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Sigmund Freud



    Sigmund Freud (* 6. Mai 1856 in Freiberg (Mähren) (tschechisch Příbor); † 23. September 1939 in London), ursprünglich Sigismund Schlomo Freud, war ein bedeutender österreichischer Arzt und Tiefenpsychologe, der als Begründer der Psychoanalyse und als Religionskritiker Bekanntheit erlangte. Seine Theorien und Methoden werden noch heute kontrovers diskutiert. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Freud wird als Sohn jüdischer Eltern geboren, deren Vorfahren im 14./15. Jahrhundert infolge von Judenverfolgungen aus Köln nach Freiberg gekommen waren. Obwohl Freud später Atheist wurde, hat er stets die Bedeutung des Judentums für sich betont.

Sein Vater, der Wollhändler Kallamon Jacob Freud (1815–1896), ist bei Sigmunds Geburt schon fast vierzig Jahre alt und in dritter Ehe mit Amalia Freud (1835–1930; geborene Nathanson) verheiratet. Freud hat zwei ältere Halbbrüder aus den früheren Ehen seines Vaters sowie sieben jüngere leibliche Geschwister. Als Kallamon Jacob Freuds bis dahin florierendes Geschäft in der 1857 einsetzenden Wirtschaftskrise bankrott geht, bedeutet dies für die bis dahin wohlhabende Familie den sozialen Abstieg. 1859 zieht sie aus wirtschaftlichen Gründen zunächst nach Leipzig und kurze Zeit später nach Wien. Dort wird Freud 1865 ins Leopoldstädter Communal-Realgymnasium aufgenommen. Freud ist ein hervorragender Schüler und besteht dort die Matura 1873 mit Auszeichnung.

Nach anfänglichen Plänen, Jura zu studieren, immatrikuliert er sich 1873 an der medizinischen Fakultät der Universität Wien. 1876 befasst er sich während eines Forschungsstipendiums an der Zoologischen Versuchsstation in Triest u. a. mit Untersuchungen zum Hoden des Aals. Im selben Jahr wechselt er in Wien an das Physiologische Institut unter Ernst Wilhelm Brücke.

1879 tritt er seinen einjährigen Militärdienst an und promoviert 1881 mit dem Thema „Über das Rückenmark niederer Fischarten“ zum Doktor der Medizin.

Wirken als Arzt

1882 tritt Freud eine Stelle im Wiener Allgemeinen Krankenhaus unter Theodor Meynert an, die er bis 1885 innehat dort arbeitete er im Laboratorium für Gehirnanatomie. 1884-87 befasst er sich mit Forschungen bezüglich Kokain. Die Studie „Über Coca“ erscheint nach Selbstexperimenten. Der Versuch, einen morphiumsüchtigen Freund mit Kokain zu heilen, misslingt, was Freud jedoch nicht in seinen Publikationen zugibt, sondern nur in privaten Briefen an seine Verlobte Martha Bernays, die der Freud-Biograph Ernest Jones auswerten konnte. Freuds inzwischen vollständig veröffentlichte Korrespondenz mit Wilhelm Fließ bestätigt, dass Freud selbst über längere Zeit in hohem Maß Kokain genommen hat.

Während einer Studienreise nach Paris 1885 besucht er u. a. die psychiatrische Klinik am Hôpital Salpêtrière, wo Jean-Martin Charcot wirkt, ein als „Napoleon der Hysteriker“ bekannter Professor für Pathologische Anatomie, der ihm Anschauungsunterricht über hysterische Fälle und die Auswirkung von Hypnose und Suggestion vermittelt. Schon einige Jahre zuvor hatte der junge Freud auch den Arzt Josef Breuer kennengelernt. Der Fall der „Anna O.“ (Bertha Pappenheim), die bei Breuer seit 1880 in Behandlung ist, führt zur gemeinsamen Erarbeitung der so genannten „Sprechtherapie“, einer Art Vorstufe der Psychoanalyse.

Nach seiner Habilitation 1885 erhält Freud im September eine Privatdozentur für Neuropathologie an der Universität Wien.

Am 25. April 1886 lässt er sich als Arzt nieder und leitet die neurologische Abteilung im Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut von Max Kassowitz bis 1897. Sein im Oktober 1886 gehaltener Vortrag „Über männliche Hysterie“ stößt beim Publikum, der „Gesellschaft der Ärzte“, auf Ablehnung.

1889 besucht Freud Hippolyte Bernheim in Nancy, der Versuche mit der so genannten posthypnotischen Suggestion durchführt. Aus diesen Versuchen schließt Freud, dass es ein Unbewusstes geben müsse, welches verantwortlich für einen Großteil menschlicher Handlungen ist.

Private Wege

1886 heiratete Freud Martha Bernays (1861-1951), die aus einer angesehenen Rabbiner- und Gelehrtenfamilie stammte. Somit wurde Sigmund Freud auch Onkel des 1891 geborenen Edward Bernays, dem „Vater der Public Relations“.

Sie hatten gemeinsam sechs Kinder:

  • Mathilde (1887–1978)
  • Jean Martin (1889–1967)
  • Oliver (1891–1969)
  • Ernst August (1892–1970)
  • Sophie (1893–1920)
  • Anna (1895–1982)

Den Söhnen gab Freud die Vornamen bedeutender Männer: Jean Martin, nach seinem berühmtesten Lehrer, dem Pariser Hysteriespezialisten Jean-Martin Charcot. Oliver, nach Oliver Cromwell, der England für die Juden geöffnet hatte. Ernst August, nach dem Physiologen Ernst Wilhelm von Brücke. Der Architekt Ernst August Freud (1892-1970) ist der Vater des bedeutenden Porträtmalers Lucian Freud aus London (* 8. Dezember 1922 in Berlin).

Freud hatte zu seinen Söhnen ein eher unterkühltes Verhältnis. Nicht jedoch zu seinen Töchtern, welche ihm nahe standen. Mathilde und Anna, waren ihm auch intellektuell ähnlicher als die Söhne. Er konnte mit ihnen besser diskutieren, tat dies - sie waren schließlich Frauen - letztlich doch nur in Maßen. Er war kein warmherziger, liebevoller Vater, sondern auch für seine Kinder unnahbar. Freud fiel es insgesamt schwer, warmherzige Beziehungen zu Menschen, auch zu Freunden und Kollegen, aufzubauen.

1891 zog Freud innerhalb Wiens in die Berggasse 19 um; die Ordination übernahm er von seinem Arztkollegen Victor Adler, dem Begründer der österreichischen Sozialdemokratie. Freud wohnte und wirkte die nächsten 47 Jahre hier.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs ließ sich Freud von der allgemeinen Kriegseuphorie mitreißen und verstieg sich sogar zu der Bemerkung, seine „ganze Libido“ gehöre Österreich-Ungarn.[1] Erst allmählich wich seine Begeisterung zunehmender Ernüchterung und Resignation angesichts des Kriegsverlaufs.

1922 erkrankte Freud an Gaumenkrebs. 1923 wurden deshalb der rechte Oberkiefer und Gaumen operativ entfernt, und es musste eine Prothese eingesetzt werden. Im Laufe der folgenden fünfzehn Jahre wurden dreiunddreißig weitere, unterschiedlich schwere Operationen durchgeführt. Die Erkrankung verschlimmerte sich jedoch beständig bis zu seinem Tod. [2]

Die Entstehung der Psychoanalyse

Hauptartikel: Psychoanalyse

Von „Psychoanalyse“ spricht Sigmund Freud erstmals im Jahr 1896, als „dem etwas subtilen Ausforschungsverfahren von Josef Breuer“; Breuer war es in der Behandlung von Bertha Pappenheim gelungen, deren Symptome aufzulösen, indem er Pappenheim die eigentlichen Traumatisierungen, die sich hinter ihren Symptomen verbargen, aufspüren und aussprechen ließ. Es ging um die Benennung dessen, was sie tatsächlich an Verletzung, Kränkung, Ekel, Entwertung, Gewalt u.s.w. erlebt hatte, jedoch aufgrund der 'guten Erziehung' nicht benennen durfte. Breuers Vorgehen entsprach ziemlich exakt demjenigen des 'König Ödipus' im Theaterstück von Sophokles: Ödipus durchdringt mit großer Aufrichtigkeit am Ende die wahren Zusammenhänge. Schiller hatte 1797 in einem Brief an Goethe den 'König Ödipus' eine 'tragische Analysis' benannt, weil aus der Rückschau die Zusammenhänge aufgelöst werden. Breuer schlägt in einem Brief an Freud vor, zur Betonung dieser Parallele das entwickelte Verfahren 'Psychoanalyse' zu benennen. (Der Brief ist, wie viele andere Dokumente über Freud, bis zum Jahr 2113 von der Veröffentlichung ausgeschlossen; die Kenntnis von dessen Inhalt stammt aus einer zuverlässigen Quelle.)

Bis zum September 1897 nennt Freud sein Verfahren mehrfach 'Psychoanalyse', hält aber dabei immerhin an dem Prinzip der Breuerschen Behandlung fest, indem er seine Patienten Gewalterfahrungen erforschen und benennen lässt. Jedoch ist er in dieser Zeit sehr einseitig fixiert auf Gewalt sexueller Natur, konkretisiert zuletzt als Vergewaltigung durch den Vater im Alter zwischen 2 und 8 Jahren. Diesen (extrem einseitigen) Ansatz verwirft er dann im September 1897 (Brief an Fließ) und verkehrt ihn quasi in sein Gegenteil: Jetzt behauptet er, die außer Kontrolle geratenen triebhaften Wünsche und Phantasien des Kindes gegen seine Eltern seien der Ursprung psychischer und psychosomatischer Störungen. Einen Monat später formuliert er gegenüber Wilhelm Fließ nach selbstanalytischen Betrachtungen erstmals die These vom „Ödipus-Komplex“: er postuliert das Phänomen unbewusster libidinöser Bindungen zur eigenen Mutter bei einem gleichzeitigen Rivalitätsverhältnis zum Vater.

Im November 1899 erscheint Freuds frühes Hauptwerk, Die Traumdeutung, vordatiert auf 1900. Es folgen in kurzen Abständen die Schriften Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1901), Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten (1905) und Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905).   Zum 1. April 1902 wird Freud zum außerordentlichen Titular-Professor ernannt. Im gleichen Jahr gründet er die Psychologische Mittwochs-Gesellschaft, aus der 1908 die Wiener Psychoanalytische Vereinigung hervorgehen wird: Alfred Adler, Wilhelm Stekel und andere frühe Schüler versammeln sich jede Woche in seiner Wohnung zur Erlernung der neuen Methode und Diskussion. Im Laufe der nächsten Jahre schliessen sich Paul Federn, Carl Gustav Jung, Otto Rank, Sándor Ferenczi und andere der Gruppe an.

1908 beruft Freud den ersten psychoanalytischen Kongress nach Salzburg ein. Hier kommt es zu einem leisen Eklat: Otto Gross, ein Psychiater, der sich schon seit einigen Jahren öffentlich für Freuds Lehre einsetzt, zieht gesellschaftspolitische Schlussfolgerungen aus ihr. Freud, der sich kurz zuvor in seiner Schrift Die 'kulturelle' Sexualmoral und die moderne Nervosität konträr geäussert hatte, setzt dem entgegen, dass dies nicht Aufgabe von Ärzten sei, und sorgt dafür, dass Gross aus der Gruppe gedrängt und aus ihren Annalen getilgt wird. [3] 1910 gründet Freud die „Internationale Psychoanalytische Vereinigung“ (IPV), es folgen 1911 die „amerikanische psychoanalytische Vereinigung“ sowie 1919 die „britische psychoanalytische Vereinigung“.

