Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Sigbert RamsauerSigbert Ramsauer (* 19. Oktober 1909 in Klagenfurt; † 13. Juni 1991 in Klagenfurt) war SS-Arzt in den Konzentrationslagern Dachau, Mauthausen und Loiblpass. Weiteres empfehlenswertes FachwissenEr studierte Medizin (Dr. med.) und begann seine SS-Laufbahn im KZ Dachau, wo er als gefürchteter Operateur galt. Im Dezember 1941 kam er ins KZ Mauthausen sowie dessen Zwillingslager Gusen, woraufhin er im Sommer 1942 zum Standortarzt im KZ Neuengamme berufen wurde. Ab dem August 1943 war er Standortarzt in den beiden Lagern des KZ Loiblpass, wo er nachweislich mehrere Menschen durch Benzininjektionen tötete. Hunderte weitere arbeitsunfähige Zwangsarbeiter selektierte er zur Rückführung ins Hauptlager Mauthausen. Sein im Jahr 1944 erreichter militärischer Rang in der SS war der des Hauptsturmführers. Nach der Auflösung des Lagers am 7. Mai 1945 versuchte er zu entkommen, wurde jedoch bei Ferlach (Kärnten) erkannt und von Partisanen gefangengenommen. Ihm gelang die Flucht, er stellte sich jedoch nach einem Aufruf der Engländer. Bei seinem Prozess vor einem britischen Militärgericht in Klagenfurt wurde Sigbert Ramsauer am 10. Oktober 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 1. April 1954 wurde er – offensichtlich wegen einer Krankheit – begnadigt und vorzeitig entlassen. Er bekam daraufhin eine Anstellung am Landeskrankenhaus Klagenfurt, wo er bis zum Chefarzt aufsteigen konnte. Ab dem Jahr 1956 betrieb er zusätzlich bis ins hohe Alter eine eigene Praxis am Klagenfurter Domplatz. Sigbert Ramsauer starb im Jahr 1991 in Klagenfurt. Kurz zuvor gab er für den Fernsehfilm Der Tunnel ein Interview, in dem er auf die Frage, ob er die Gefangenen gehasst hätte, geantwortet hat: „Ich hatte keinen Grund, auch keine Veranlassung, jemanden zu hassen. Aber ich habe – na sagen wir es mal so – diese Menschen schon als minderwertig empfunden.“ Seine Todesanzeige titelte mit dem Satz „Jede Stunde des Lebens ist Kampf.“
|
||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sigbert_Ramsauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |