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Spanische Fliege
Die Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) ist ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MerkmaleDie Käfer werden 9 bis 21 Millimeter lang und haben einen langen und schlanken Körper. Dieser ist metallisch-grün gefärbt. Ihre Flügel sind voll entwickelt, die Deckflügel bedecken den gesamten Hinterleib. UnterartenVorkommenDie Tiere sind in Südeuropa und dem afrikanischen Mittelmeergebiet häufig, in Mitteleuropa sind sie nur selten anzutreffen. Sie leben in Gebüschen an warmen Orten. LebensweiseDie Imagines ernähren sich phytophag von Blättern, insbesondere von Eschen. Man findet sie aber auch auf Liguster, Flieder und Ölbäumen. Sie können bei Massenauftreten vor allem bei verschiedenen Ölbaumgewächsen als Schädlinge auftreten. Die Käfer können einen üblen Geruch aussondern und pressen bei Bedrohung ein gelbes, stark hautreizendes Sekret aus den Kniegelenken (Reflexbluten), welches Cantharidin enthält. EntwicklungDie Entwicklung der Larven findet, wie bei allen Ölkäfern, parasitisch statt. Ihre Wirte sind Wildbienen. Die Spanische Fliege als Potenzmittel und ReizgiftBekannt ist der Käfer vor allem durch das als Potenzmittel genutzte Pulver, welches aus den zermahlenen Käfern besteht und ebenfalls als Spanische Fliege bezeichnet wird. Dieses enthält den Wirkstoff Cantharidin, welches auch bei einer Reihe weiterer Arten der Ölkäfer sowie bei anderen Käferfamilien vorkommt. Cantharidin ist ein starkes Reizgift, welches auf der Haut Blasen und Nekrosen bildet und bei oraler Einnahme zu akutem Nierenversagen führen und dadurch tödlich sein kann. Für den Menschen sind etwa 0,03 g des Giftes tödlich. Es wird nur von den männlichen Käfern synthetisiert und ist für Fressfeinde wie Igel, Fledermäuse, Frösche oder Vögel ungefährlich. Weibchen erhalten das Gift während der Paarung von den Männchen aus Ektadien und geben es ihrerseits an die Eier zum Schutz vor Fressfeinden weiter.[3] Eine Potenzsteigerung wird dem Mittel durch eine massive Reizung der Harnwege nachgesagt, welche zu einer starken Erektion bis hin zu einer schmerzhaften Dauererektion führen kann. Das sexuelle Verlangen wird durch die Einnahme der Spanischen Fliege nicht gesteigert. Auch König Heinrich IV. (1050–1106) riskierte für die Potenz seine Gesundheit und konsumierte die Spanische Fliege. Bei Überdosierungen kann das Zentralnervensystem angegriffen werden. In Extremfällen kommt es innerhalb von zwölf Stunden zum Tod durch Lebervergiftung, Kreislaufkollaps und Nierenversagen. Daher wurde die Spanische Fliege in der Vergangenheit auch als Tötungsgift bei Hinrichtungen und für heimliche Mordanschläge verwendet.[3] Die in Deutschland erhältlichen Präparate mit der Bezeichnung „Spanische Fliege“ stellen bei einer normalen Anwendung jedoch keine Gefahr dar, da sie den Wirkstoff tatsächlich nur in homöopathischer Dosierung enthalten. In den USA ist der Verkauf und die Anwendung von Präparaten mit dem Wirkstoff Cantharidin verboten. Früher wurden insbesondere die getrockneten Flügeldecken für Medizinische Zwecke, beispielsweise zur Herstellung blasenziehender Pflaster, genutzt. Siehe auch: Aphrodisiakum, Cantharidenpflaster Referenzen
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Spanische_Fliege aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |