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Bradykardie



Bradykardie (griech. βραδυκαρδία, bradikardía, wörtl.: „Langsamherzigkeit“) ist ein Fachausdruck der Medizin für einen ungewöhnlich langsamen Pulsschlag (Herzfrequenz). Beim erwachsenen Menschen gelten meist 60 Schläge pro Minute als Grenzwert. In bestimmten Sonderfällen, wie bspw. bei Ausdauer-Leistungssportlern oder Freitauchern (die ohne Sauerstoffgeräte arbeiten) gilt die Unterschreitung dieses Wertes als nicht-pathologisch.

Die Ursache der Bradykardie liegt in der Erregungsbildung oder Erregungsleitung im Herzen. Wird die Erregung im Sinusknoten gebildet und liegt sie beim Menschen unter 60 Schlägen pro Minute, spricht man von Sinusbradykardie. Das kindliche Herz schlägt in Ruhe deutlich schneller als das Herz eines Erwachsenen. Männer haben durchschnittlich eine etwas niedrigere Pulsfrequenz als Frauen. Apnoetaucher können ihre Herzfrequenz auf bis zu 10 Schläge pro Minute absenken.

Meist wird die Herzfrequenz als Ruhefrequenz definiert. Es gibt auch den Fall, dass der Herzschlag in Ruhe normal ist, unter Belastung aber nicht adäquat ansteigt. Dieser Zustand ist eher selten und ist schwieriger erkennbar. Man spricht hier nicht von einer Bradykardie, sondern von einer chronotropen Inkompetenz. Eine ähnliche Erscheinung, ein gegenüber individuellen Erfahrungswerten verlangsamter Anstieg des Belastungspulses, ist im Ausdauerleistungssport ein Indiz für ein Übertrainingssyndrom.

Das Gegenteil von Bradykardie wird als Tachykardie bezeichnet und beschreibt eine Ruhe-Pulsfrequenz von > 100 Schläge/Minute.

Diagnostik der Bradykardie

  Es gibt verschiedene Methoden, um eine Bradykardie zu erkennen. Man kann den Puls fühlen, das Herz abhören. Am besten bewährt hat sich das EKG, insbesondere das Langzeit-EKG. Weitere, wenig gebräuchliche Methoden sind die Frequenzmessung über die Pulsoximetrie oder die Frequenzmessung mittels Ultraschall durch die Echokardiografie oder durch den Gefäßdoppler.

Ursachen einer echten Bradykardie

Eine Bradykardie kann bedingt sein durch eine Schädigung des Sinusknoten, eine Überdosierung von Medikamenten (Betablocker, Clonidin, Verapamil, Diltiazem, Digitalis), AV-Blöcke, Sick-Sinus-Syndrom, erhöhten Hirndruck oder Hyperkaliämie.

Bradykardie kann auch durch die Unverträglichkeit eines Kontrastmittels hervorgerufen werden, z. B. im Verlauf einer Herzkatheter-Untersuchung.

Therapie

Die Behandlung der Bradykardie ist heute meist relativ einfach und sicher durchführbar. Bei einer dauerhaften oder rezidivierend auftretenden, krankhaften Bradykardie hat sich die Herzschrittmachertherapie als beste Behandlungsform fast vollständig gegenüber den medikamentösen Maßnahmen durchgesetzt. Medikamentöse Maßnahmen werden fast nur noch im akuten Notfall oder als Überbrückungsmaßnahme eingesetzt.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bradykardie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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