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Smith-Magenis-SyndromDas Smith-Magenis-Syndrom (SMS) ist ein Symptomenkomplex, der aus einem Stückverlust (Mikrodeletion) von Material am kurzen Arm von Chromosom 17 (del 17p11.2) im menschlichen Erbgut herrührt.
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GeschichteDas Smith-Magenis-Syndrom wurde in den frühen 1980er Jahren von den Genetikerinnen Ann Smith und Ellen Magenis entdeckt. Symptome
(aus "What is Smith-Magenis Syndrome?". Raeburn J. A. et al. The Smith-Magenis Syndrome Foundation, London 1999) GenetikDas Smith-Magenis-Syndrom ist eine genetisch bedingtes Syndrom , bei dem den betroffenen Menschen ein kleines Stück des Chromosom 17, und damit die dort vorhandenen Informationen, fehlt. Dieses Fehlen wird in der Medizin als "Deletion 17p11.2" beschrieben. Da das fehlende Stück unterschiedlich lang sein kann, kann das Syndrom sehr verschieden ausgeprägt sein. Die fehlende Region enthält mehrere verschiedene Gene, nach den bisherigen Untersuchungen ist aber vor allem der Verlust eines bestimmten Gens, RA1, für die typischen Symptome des Syndroms verantwortlich. Die weiteren fehlenden Gene können unter Umständen zur Erklärung beitragen, warum der individuelle Unterschied bei der Merkmalsausprägung so groß ist. Die Studien zur Feststellung eines Zusammenhanges zwischen der Größe des Informationsverlusts und der Ausprägung der Symptomatik sind derzeit am Laufen. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen Personen mit Smith-Magenis-Syndrom keine Deletion, sondern nur eine Mutation an diesem RAI1-Gen aufweisen. Diese Veränderungen am RAI1-Gen bzw. dessen Verlust führt wahrscheinlich zu einer Produktion eines nicht funktionierenden RAI1-Proteins, dessen tatsächliche Funktion aber bislang noch nicht geklärt ist. Das Smith-Magenis-Syndrom entsteht nach heutigem Wissensstand spontan und ist weder auf ein "Fehlverhalten" während der Schwangerschaft noch auf Umwelteinflüsse unmittelbar zurückführbar. Die Mutation des 17. Chromomoms entsteht zufällig und noch vor der Befruchtung während der Bildung der Eizelle bzw. des Spermiums. Die Mutation kann beim Vater oder bei der Mutter auftreten. Die Kinder eines Elternteils, dessen Erbgut die Deletion aufweist, bekommen nicht automatisch das Syndrom, sondern können auch völlig gesund zur Welt kommen. Die Erkrankung SMS soll laut amerikanischen Studien mit einer Häufigkeit von 1:25.000 Geburten auftreten, dennoch sind im deutschsprachigen Raum nur einzelne Fallbeispiele dokumentiert bekannt. So sind dem Autor (--Astroeher 13:55, 7. Sep 2006 (CEST)) derzeit ca. 30 betroffene Menschen in Deutschland, jeweils zwei in Österreich und Südtirol, sowie einer aus der Schweiz bekannt. DiagnoseDie typischen Symptome von Smith-Magenis-Syndroms reichen für eine zuverlässige, sicher Diagnosestellung nicht aus. Es gibt Syndrome, die dem SMS recht ähnlich sind, z. B. das Prader-Willi-Syndrom.) Eine reine Zählung oder Betrachtung der Chromosomen allein reicht ebenfalls nicht aus, um die Diagnose "SMS" stellen zu können. Daher muss für einen sicheren Befund zwingend eine molekulargenetische Untersuchung durchgeführt werden, die als FisH-Test (Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung) bezeichnet wird. Dabei werden Blutzellen, welche im Rahmen einer normalen Blutabnahme gewonnen werden können, mittels dieser Untersuchungsmethode auf das Fehlen bestimmter Abschnitte des Chromosom 17 untersucht. Aufgrund der neuen Untersuchungen zum RAI1-Gen erscheint das Mitführen einer spezifischen Sonde für RAI1 zwingend. Weitere Untersuchungen zu diesem Thema sind aber sicher noch notwendig. Die geringe Zahl der Menschen mit SMS erklärt sich wohl auch damit, dass das Syndrom oft nicht als solches diagnostiziert wird, und die Kinder häufig eine andere - ähnliche - Diagnose erhalten, wie Autismus oder Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS).
BehandlungAufgrund der genetischen Ursache ist eine Heilung nicht möglich, sodass sich die Therapie auf die Behandlung der Symptome bezieht. Hilfreich können Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie sein; auch ein Kommunikationstraining mit Gebärdensprache oder GuK kann hilfreich sein. Häufig sind Menschen mit dem Smith-Magenis-Syndrom lebenslang auf Hilfestellung und Therapie angewiesen. Es sind derzeit einige Ansätze zur medikamentösen Therapie vorhanden, jedoch beschränken sich die Eingriffe auch hier auf eine Milderung der Symptome, nicht auf ein Abstellen der Ursache. So konnten die Schlafprobleme bei einigen Menschen durch die abendliche Gabe von Melatonin gebessert werden, andere Medikamente (wie zB. Risperdal) können zur Dämpfung des selbstverletzenden Verhaltens eingesetzt werden.
Kategorien: Genetische Störung | Krankheitsbild in der Kinderheilkunde |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Smith-Magenis-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |