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Siegfried SchererSiegfried Scherer (* 7. April 1955 in Oberndorf am Neckar) ist seit 1991 Professor für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan und geschäftsführender Direktor des Zentralinstituts für Lebensmittel- und Ernährungsforschung. Bis 2006 war er ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die eine auf der Bibel basierende Schöpfungslehre vertritt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenScherer studierte von 1974 bis 1979 Biologie, Chemie und Physik an der Universität Konstanz. 1977 legte er das Staatsexamen in Chemie und Physik ab, 1980 Diplom und Staatsexamen in Biologie. 1983 promovierte er im Fach Pflanzenphysiologie. Von 1983 bis 1988 war er Arbeitsgruppenleiter am Lehrstuhl für Physiologie und Biochemie der Pflanzen an der Universität Konstanz, 1984 erhielt er den Forschungspreis der Firma Byk. 1986 hatte er einen Forschungsaufenthalt für Feldforschungen in China und der Mongolei am Institute of Microbiology, Chinese Academy of Science, China, 1988–1989 war er Forschungsstipendiat des DAAD am Department of Biochemistry der Virginia Tech in Blacksburg, USA. 1989–1991 war er Habilitationsstipendiat der DFG an der Universität Konstanz. 1990 erreichte ihn der Ruf an die Technische Universität München. 1991 habilitierte er sich an der Fakultät für Biologie der Universität Konstanz in den Fächern Pflanzenphysiologie und Mikrobielle Ökologie. 1991 bekam er das Extraordinariat an der Technischen Universität München und wurde zum Direktor des Instituts für Mikrobiologie am FML Weihenstephan ernannt. Von 1997 war er Geschäftsführer des FML Weihenstephan. 2002 erreichte ihn der Ruf auf ein Ordinariat an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, 2003 der Ruf auf den Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie am Department für Grundlagen der Biowissenschaften des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TU München. 2003 wurde er zum Geschäftsführenden Direktor des Zentralinstituts für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL) der TU München ernannt. Scherer forscht mit gentechnischen Methoden an Krankheitserregern in Lebensmitteln. Seine Arbeitsgruppe hat ein Verfahren entwickelt, um Verderbnis erregende Mikroorganismen in Lebensmitteln frühzeitig zu erkennen, und erhielt dafür 2005 den Preis der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ sowie den „Gute-Lehre-Preis“ der Studienfakultät für Biowissenschaften. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Taxonomie und Evolution. Scherer ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen über Pflanzenphysiologie und Mikrobiologie. KreationismusScherer ist dafür bekannt in öffentlichen Diskussionen die Evolutionstheorie zu kritisieren. Er bestreitet nicht, dass Evolution stattfindet, ist jedoch der Ansicht, dass diese nur zu Veränderungen unterhalb der Artgrenze (Mikroevolution) und nicht zu einer Zunahme an Komplexität (Makroevolution) führt. Er bezeichnet sich selbst nicht als Kreationist, war jedoch in mehreren kreationistischen Organisationen aktiv. Bis 2006 war er ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen, einem der wichtigsten Vertreter des Kreationismus in Deutschland. Bis 2003 war er Fellow des Discovery Institute (Seattle), eine der führenden Institutionen der Intelligent-Design-Bewegung. Heute distanziert er sich von den aktuellen Aktivitäten des Instituts, Intelligent Design mit juristischen Mitteln im Biologieunterricht zu verankern. Zusammen mit Reinhard Junker ist er Autor des umstrittenen Buches Evolution – ein kritisches Lehrbuch, das im Jahre 2002 den Deutschen Schulbuchpreis des Vereins „Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft“ (LDEZ) erhielt, der Bücher auszeichnet, „die den Schülern Ehrfurcht vor Gott, Nächstenliebe, Toleranz und Dialogfähigkeit auf der Grundlage einer eigenen ethisch hohen christlichen Überzeugung vermitteln.“[1] Die Einladung an Siegfried Scherer zum „Erfurter Dialog“ im Januar 2006, initiiert durch den Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus, wurde nach heftiger Kritik zurückgezogen. Die Kritik stammte unter anderem von der AG Evolutionsbiologie des Verbands deutscher Biologen , die sich "in erster Linie mit religiös motivierter Evolutionskritik [auseinandersetzt], die von ausgewiesenen Biologen stammt und/oder im Umfeld organisierter fundamental-christlicher Gruppierungen (wie z.B. der Studiengemeinschaft Wort und Wissen) präsentiert wird",[2] von der Opposition im Thüringer Landtag sowie kritischen Berichten in den Medien.[3] Publikationen (in Auswahl)
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Siegfried_Scherer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |