spondylarthrose) erworben, dann spricht man auch von einer Pseudospondylolisthese.
BehandlungKonservative TherapieIn nahezu allen Fällen wird mit der konservativen Therapie begonnen. Zunächst wird zur vorübergehenden Stützung des Rumpfes eine geeignete Rumpforthese vom Arzt verordnet. Nur bei positivem Szintigramm muss vorübergehend eine Gipsbehandlung erfolgen. Um langfristig ohne eine Orthese auszukommen, den mechanischen Stress im betroffenen Segment zu mindern und einen erheblich besseren Stützeffekt zu erreichen, wird eine Stabilisation der Muskulatur durch Physiotherapie (Krankengymnastik und Krankengymnastik am Gerät) verfolgt. Nach positivem Muskelaufbau mit Schmerzlinderung sollte konstant ein Erhaltungstraining erfolgen. Trainingsbegleitend kann eine Schmerzbehandlung mittels Infiltrationstherapie durch den Arzt erfolgen. Auch medizinische Massagen können kurzfristig schmerzlindernd wirken. Operative BehandlungSollten die Schmerzen konservativ nicht beherrscht werden können, ein wesentliches neurologisches Defizit (chronische Nervenschädigung) oder ausgeprägte statische Haltungsschäden auftreten, das Wirbelgleiten stark fortschreiten oder der höchste Schweregrad erreicht werden, bleibt oft leider nur die operative Behandlung. Der Chirurg muss das Segment nach Möglichkeit reponieren (an die ursprüngliche Sollposition zurückführen) und anschließend verblocken (Spondylodese). Dieser größere Eingriff wird üblicherweise über einen bauchwärtigen (ventralen) HWS und einen rückwärtigen (dorsalen) LWS Zugang und in zwei zeitlich getrennten Sitzungen durchgeführt. Ob eine Operation wirklich erforderlich ist und welches Verfahren angewendet wird, hängt jedoch von der Symptomatik ab und wird vom behandelden Arzt festgelegt.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wirbelgleiten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |