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Sphinkterotomie



Sphinkterotomie (Sphinkter = Schließmuskel, -tomie = schneiden) ist ein medizinischer Fachbegriff aus dem Gebiet der Endoskopie. Er beschreibt das Erweitern des Schließmuskels (Vatersche Papille) an der Mündung des Gallengangs oder des Bauchspeicheldrüsengangs mittels eines Schnittes. Synonym wird häufig der Begriff Papillotomie verwendet. Dieser Eingriff wird im Rahmen einer endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) als „Endoskopisch retrograd ausgeführte Papillotomie“ (ERPT) durchgeführt.

Die Sphinkterotomie bzw. Papillotomie (erstmals L. Demling, Univ. Erlangen, 1972) wird mit Hilfe eines speziellen Instruments - des Papillotoms - welches durch den Instrumentierkanal des Endoskops eingeführt wird, ausgeführt.

Am häufigsten angewandt wird diese Maßnahme zum Aufschneiden des Schließmuskels an der Mündung des Gallengangs, um danach im Gallengang eingeklemmte Steine herausziehen zu können oder im Falle einer Einengung des Gallengangs ein Röhrchen (Stent oder Gallengangsprothese) in den Gallengang einführen zu können. Auch seltene angeborene Fehlbildungen im Gallengangs-Mündungsbereich (Choledochocelen, Innere Duodenaldivertikel) können mit einem Papillotom endoskopisch gespalten werden (erstmals durch S. E. Miederer, Universität Bonn, 1976 [1]).

Quellen

  1. S. E. Miederer, H. Lindstaedt, M. Siedek, T. Franken. Endoscopic transpapillary splitting of a choledochocele. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1978, Feb. 3:103(5):216,219, PMID 631041.
 
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