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SchluckaufDer Schluckauf (lat. Singultus = Schluchzen, Röcheln) ist eine reflektorische Einatmungsbewegung (Kontraktion) des Zwerchfells, wobei die Einatmung durch plötzlichen Stimmlippenverschluss unterbrochen wird. Dadurch entsteht ein deutliches Geräusch (der Hickser). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsachenEin Schluckauf entsteht durch eine ruckartige Verkrampfung des Zwerchfells. Das Zwerchfell wird über den Nervus phrenicus, dessen Ursprung im ZNS (= Gehirn und Rückenmark, wichtig für Motorik und Koordination der beteiligten Muskeln) liegt, innerviert. Als Ursache für einen Schluckauf kommen daher vier Bereiche in Frage: 1) Zentral-Störung im ZNS, z.B. Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutung (anhaltender Schluckauf kann das erste Zeichen für eine Subarachnoidalblutung sein), Hirntumor, Enzephalitis 2) Störungen/Läsionen im Verlauf des Nervus phrenicus 3) Störungen am Zwerchfell (z.B. Subphrenischer Abszess) 4) Speisereste oder Fremdkörper in der Speiseröhre Durch die Kontraktion des Zwerchfells wird der Brustraum erweitert und Luft in die Lunge gesaugt. Beim (ruckartigen) Einatmen der Luft verschließt sich reflektorisch die Stimmritze. Strömungsbedingt entsteht während des Verschlusses der Stimmlippen jenes Geräusch, das wir als den „Hicks“ kennen. Das Aufsuchen eines Arztes ist erst ab einem über Stunden andauernden Schluckauf angeraten oder bei einem Zusammenhang mit anderen Beschwerden. Die möglichen Ursachen lassen sich in mehrere Gruppen fassen:
Biologische NotwendigkeitBeim Fetus ist der Schluckauf ein notwendiger Reflex und dient nach Ansicht einiger Forscher zum Training und zur Stärkung der Atemmuskulatur. Nach der Geburt wird dieser Reflex nicht mehr benötigt und schnell verlernt, im Kindesalter tritt der Schluckauf daher auch viel häufiger auf als im Erwachsenenalter. Chronischer SchluckaufIn besonders seltenen Fällen leiden Menschen unter chronischem Schluckauf, mitunter viele Jahre lang. Ein solches Leiden bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, sondern schlägt oft auch auf die Psyche und kann bis zum Suizid führen. Auf physischer Ebene wird durch dauernden Schluckauf die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt und es kommt zu Schlafstörungen. Festgestellt wurden mehrere Ursachen, darunter Magenbeschwerden, neurologische Störungen und Tumore. Da fast ausschließlich Männer von diesem Phänomen betroffen sind, wird von einem Zusammenhang mit den Sexualhormonen ausgegangen. In Deutschland betreut die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Patienten mit chronischem Schluckauf. TherapieEs existieren sehr viele Volksweisheiten zur Behandlung des Schluckaufs, deren Wirksamkeit aber allesamt medizinisch nicht belegt sind. Im Gegensatz dazu erwähnt die medizinische Fachliteratur neben pharmakologischer Behandlung auch einige unorthodoxe Behandlungsformen, darunter unter anderem Orgasmen (Peleg et al. 2000), rektale Massage per Finger (Fesmire 1988, Odeh et al. 1990), Marihuana (Gilson et al. 1998) oder die nasale Anwendung von Essig (Iwasaki et al. 2007). Medikamtentös wird gelegentlich mit Triflupromazin (wurde 2003 vom Markt genommen) oder Diazepam behandelt. Bekannteste FälleJack O'LearyAlle Ärzte versagten bei dem Bemühen, den Kalifornier Jack O'Leary von seinem hartnäckigen Schluckauf zu befreien. Als die breite Öffentlichkeit erfuhr, dass er der Mann mit dem hartnäckigsten Schluckauf aller Zeiten sei, bekam er weit mehr als 47.000 Vorschläge zur Linderung. Sein Schluckauf begann am 13. Juni 1948 und endete am 1. Juni 1956. Charles OsborneCharles Osborne (1894–1991) aus Iowa „hickste“ 68 Jahre (1922-1990) lang. Anfangs mit 40, später mit 20 „Hicksern“ pro Minute. Mit fast 430 Millionen „Hicksern“, hält er den Weltrekord im Dauerschluckauf. Literatur
Kategorien: Krankheitssymptom | Gastroenterologie | Krankheitssymptom in der Neurologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schluckauf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |