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Sindbis-Virus
Das Sindbis-Virus ist eine Virusspezies aus der Gattung Alphavirus. Es ist der Erreger einer meist harmlosen fiebrigen Erkrankung mit Entzündungen der Gelenke, die zum Teil mit Hautausschlägen und selten mit einer Enzephalitis einhergeht. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen und gilt in Mitteleuropa als importierte Reiseinfektion. Aufgrund seines Übertragungsweges wird es der epidemiologischen Gruppe der Arboviren zugerechnet. Einige Subtypen des Sindbis-Virus wurden als Erreger des Karelischen Fiebers und des Ockelbo-Fiebers identifiziert. Das Sindbis-Virus wurde 1952 entdeckt, nachdem man mehrere Stechmückenarten (Culex pipiens and Culex univittatus) aus einem Teich in der Nähe des Dorfes Sindbis (Ägypten) etwa 30 km nördlich von Kairo, auf mögliche Erreger einer ausgebrochenen fiebrigen Erkrankung untersuchte. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
SystematikDas Sindbis-Virus bildet innerhalb der Gattung Alphavirus eine besondere Gruppe von Viren (WEEV-Gruppe, Western equine encephalitis virus complex) zu der auch das Fort-Morgan-Virus (Buggy-Creek-Virus), Highlands-J-Virus, Westliche Equine Encephalomyelitis-Virus und das Whataroa-Virus gehören. Die Spezies Sindbis-Virus wird in sechs Subtypen mit (historisch bedingten) eigenen Namen unterteilt:
EpidemiologieAlle Alphaviren werden durch blutsaugende Vektoren übertragen, im Falle des Sindbis-Virus erfolgt die Verbreitung durch Stechmücken der Gattung Culex. Vögel sind das natürliche Reservoir für das Virus. Aufgrund des Vektors ist die Verbreitung des Sindbis-Virus auf Afrika, den östlichen Mittelmeerraum, Sizilien, Süd- und Südostasien, Südamerika sowie Australien beschränkt. In Mitteleuropa vorkommende Infektionen mit dem Sindbis- und den Sindbis-like-Viren sind bislang importierte Infektion nach einem Aufenthalt in gefährdeten Regionen. In Schweden wurde das Ockelbo-Virus[1] und in Osteuropa (Tschechien, Karelien) das Virus des Karelischen Fiebers gefunden. Insgesamt sind diese Virus-Subtypen weniger pathogen; in Deutschland ist bislang kein natürliches Reservoir gefunden worden, obwohl man durch Vogelzug eine Anwesenheit des Virus annehmen muss. Die einheimische Stechmückenart Aedes vexans ist jedoch nicht in der Lage, das Virus zu vermehren und zerstört aufgenommene Sindbis-Viren durch Verdau. [2] ErkrankungEine Infektion mit dem Sindbis-Virus verursacht nach einer Inkubationszeit von 3-4 Tagen nur in seltenen Fällen eine fieberhafte Erkrankung, zum Teil mit Hautausschlägen (Exanthemen) und Gelenkbeschwerden. Das klinische Bild ähnelt sehr einer Dengue-Infektion, weshalb man beim Sindbis-Virus auch von einem sogenannten Dengue-ähnlichen Syndrom spricht. Das besonders auffällige Symptom der Gelenkentzündung verdankt die Sindbis-Virus-Infektion auch die Bezeichnung „Epidemische Polyarthritis“. In wenigen Einzelfällen wurden Sindbis-Viren mit neurotroper Eigenschaft und einer damit einhergehenden Enzephalitis beschrieben. Die Infektion heilt auch ohne spezifische Therapie überwiegend ohne Folgen aus. Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. Einzelnachweise
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sindbis-Virus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |