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Spannungspneumothorax



  Der Spannungspneumothorax ist eine besondere und lebensgefährliche Form des Pneumothorax. Er entsteht durch einen Ventilmechanismus, bei dem bei der Einatmung (Inspiration) Luft entweder von außen (z. B. Einstich) oder von innen (z. B. eingerissener Lungenlappen) in die Brusthöhle eindringt. Bei der Ausatmung (Expiration) wird das Ventil, z. B. ein kleines Stück der Thoraxwand, wie eine Tür von innen zurückgedrückt, so dass die Luft nicht mehr entweichen und sich nur noch in der Brusthöhle verteilen kann. Mit Zunahme der Luftvolumens steigt der intrathorakale Druck auf der verletzten Seite an und verdrängt das Mittelfell zur Gegenseite. Auf diese Weise werden die gesunde Lunge und die Hohlvenen komprimiert. Die Venenkompression drosselt den venösen Rückstrom zum Herzen, wodurch das Schlagvolumen bedrohlich abnimmt.

Der Spannungspneumothorax wird im Medizinjargon oft auch "Spannungspneu" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Entsteht durch ein Trauma eine Verbindung zwischen Außenluft und Pleuraspalt, so kollabiert der betroffene Lungenflügel. Im Unterschied zu einem „normalen“ Pneumothorax entweicht die Atemluft bei der Exspiration jedoch nicht wieder aus dem betroffenen Gebiet, sondern verbleibt aufgrund eines Ventilmechanismus im nun extrem geweiteten Pleuraspalt. Bei der Einatmung gelangt Luft zwischen Lungengewebe und Rippenfell (Pleura visceralis und Pleura parietalis). Bei der Exspiration wird nun nach und nach mehr Luft in den intrathorakalen Raum gepresst, was eine Erhöhung des intrathorakalen Drucks zur Folge hat. Dies führt zu einer Verdrängung des Mittelfells (Mediastinums) und auch des Herzens. Diese Verdrängung des Herzens wiederum führt zu einem behinderten venösen Rückfluss (Abknicken der Vena cava inferior und superior). Auch wird der ansonsten intakte Lungenflügel der gegenüberliegenden Seite komprimiert, was eine Minderversorgung mit Sauerstoff nach sich zieht. Man unterscheidet zwischen einem offenen (Verbindung durch ein Loch in der Brustwand) und geschlossenem (Verbindung durch Riss in der Lunge) Spannungspneumothorax.

Symptome

Der Patient leidet unter Atemnot (Dyspnoe) und entwickelt eine zunehmende Zyanose. Durch die Verdrängung des Herzens und der venösen Gefäße werden sich als sichtbares Zeichen die Halsvenen anstauen. Durch den verminderten Rückfluss des Blutes wird auch der systolische Blutdruck abfallen.

Im weiteren Verlauf kommt es durch Kompression der unteren und oberen Hohlvene (Vena cava inferior und Vena cava superior) zu einem verminderten venösen Rückfluss und damit zur Hypoxie, die sich durch den schlechten Gesamtzustand des Patienten, d.h. weiterer Blutdruckabfall, zunehmende Dyspnoe/Zyanose bemerkbar macht.

Therapie

Eine sofortige Druckentlastung ist für den Patienten eine lebenswichtige Maßnahme. Diese wird in der Regel per Thoraxdrainage und mit einem sogenannten Heimlichventil durchgeführt. Bei der Anlage der Thoraxdrainage wird zuerst ein Schnitt mit dem Skalpell an einer bestimmten Stelle im Zwischenrippenraum auf der verletzten Seite durchgeführt und anschließend ein Schlauch eingeschoben. Mithilfe dieses Schlauches wird nun die im Brustkorb befindliche Luft und/oder befindliches Blut abgesaugt. Das Heimlichventil funktioniert dabei wie ein Rückschlagventil, d.h. es kann nichts in die Brusthöhle zurückfließen. Anschließend muss der Defekt chirurgisch versorgt und behoben werden.


Siehe auch

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Spannungspneumothorax aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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