1913 erscheint die Schrift Totem und Tabu, in der sich Freud mit dem kulturgeschichtlichen Phänomen des Inzestverbots auseinandersetzt.

1917 stellt er im 18. Kapitel der „Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse“ seine Entdeckung der Macht des Unbewussten in eine Reihe mit den Theorien von Kopernikus und Darwin und bezeichnet alle drei Theorien als Kränkungen der Menschheit.

Religionskritiker Freud

Freud bezeichnet sich selbst als einen Feind der Religion „in jeder Form und Verdünnung“ und steht somit in der Tradition Ludwig Feuerbachs (dessen Thesen er als seine philosophische Grundlage ansieht) und Friedrich Nietzsches (dem er zugesteht, etliche Einsichten der Psychoanalyse intuitiv vorweggenommen zu haben). Auch Arthur Schopenhauers Schriften hatten großen Einfluss auf den jungen Freud.

Freud bekräftigt die Religionskritik der Philosophen durch Einsichten, die er als naturwissenschaftlich geprägter Mediziner bei der Entwicklung der klinischen Psychoanalyse gewonnen hat. Dabei drängte sich ihm die Auffassung auf, dass die Religion einer Kindheitsneurose vergleichbar sei.

Hierbei argumentiert er anthropologisch, ontogenetisch und phylogenetisch:

Das anthropologische Argument definiert die Religion als infantiles (= kindliches) Abwehrverhalten gegen die menschliche Unterlegenheit: der Mensch habe die Naturkräfte personalisiert und zu schützenden Mächten erhoben. Somit helfen sie ihm in seiner Hilflosigkeit. Das zugrundeliegende Verhaltensmuster knüpfe an die frühkindliche Erfahrung der schützenden Eltern, besonders die des Vaters, an.

Auf die frühkindlichen Erfahrungen geht auch Freuds ontogenetischer Ansatz ein: Das ambivalente Verhältnis des Kindes gegenüber dem Vater setzt sich im Glauben des Erwachsenen fort. Er erkennt, dass er auch als solcher sich nicht völlig gegen fremde Übermächte wehren kann, weswegen er seinen Schutz im Gottesglauben sucht. Die Götter fürchtet er, trotzdem überträgt er ihnen seinen Schutz.

Das Motiv der Vatersehnsucht setzt sich bei der stammesgeschichtlichen Erklärung fort. Freud setzt bei der Urhorde nach Charles Darwin an, deren Stammesvater als absoluter Despot von den Söhnen sowohl verehrt als auch gehasst wurde, insbesondere aufgrund seines Anspruches, alle Frauen der Horde zu besitzen. Aus Eifersucht hätten sie ihr Oberhaupt gemeinsam umgebracht (Ödipuskomplex). Eine Nachfolge sei aufgrund der gegenseitigen Blockade ihres Feindes und gleichzeitigen Ideals nicht möglich gewesen. Als Gemeinschaft sollen sie sich auf eine Satzung verständigt haben, die ähnliche Taten ausschließen sollte und den Besitz der Frauen aufgeschlossen habe, sodass lediglich Frauen fremder Stämme und Sippen geheiratet wurden (Exogamie). Anschließende Mahlzeiten sollen an den vorangegangenen Mord erinnern. Das Schuldbewusstsein der gesamten Menschheit („Erbsünde“) sei somit der kulturbewahrende Anfang sozialer Organisation, Religion sowie sittlicher Beschränkung.

Freud und Jung

 

1906 tritt Freud in einen Briefwechsel mit seinem Fachkollegen Carl Gustav Jung ein. Bei einem Treffen 1907 reden beide 13 Stunden lang ohne Unterbrechung. Freud möchte in Jung seinen „Kronprinz“ sehen, schon deshalb, damit man seine ohnehin stark angefeindete Lehre nicht als eine jüdische Angelegenheit abtun kann. 1909 reist Freud mit Jung und Ferenczi auf Einladung dortiger Interessenten an seiner Lehre in die USA. 1910 wird Jung zum Präsidenten der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung gewählt. 1914, nachdem sich schon 1911 Adler von Freud getrennt hatte, kommt es auch zum Bruch mit Jung. Freud veröffentlicht seine Sicht der beiden Trennungen in der Schrift Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung.

Auf dem Höhepunkt des Schaffens

In den zwanziger Jahren erscheinen zahlreiche von Freuds zentralen Werken, die seinen internationalen Ruhm als Psychoanalytiker begründen. Zu nennen sind insbesondere:

  • „Jenseits des Lustprinzips“ (1920), in dem die Begriffe „Wiederholungszwang“ und „Todestrieb“ eingeführt werden
  • „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ aus dem Jahr 1921
  • „Das Ich und das Es“ von 1923
  • „Die Zukunft einer Illusion“ von 1927, das Freuds kulturtheoretisch-religionspsychologischen Werke einleitet
  • Das Unbehagen in der Kultur von 1930

1930 verleiht die Stadt Frankfurt Freud – auch gegen Protest – den Goethepreis, 1935 wird er Ehrenmitglied der British Royal Society of Medicine. Zu Freuds 80. Geburtstag hält Thomas Mann 1936 den Festvortrag „Freud und die Zukunft“.

Verfolgung, Emigration und Tod im Exil

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland fielen auch Freuds Werke der Bücherverbrennung vom Mai 1933 anheim. Ein Jahr später wurde in Österreich die Demokratie in einen klerikofaschistischen Ständestaat transformiert. Freud scheint die Gefahr, die ihm drohte, nicht wirklich wahrgenommen zu haben. Er meinte zunächst, der reaktionäre Katholizismus in Österreich sei der damals beste Schutz gegen die Nazis. In Verkennung des Ernstes der Lage ließ er sich sogar zwecks Fortbestand der Psychoanalyse in Deutschland auf allerlei organisatorische Kompromisse mit den Nazis ein. [4]

In dieser Zeit verschärfte sich auch Freuds Konflikt mit Wilhelm Reich, einem einst von ihm geschätzten Schüler, der 1930 in die KPD eintrat und in Wort und Schrift gegen den Nationalsozialismus agitierte. Freud ließ Reich 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausschließen. Ob dies sozusagen als Bauernopfer zwecks appeasement der Nazis geschah, wie einige Historiker meinen, [5] oder doch primär aus „wissenschaftlichen Gründen“, wie Freud selbst – allerdings nur in einem privaten Brief – angab, blieb bislang ungeklärt. [6]

  Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich am 12. März 1938 und dem Verhör seiner Tochter Anna durch die Gestapo emigrierte Freud am 4. Juni 1938 nach London, wo er ein Haus im Stadtteil Hampstead kaufte (20 Maresfield Gardens).

Vier der fünf Schwestern Freuds, Regine Debora (Rosa), Marie (Mitzi), Esther Adolfine (Dolfi) und Pauline Regina (Paula) blieben in Wien zurück. Nach gescheiterten Versuchen, auch ihnen die Flucht zu ermöglichen, wurden sie in Konzentrationslagern interniert und kamen dort ums Leben.

Am 23. September 1939 um 3 Uhr morgens stellte Freuds Hausarzt Dr. Schur nach einer von Freud gewünschten tödlichen Dosis Morphium dessen Tod fest.

Erbe

Sigmund Freud war der Begründer und unbestritten der bestimmende Theoretiker der Psychoanalyse. Er hat dadurch auf nahezu alle Vertreter dieses Fachs und darüber hinaus auf viele Humanwissenschaften einen starken Einfluss ausgeübt. Nach Freuds Tod hat sich die Psychoanalyse in zahlreiche Schulen diversifiziert. Sie ist heute durch eine Pluralität der Konzepte und Konstrukte gekennzeichnet. In psychoanalytischen Diskussionen und Veröffentlichungen ist es gleichwohl üblich, sich auf das Werk Freuds als gemeinsame Referenz zu beziehen. Auf diese Weise haben Freuds Schriften trotz zahlreicher Korrekturen, Modifikationen und Weiterentwicklungen auch heute noch eine hohe Bedeutung.

Postume Ehrungen

1964 wurde in Frankfurt ein Sigmund-Freud-Institut gegründet.

1971 wurde in Freuds langjähriger Wohnung und Praxis in der Berggasse 19 in Wien das Sigmund-Freud-Museum eröffnet. Die Mehrzahl von Freuds Büchern, Sammlungsstücken und Möbeln (einschließlich der berühmten Couch) befindet sich jedoch im Freud Museum London, das von seiner Tochter Anna in seiner Exilwohnung eingerichtet wurde.

In den 1990er Jahren wurde der Feldhof in Graz, eine 1874 errichtete Einrichtung für Menschen mit psychischen, neurologischen und psychosomatischen Erkrankungen, in „Landesnervenklinik Sigmund Freud“ umbenannt.

2005 wurde die Sigmund Freud PrivatUniversität Wien gegründet. An dieser Universität wird weltweit zum ersten Mal die Psychotherapiewissenschaft als Vollstudium angeboten.

Werk

Freud erforschte zunächst die Hypnose und deren Wirkung, um psychisch kranken Personen zu helfen. Später wandte er sich von dieser Technik ab und entwickelte eine Behandlungsform, die u. a. auf freien Assoziationen und Traumdeutung beruhte, um die seelische Struktur des Menschen zu verstehen und zu behandeln (Psychoanalyse). Nach ihm ist der „Freud'sche Versprecher“ als offensichtlichstes Beispiel einer Fehlleistung benannt.

  Um zu erklären, wie die menschliche Psyche funktioniert, entwickelte Freud eine damals ungewöhnliche Technik, bei der er seine Patienten und deren freie Assoziationen analysierte und hermeneutisch (textauslegend) deutete. Aus diesen Beobachtungen und Deutungen entwickelte er seine Idee der dreiteiligen psychischen Struktur. Seinem Vorschlag zufolge setzt sich die Struktur der Psyche eines Menschen aus drei Teilen (Instanzen) zusammen, dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Er vertrat die Ansicht, dass ca. 90 % der menschlichen Entscheidungen unbewusst motiviert sind und nur ein geringer Teil „sichtbar“ ist.

Sein „Drei-Instanzen-Modell“ der Psyche entwickelte Freud in zwei Schritten. So veröffentlichte er im Laufe seiner Forschungen verschiedene topische Modelle über die Struktur und die Dynamik des psychischen Apparates.

Es, Ich und Über-Ich

In der ersten Topik unterschied er das „Bewusste“ vom größeren und einflussreicheren „Unbewussten“ und legte dar, wie das Unbewusste das Bewusstsein beeinflusst. In der zweiten Topik, die er vor allem in seiner Schrift Das Ich und das Es (1923) entwickelte, beschrieb Freud erstmals seine Theorie über das Es, das Ich und das Über-Ich.

  • Das Es tritt dabei an die Stelle des Unbewussten. Es bildet das triebhafte Element der Psyche und kennt weder Negation noch Zeit oder Widerspruch. Damit bezeichnet Freud jene psychische Struktur, in der die Triebe (z. B. Hunger, Sexualtrieb), Bedürfnisse und Affekte (Neid, Hass, Vertrauen, Liebe) gründen. Die Triebe, Bedürfnisse und Affekte sind auch Muster (psychische „Organe“), mittels denen wir weitgehend unwillentlich bzw. unbewusst wahrnehmen und unser Handeln leiten.
  • Das Ich: Randgebiet des „Es“; bezeichnet jene psychische Strukturinstanz, die mittels des selbstkritischen Denkens und mittels kritisch-rational gesicherter Normen, Werte und Weltbild-Elementen realitätsgerecht vermittelt „zwischen den Ansprüchen des Es, des Über-Ich und der sozialen Umwelt mit dem Ziel, psychische und soziale Konflikte konstruktiv aufzulösen (= zum Verschwinden zu bringen).“ (Rupert Lay, Vom Sinn des Lebens, 212)
    • Denken, Erinnern, Fühlen, Ausführen von Willkürbewegungen;
    • Vermittler zwischen impulsiven Wünschen des Es und dem Über-Ich;
    • sucht nach rationalen Lösungen
    • ist zum größten Teil bewusst
  • Das Über-Ich bezeichnet jene psychische Struktur, in der die aus der erzieherischen Umwelt verinnerlichten Handlungsnormen, Ich-Ideale, Rollen und Weltbilder gründen.
    • „Gewissen“
    • moralische Instanz, Wertvorstellungen
    • Gebote und Verbote der Eltern und subjektiv empfundene Autoritäten dienen als Vorbild
    • Vorstellungen von Gut und Böse
    • der Gegenpart zum Es

Das Ich und das Über-Ich entstehen aus dem Es. Die verdrängenden Vorstellungen werden dem Über-Ich zugeschrieben. Es ist ein Teil des Ich und beurteilt die Gedanken, Gefühle und Handlungen des Ich. Das Über-Ich entsteht nach Freud mit der Auflösung des Ödipus-Komplexes (ca. im 5. Lebensjahr). Nach Freud entsteht ein Großteil der Motivation menschlichen Verhaltens aus dem unbewussten Konflikt zwischen den triebhaften Impulsen des Es und dem strengen bewertenden Über-Ich (vgl. die Konzepte zur Abwehr & Sublimierung). Nach Freud unterliegen auch manche Aspekte der Gesellschaft einer solchen Triebdynamik.

Entwicklungsmodell der Psyche

Nach den ersten Lebensmonaten erfahre ein Neugeborenes immer deutlicher, dass es von Dingen und anderen Menschen unterschieden sei. Es entwickele ein erstes Bewusstsein von den eigenen Körpergrenzen und Selbstgefühlen. „In den folgenden vier Lebensjahren lernt ein Kind (vorsprachlich und deshalb auch unbewusst) die Fragen zu beantworten: 'Wer bin ich?' – 'Was kann ich?' und somit sein Selbstbewusstsein auch inhaltlich zu füllen.“[7] Um das Es herum wird also eine Zone aufgebaut, die man als frühes Ich bezeichnen kann. Das frühe Ich, das sich wie eine Hülle um das Es legt, wird somit von den frühen Körperrepräsentanzen und den frühen Selbstrepräsentanzen gebildet. Die frühen Körperrepräsentanzen seien die kindlich grundgelegten Bewusstseins- und Gefühlsinhalte über Körperbereiche. Zu den frühen Selbstrepräsentanzen zählen die kindlich grundgelegten Bewusstseins- und Gefühlsinhalte bezüglich der eigenen Person. Sie bestimmten den Sozialcharakter und all unsere später erworbenen Selbstvorstellungen (wer wir sind, was wir fürchten und erhoffen, was wir uns zutrauen…) auf unterschiedliche Weise mit.

Diese Theorien werden heutzutage von den kognitiven Neurowissenschaften herausgefordert.

Gesellschaftliche Wertung und Kritik

Sigmund Freuds großes Verdienst ist es, die Bedeutung der Subjektivität (Persönlichkeit, Gefühle, Konflikte) und des Unbewussten wissenschaftlich nachgewiesen zu haben. Darüber hinaus begründete er eine neue medizinische Disziplin und stellte grundlegende therapeutische Vorgehensweisen vor, die auch heute noch in abgewandelter Form in der psychotherapeutischen Behandlung von Neurosen und Psychosen eingesetzt werden. Die Psychoanalyse wird von vielen Anhängern als eine umfassende Theorie betrachtet, die das komplexe menschliche Erleben und Handeln erschöpfend beschreiben und erklären kann.

Dessen ungeachtet waren die Freud'schen Theorien schon seit ihrer Begründung unterschiedlichster Kritik ausgesetzt. Diese Kritik hält bis heute an, wobei allerdings zu beachten ist, dass die Psychoanalyse seit Freud in vielfältige Richtungen weiterentwickelt wurde und in ihrer aktuellen Ausrichtung nur in wenigen Punkten mit den ursprünglichen Freud'schen Auffassungen übereinstimmt. Zu erwähnen sind die psychoanalytische Theorie Jacques Lacans, die Objektbeziehungstheorie Melanie Kleins, die Selbstpsychologie Heinz Kohuts und die Ich-Psychologie von Anna Freud.

Zentraler Kritikpunkt ist, dass verschiedene Annahmen der Psychoanalyse empirisch nicht bestätigt werden konnten, wie beispielsweise der Ödipuskomplex als zentrales Modell der Entwicklungskrise der Kindheit und der kindlichen Sexualität. Beim Ödipuskomplex handelt es sich nicht um eine universelle Entwicklungsphase, sondern bestenfalls um eines von vielen kindlichen Entwicklungsmustern.

