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Sick-Sinus-Syndrom



Der Begriff Sick-Sinus-Syndrom (Synonyme: Sinusknotensyndrom, Sinusknotenerkrankung) fasst verschiedene Herzrhythmusstörungen zusammen, die auf Fehlfunktionen des Sinusknotens und der Erregungsleitung auf Vorhofebene beruhen. Das Sinusknotensyndrom betrifft meist Menschen ab dem 50. Lebensjahr und ist wahrscheinlich bei Männern und Frauen gleich häufig. In Deutschland wurde es im Jahr 2004 als Indikation für 29% der etwa 55.000 Herzschrittmacherimplantationen genannt.

Ursache des Sick-Sinus-Syndroms ist häufig eine unspezifische narbige Degeneration im Erregungsleitungssystem des Herzens oder eine mechanische Überdehnung der Vorhöfe. Bei Kindern wird es oft nach Operationen im Bereich des rechten Vorhofes bei angeborenen Herzfehlern beobachtet, insbesondere nach der Fontan-Operation (was aber mit zunehmender Erfahrung abnimmt).

Inhaltsverzeichnis

Definition und Verwendung des Begriffes

Der Begriff sick sinus syndrome wurde 1962 durch den US-amerikanischen Kardiologen Bernard Lown geprägt. Eine allgemein akzeptierte Definition des Sick-Sinus-Syndroms existiert bis heute nicht. Theoretisch kann die Diagnose gestellt werden, wenn mindestens einer der typischen Befunde im Elektrokardiogramm nachgewiesen wurde:

Da diese zum Syndrom zählenden Rhythmusstörungen aber unterschiedlich behandelt werden, ist deren Bezeichnung mit dem gemeinsamen Begriff Sick-Sinus-Syndrom unüblich. Der Begriff wird in der Regel nur unter besonderen Umständen verwendet, insbesondere

  1. beim kombinierten Auftreten von Rhythmusstörungen mit ausgeprägt niedrigen und hohen Pulsfrequenzen (Tachykardie-Bradykardie-Syndrom) und
  2. aus traditionellen Gründen zur Begründung einer Herzschrittmachertherapie bei Sinusbradykardie, Sinusknotenstillstand oder sinuatrialem Block.

Einteilung nach Art der Rhythmusstörung

Ursachen

Die häufigste Ursache des Sick-Sinus-Syndroms ist wahrscheinlich die arterielle Hypertonie, die zu einer chronischen Druckbelastung der Vorhöfe und dann auch zur Überdehnung der Muskelfasern führt.

Weitere Ursachen sind:

  • SSS ohne erkennbare strukturelle Herzerkrankung
  • bei Myokarditis
  • bei Intoxikationen
  • bei Vorhofüberdehnung
  • bei hypertensiver Herzerkrankung
  • bei Mitralklappenfehlern
  • bei Trikuspidalklappenfehlern.
  • bei pulmonalem Hochdruck
  • bei Perikarditis konstriktiva
  • bei koronarer Herzerkrankung
    • mit Durchblutungsstörung des Sinusknotens und des Vorhofes
    • ohne Durchblutungsstörung des Sinusknotens und des Vorhofes

Untersuchungsmöglichkeiten

Die entscheidende Untersuchungsmethode zur Erkennung des Sick-Sinus-Syndroms ist das Langzeit-EKG. Sinnvoll ist auch eine Echokardiografie. Seltener notwendig sind ein Belastungs-EKG, eine Langzeitblutdruckmessung oder eine Herzkatheteruntersuchung. Eine spezielle, sehr aufwendige Untersuchungsmethode des Sick-Sinus-Syndroms ist die elektrophysiologische Untersuchung.

Therapie

Neben der Behandlung der Grunderkrankung haben sich folgende Medikamente bewährt:

Ist eine Vergrößerung des Vorhofes nachweisbar und liegt ein Vorhofflimmern vor, sollte eine Antikoagulation eingeleitet werden. (s. Cumarine) Bei bradykarden Formen des Sick-Sinus-Syndroms ist die Implantation eines Herzschrittmachers sinnvoll. Eine Katheterablation wird bislang beim Sick-Sinus-Syndrom nur selten durchgeführt.

Literatur

  • Adan V, Crown LA: Diagnosis and Treatment of Sick Sinus Syndrome (2003) Am Fam Physician 67:1725-32.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sick-Sinus-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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