Die Existenz eines Todestriebs, den der späte Freud 1920 postulierte, wurde noch zu Freuds Lebzeiten von einigen (marxistischen) Psychoanalytikern bestritten oder stark angezweifelt. [8] Er wurde jedoch außerhalb der Psychoanalyse, etwa von dem Soziologen Franz Borkenau oder dem Philosophen Herbert Marcuse, zur Grundlage umfassender Kulturtheorien gemacht. Auch die klassische Triebtheorie, welche von einem Antagonismus zwischen Libido und Aggression ausging, wurde um zusätzliche menschliche Grundbedürfnisse, wie z. B. Bindung, Individuation und Exploration erweitert. Der Pansexualismusvorwurf, d.h. die Behauptung, die Psychoanalyse führe alles auf Sexualität zurück, übersieht zum einen, dass Freud einen sehr viel umfassenderen Begriff von „Sexualität“ als wir heute hatte, und zum anderen, dass die Sexualtheorie in manchen Versionen der modernen Psychoanalyse nur eine Randstellung innehat.

  • Für positivistisch orientierte Wissenschaftler sind die Aussagen Freuds zu wenig 'wissenschaftlich' fundiert, d. h. empirisch. So ist auch festzustellen, dass einige Versuche, die Aussagen der Psychoanalyse empirisch zu überprüfen, gescheitert sind.
  • Eine ähnliche Kritik an der Psychoanalyse besagt, dass sie nicht in hinreichendem Maße (natur-)wissenschaftlich formuliert sei, um überhaupt empirisch überprüfbar zu sein.

Das vielleicht größte und ungelöste Problem der Theorie Freuds ist, dass er sich oft, manchmal sogar in derselben Publikation, widerspricht. Z. B. in „Die Traumdeutung“, die immer noch als einer der Eckpfeiler der Psychoanalyse und als eine seiner am wenigsten umstrittenen Beiträge gilt, behauptet er kategorisch, dass alle Träume immer auf infantilen Wünschen beruhen und meistens sexuell motiviert sind. Gleichzeitig sind seine Beispiele und Deutungen (vor allem eigener Träume) oft (fast ausschließlich) weder infantil noch sexuell motiviert (S. 327 und passim im Wiederabdruck der 1. Auflage).

Freuds Werk zeigt deutliche Prägungen seiner Kindheits- und Jugendzeit im bürgerlichen Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts und seiner humanistischen Bildung. So benennt er viele innerpsychische Komplexe nach Vorbildern der griechischen Mythologie. Manche seiner Beschreibungen über den Zwiespalt zwischen den triebhaften und als bedrohlich erlebten Impulsen des Es auf der einen und den harten moralischen Vorgaben des Über-Ich auf der anderen Seite, werden aus heutiger Sicht als Ausdruck des damals vorherrschenden gesellschaftlichen Anspruchs verstanden.

Seine Theorien und später auch seine Behandlungsmethoden erregten im Laufe der Zeit zunehmend Aufsehen, so dass er im Laufe der Zeit auch andere Ärzte in seiner Psychoanalyse ausbildete. Unter ihnen war auch C.G. Jung, der sich später von seinem Lehrer abwandte und mit der analytischen Psychologie eine veränderte Form der Psychoanalyse entwickelte.

Freuds Aussagen zum Thema sexuellen Missbrauchs, auf das er in seinen Analysen immer wieder durch Erinnerungen, Träume und andere Hinweise seiner Patientinnen gestoßen war, wurden von Anfang an kritisiert. Er ordnete die Aussagen seiner Patientinnen in späteren Veröffentlichungen als 'ödipal gefärbte Wunschphantasien' ein. In diesem Punkt unterscheidet sich die Psychoanalyse von anderen Theorien: unbewussten sexuellen Phantasien, Vorstellungen und Wünschen wird kein geringerer Stellenwert eingeräumt als manifesten Erlebnissen.

Eine der meist bezweifelten Theorien Freuds ist die vom so genannten „Penisneid“: Dieser stehe in der psychischen Entwicklung von Mädchen symmetrisch der Kastrationsangst der Jungen gegenüber. In Freuds Analysen ergab sich ihm, dass psychisch fehlgeleitete Handlungen von Frauen oft auf die mangelhafte psychische Verarbeitung der Beobachtung zurückgingen, dass ihnen der Penis eines Jungen unerreichbar fehle, woraus ein Gefühl des Neides resultiere.

Obwohl Freuds Theorien und Behandlungsmethoden in späteren Jahrzehnten von anderen Ärzten und Psychotherapeuten immer wieder kritisiert worden sind, wird sein Beitrag zum Verständnis des menschlichen Erlebens und Handelns meistens als außergewöhnliche Leistung eingeordnet. Viele der von ihm geprägten Begriffe wie „das Unbewusste“ oder der Ödipuskomplex sind im Laufe der Jahre in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen worden. Viele zentrale Konzepte der Psychoanalyse konnten auch nachträglich experimentell nachgewiesen werden.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1887 Studie Über Coca Digitalisat
  • 1893 Über den psychischen Mechanismus hysterischer Phänomene zusammen mit Breuer.
  • 1895 Entwurf einer Psychologie (Manuskript; gemeinsam mit Josef Breuer)
  • 1895 Studien über Hysterie.
  • 1896 Zur Ätiologie der Hysterie (Aufsatz; erste Verwendung des Begriffes „Psychoanalyse“)
  • 1900 Die Traumdeutung
  • 1904 Zur Psychopathologie des Alltagslebens
  • 1905 Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (vgl. dazu den Artikel Infantile Sexualität nach Freud)
  • 1908 Die 'kulturelle' Sexualmoral und die moderne Nervosität
  • 1913 Totem und Tabu
  • 1914 Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung
  • 1915 Zeitgemäßes über Krieg und Tod
  • 1916 Trauer und Melancholie
  • 1917 Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
  • 1920 Jenseits des Lustprinzips
  • 1921 Massenpsychologie und Ich-Analyse
  • 1923 Das Ich und das Es
  • 1925 Selbstdarstellung
  • 1927 Die Zukunft einer Illusion
  • 1930 Das Unbehagen in der Kultur
  • 1933 Warum Krieg? (Briefwechsel mit Albert Einstein)
  • 1933 Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
  • 1937 Die endliche und die unendliche Analyse
  • 1939 Der Mann Moses und die monotheistische Religion

Freuds Patienten

  Dies ist eine unvollständige Liste von Patienten, deren Behandlungsverlauf von Freud veröffentlicht wurde. Die richtigen Namen wurden durch die angegebenen Pseudonyme ersetzt.

  • Cäcilie M. = Anna von Lieben
  • Dora = Ida Bauer (1882–1945)
  • Frau Emmy von N. = Fanny Moser
  • Fräulein Elizabeth von R.
  • Fräulein Katharina = Aurelia Kronich
  • Fräulein Lucy R.
  • Kleiner Hans = Herbert Graf (1903–1973)
  • Rattenmann = Ernst Lanzer (1878–1914)
  • Wolfsmann = Sergius Pankejeff (1887–1979)

Veröffentlichte psychoanalytische Beobachtungen an Leuten, die keine Patienten Freuds waren:

  • Anna O. = Bertha Pappenheim (1859–1936)
  • Daniel Paul Schreber (1842–1911)

Weitere Patienten:

  • H.D. (1886–1961)
  • Emma Eckstein
  • Gustav Mahler (1860–1911)

Verschlusssache Freud

Eine sehr große Sammlung von Originalschriften und Briefen Freuds befindet sich in der Sigmund Freud Collection der Library of Congress in Washington. Aus nicht näher genannten Gründen sind insbesondere Briefe, die Freud verfasst hat, teilweise bis über das Jahr 2060 unter Verschluss. Insbesondere für die Einsicht in Freuds Briefe benötigt man eine Sondergenehmigung des Leiters der Handschriftenabteilung nach Ansprache mit den Sigmund Freud Archives in New York, welche aber nur in Ausnahmefällen erteilt wird. Für eine Reihe von Briefen gibt es nicht einmal ein Freigabedatum, siehe [1].

Problematisch erscheinen die Schriften Freuds insbesondere, weil durch deren Veröffentlichung Korrekturen und Auslassungen in früheren Veröffentlichungen seiner Schriften offenbart werden, wie z. B. in den 1950 erschienenen Briefen von Freud an Wilhelm Fließ. In diesen hatten seine Tochter Anna Freud und Ernst Kris zahlreiche Retuschen eingebaut, wie Jeffrey Masson im Jahr 1985 nachweisen konnte.

Literatur

Schriften

Sammelwerke

  • Gesammelte Werke. 19 Bände mit 8759 Seiten, Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999. ISBN 3-596-50300-0
  • Studienausgabe in zehn Bänden mit einem Ergänzungsband. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2000. ISBN 3-596-50360-4
  • Werkausgabe in zwei Bänden. Bd. 1: Elemente der Psychoanalyse; Bd. 2: Anwendungen der Psychoanalyse. Hg. und komm. v. Anna Freud und Ilse Grubrich-Simitis. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006. ISBN 3-596-17216-0
  • Das Lesebuch. Schriften aus vier Jahrzehnten. Hg. u. komm. v. Cordelia Schmidt-Hellerau. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006. ISBN 3-10-073302-9

Einzelne Werke (Auswahl) als Fischer-Tb

  • Die Traumdeutung [1900]. ISBN 3-596-10436-X
  • Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse [1917]. ISBN 3-596-10432-7
  • Das Ich und das Es [1923]. ISBN 3-596-10442-4
  • Massenpsychologie und Ich-Analyse. [1924] / Die Zukunft einer Illusion. [1927]. ISBN 3-596-10452-1
  • Das Unbehagen in der Kultur. [1930] ISBN 3-596-10453-X
  • Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. [1934] ISBN 3-596-10433-5
  • Abriss der Psychoanalyse. [1938], ISBN 3-596-10434-3.

Briefe

  • Sigmund Freud, Carl Gustav Jung: Briefwechsel. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1974
  • Sigmund Freud: Briefe 1873 - 1939 Ausgewählt und herausgegeben von Ernst u. Lucie Freud. 3., korrigierte Aufl. S. Fischer, Frankfurt am Main 1980
  • Sigmund Freud: Briefe an Wilhelm Fließ 1887 - 1904. Ungekürzte Ausgabe. Fischer, Frankfurt am Main 1986
  • Sigmund Freud: Brautbriefe : Briefe an Martha Bernays aus d. Jahren 1882 - 1886. Ausgew., hrsg. u. mit e. Vorw. vers. von Ernst L. Freud. Fischer-Taschenbuch-Verl., Frankfurt am Main 1987. ISBN 3-596-26733-1
  • Sigmund Freud, Max Eitingon: Briefwechsel (1906-1939) edition diskord 2004
  • Sigmund Freud, Anna Freud: Briefwechsel. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006

Biographien

  • Peter Gay: Freud. Eine Biographie für unsere Zeit. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006. ISBN 3-596-17170-9
  • Birgit Lahann: Als Psyche auf die Couch kam. Das rätselvolle Leben des Sigmund Freud. Aufbau Verlag, Berlin März 2006. ISBN 3-351-02631-5
  • Eva Weissweiler: Die Freuds. Biografie einer Familie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006
  • Christian Moser: Sigmund Freud – Die ganze Wahrheit. Carlsen Verlag, Hamburg 2006 (Comic)
  • Hans-Martin Lohmann: Sigmund Freud. Neuausgabe, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2006. ISBN 3-499-50693-9
  • Linde Salber: Der dunkle Kontinent. Freud und die Frauen. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2006. ISBN 3-499-62138-X
  • Lisa Fischer, Regina Köpl: Sigmund Freud. Wiener Schauplätze der Psychoanalyse. Böhlau Verlag, Wien 2005. ISBN 3-205-77388-8
  • Marianne Krüll: Freud und sein Vater. Die Entstehung der Psychoanalyse und Freuds ungelöste Vaterbindung. Fischer Taschenbuch, Frankfurt, 1992, ISBN 3-596-11078-5
  • Max Schur: Sigmund Freud. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. Main 1982 (Schur war Freuds letzter Arzt)
  • Ernest Jones: Sigmund Freud. Life and Work. 3 Bde., Hogarth, London 1953-1957 (dt. Ausg. 1960-1962)

Werk, Bedeutung in Psychologie und Medizin

  • Dieter E. Zimmer: Tiefenschwindel. Die endlose und die beendbare Psychoanalyse. Rowohlt, Reinbek 1990. ISBN 3-499-18775-2
  • Werner Greve und Jeanette Roos: Der Untergang des Ödipuskomplexes – Argumente gegen einen Mythos. Bern 1996
  • Han Israëls: Der Fall Freud. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1999. ISBN 3-434-50454-0
  • Herbert Selg: Sigmund Freud – Genie oder Scharlatan? – Eine kritische Einführung in Leben und Werk. Stuttgart 2002. ISBN 3-17-017369-3
  • Samuel Weber: Freud-Legende. Vier Studien zum psychoanalytischen Denken. Passagen Verlag, Wien 2002
  • F.-W. Eickhoff: Sigmund Freud. Abriss der Psychoanalyse. ISBN 3-596-10434-3
  • Hans-Martin Lohmann: Sigmund Freud zur Einführung. Junius, Hamburg 1986, 5. Auflage 2002. ISBN 3-88506-362-X.
  • Micha Brumlik: Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts. Beltz Verlag, Weinheim 2006
  • Sieglinde Eva Tömmel: Wer hat Angst vor Sigmund Freud? Wie und warum die Psychoanalyse heilt. Frankfurt am Main 2006
  • Eli Zaretsky: Freuds Jahrhundert. Die Geschichte der Psychoanalyse. Zsolnay Verlag, München 2006
  • Thomas Ballhausen & Günter Krenn & Lydia Marinelli (Hrsg.): Psyche im Kino. Sigmund Freud und der Film. Filmarchiv Austria, Wien. ISBN 3-901932-89-5

Zeitschriftenartikel

  • Raymond Battegay: Psychologie: Freud und das Judentum. Ambivalenz und Zugehörigkeit. Freud und seine ambivalente Beziehung zum Judentum sowie seine Einstellung zu den Religionen im Allgemeinen Aufbau. Das jüdische Monatsmagazin. Mai 2006. S. 6-11. ISSN 0004-7813
  • Horst Gundlach: Sigmund Freud und die Lauterkeit. Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 27(3), S. 175 - 185 (2004). ISSN 0170-6233

Quellen

  1. Vgl. Bernd Ulrich: „Sigmund Freud“, in: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hrsg. von G. Hirschfeld / G. Krumeich / I. Renz, Paderborn 2003, S. 505 f.; siehe auch: Peter Büttner: Freud und der Erste Weltkrieg, Heidelberg 1975.
  2. André Bourguignon: Geschichte der Psychoanalyse - Sigmund Freud. In: Illustrierte Geschichte der Medizin. Andreas & Andreas, Vaduz, 1986.
  3. Bernd A. Laska: Otto Gross zwischen Max Stirner und Wilhelm Reich. In: Raimund Dehmlow & Gottfried Heuer, Hg.: 3. Internationaler Otto-Gross-Kongress. Marburg: LiteraturWissenschaft.de 2003, S. 125-162 (Online-Version)
  4. vgl. Hans-Martin Lohmann, Joachim Pfeiffer (Hg.): Freud-Handbuch. Stuttgart, Weimar: Metzler 2006, S. 72–73
  5. Karl Fallend, Bernd Nitzschke (Hg.): Der 'Fall' Wilhelm Reich. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1997
  6. anonym: Der Ausschluß Wilhelm Reichs aus der Internationalen Psychoanalytischen Gesellschaft. In: Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie, Band 2 (1935), Heft 1 (5), S. 54–61 (Online-Version); vgl. a. Bernd A. Laska: Sigmund Freud contra Wilhelm Reich
  7. (Rupert Lay, Ethik für Wirtschaft und Politik, 68)
  8. Reich, Wilhelm: Der masochistische Charakter. Eine sexualökonomische Widerlegung des Todestriebes. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Band 18(1932), S. 303-351;
    Fenichel, Otto: Zur Kritik des Todestriebes. In: Imago, XXI, 1935, S. 458-466

Siehe auch

  • Psychoanalyse
  • Geschichte der Psychoanalyse
  • Traumdeutung
  • Triebtheorie
  • Eisbergmodell
  • Sigmund-Freud-Preis
  • Lucian Freud
  • Pansexualismus
  • Sublimierung
  • Überdeterminierung
  • Freud'scher Versprecher
  • Freudomarxismus
Wikiquote: Sigmund Freud – Zitate
  • Literatur von und über Sigmund Freud im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von Sigmund Freud als gemeinfreie Online-Texte beim Project Gutenberg (engl.)
  • Stephen P. Thornton: „Sigmund Freud“ in der Internet Encyclopedia of Philosophy (englisch, inkl. Literaturangaben)
Institutionen
  • Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt
  • Freud Museum, London
  • Sigmund Freud Museum, Wien
Darstellungen von Freud und der Psychoanalyse
  • Themenseite anlässlich Freuds 150. Geburtstag - Die Zeit
  • Vorschau zur ZDF-Reihe «Giganten», Sendetermin 11. Juli 2007
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